Ab August: Neue Sirenen im Kreis Aurich alarmieren regelmäßig!

Ab August: Neue Sirenen im Kreis Aurich alarmieren regelmäßig!
Im Landkreis Aurich stehen bald alarmierende Zeiten an. Ab August 2023 wird monatlich ein Probealarm durchgeführt, mit dem die neue Sireneninfrastruktur getestet werden soll. Bereits jetzt sind 22 von insgesamt etwa 140 geplanten Sirenenanlagen installiert, die im Rahmen eines umfassenden Warnnetzes errichtet werden. Der erste Probealarm findet jeden ersten Sonnabend im Monat um 12:30 Uhr statt, so berichtet die OZ Online. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Warninfrastruktur im Landkreis gemacht.
Die Alarmierung erfolgt über verschiedene Signale: Ein auf- und abschwellender Heulton über eine Minute warnt die Bevölkerung, während ein einminütiger Dauerton Entwarnung signalisiert. Ein 12 Sekunden anhaltender Dauerton wird genutzt, um den Probealarm anzukündigen. Diese Vielfalt an Warnmitteln soll sicherstellen, dass die Bürger:innen im Ernstfall schnell informiert werden können.
Modernisierung im Sinne der Sicherheit
Die Modernisierung des Sirenennetzes in Deutschland ist kein Zufall. Ein Sirenenförderprogramm, das nach den verheerenden Flutkatastrophen im Jahr 2021 sowie dem ersten bundesweiten Warntag 2020 ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Sireneninfrastruktur zu verbessern. Der Stand der Technik vieler bestehender Geräte ist oft nicht mehr ausreichend, was eindringlich die Bundeszentrale für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe verdeutlicht.
Die Kommunen können mithilfe von Fördermitteln neue Sirenen anschaffen und bestehende Systeme modernisieren. Dieses Programm verpflichtet die Städte und Gemeinden, Mindestanforderungen zu erfüllen, um die Unterstützung zu erhalten. In den Jahren 2023 und 2024 stehen insgesamt 14,5 Millionen Euro zur Verfügung, um die Sirenen auf den neuesten Stand zu bringen.
Ein Schritt zurück in die Zukunft
Sirenen gerieten lange Zeit in Vergessenheit, besonders nach dem Ende des Kalten Krieges, als viele Anlagen abgebaut wurden. Doch die jüngsten Naturkatastrophen haben das Bewusstsein für deren Wichtigkeit erneut geschärft, wie die Interschutz anmerkt. Heute zeigt sich, dass die Existenz von funktionierenden Sirenen ein wesentlicher Bestandteil der Zivilschutzstrategie ist. Schätzungen zufolge gibt es in Deutschland zwischen 15.000 und 35.000 Sirenen, von denen viele nicht mehr den aktuellen Standards entsprechen. Die flächendeckende Wiederherstellung eines modernen Sirenennetzes wird deshalb allerorts vorangetrieben.
Im Falle einer Gefahrenlage wird die Warnung künftig durch ein Modulares Warnsystem (MoWaS) koordiniert, das eine gleichzeitige Alarmierung über alle Kanäle ermöglicht. Dies bedeutet, dass Sirenen, Warn-Apps sowie Rundfunksender in einer integrierten Alarmierungsstrategie zusammenarbeiten können.
Der Kreis Aurich ist bereit, pünktlich auf die neue Ära der Alarmierung einzuschwenken. Ab August wird es nicht nur laut, sondern auch sicherer für alle Bürger:innen. Es bleibt zu hoffen, dass diese Initiative ein Modell für viele andere Regionen wird, die ebenso auf die Zeichen der Zeit reagieren müssen.