Bartgeier Vinzenz fliegt zurück in die Alpen – Ein neuer Anfang!

Bartgeier "Vinzenz" kehrt nach seiner Rückkehr nach Oldenburg in die Freiheit zurück. Hier erfahren Sie alles über seine Reise und Auswilderung.

Bartgeier "Vinzenz" kehrt nach seiner Rückkehr nach Oldenburg in die Freiheit zurück. Hier erfahren Sie alles über seine Reise und Auswilderung.
Bartgeier "Vinzenz" kehrt nach seiner Rückkehr nach Oldenburg in die Freiheit zurück. Hier erfahren Sie alles über seine Reise und Auswilderung.

Bartgeier Vinzenz fliegt zurück in die Alpen – Ein neuer Anfang!

Die Rückkehr eines ganz besonderen Trauergestes hat die Naturliebhaber in Bayern begeistert: Der Bartgeier „Vinzenz“ wurde vor kurzem in die Freiheit entlassen. Nachdem der imposante Vogel Mitte Juni aus der deutschen und niederländischen Provinz in der Nähe von Oldenburg eingefangen wurde, fand er nun seinen Weg zurück in die Alpen. Hier wurde er in den schützenden Höhen des Hagengebirges nahe der österreichischen Grenze wieder freigelassen, wie der NDR berichtet.

Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) teilt mit, dass „Vinzenz“ zuvor in einer Wildtierauffangstation in Rastede aufgepäppelt wurde. Nach einem gründlichen Gesundheitscheck war der Vogel bereit für seine Rückkehr in die natürliche Umgebung. Als die Transportbox geöffnet wurde, ließ es sich „Vinzenz“ nicht nehmen und erhob sich selbständig in die Lüfte. Die Aufregung war groß, denn sein Flug über rund 1.600 Kilometer hatte er nicht unbeschadet hinter sich gebracht – er verlor dabei etwa zehn Prozent seines Körpergewichts, war jedoch unverletzt.

Wiederansiedlung und Monitoring

Doch was ist die Geschichte hinter „Vinzenz“? Der Bartgeier, der 2024 im Nationalpark Berchtesgaden im Rahmen eines Wiederansiedlungsprojekts ausgewildert wurde, ist Teil einer WHOLE „ON CALL“ Aktion, die seit 2021 läuft. Im Zuge dieser Initiative konnten Naturliebhaber die Auswilderung der Bartgeier sogar live per Webcam verfolgen. Mit einem GPS-Sender ausgestattet, kann der LBV die Bewegungen von „Vinzenz“ und seinen Artgenossen nun detailliert nachverfolgen. Aktuell werden die Routen von sieben Bartgeiern überwacht, darunter neben „Vinzenz“ auch Sisi, Nepomuk und Wiggerl. Die veröffentlichten Daten werden dabei mit einem kleinen Zeitversatz von drei Tagen bereitgestellt, um die Vögel zu schützen.

Die Wiederansiedlung der Bartgeier ist nicht nur eine Erfolgsgeschichte in den Alpen, sondern ein wichtiger Schritt, um diese majestätischen Vögel wieder in ihre ursprünglichen Lebensräume zurückzubringen. Im 19. Jahrhundert war der Bartgeier nahezu ausgerottet worden. Jagd, Vergiftungen und die Abnahme ihrer Nahrungsgrundlage trugen zu diesem Rückgang bei. Die letzte dokumentierte Tötung eines Bartgeiers in den Alpen fand 1913 statt, und seitdem haben verschiedene Wiederansiedlungsprojekte versucht, die Art zurückzubringen. Der erste ernsthafte Ansatz wurde in den 1970er Jahren in den französischen Alpen unternommen, wobei überwiegend Jungvögel aus Zoos verwendet wurden, was sich als der richtige Weg herausstellte.

Die Herausforderungen der Zukunft

Die Rückkehr von „Vinzenz“ ist das Ergebnis jahrelanger Bemühungen, die Bestände der Bartgeier zu sichern. Trotz der vielversprechenden Ansätze bleibt die Herausforderung für die Biologen, die Vögel in einer zunehmend von Menschen dominierten Landschaft zu schützen. Vor diesem Hintergrund ist es auch nicht verwunderlich, dass gegen einen Fallensteller aus dem Landkreis Hildesheim, der „Vinzenz“ gefangen nahm, Ermittlungen laufen. Die Hoffnungen ruhen darauf, dass „Vinzenz“ künftig in den alpinen Regionen verkehrt und die Gefahren im Flachland meidet.

Ein Blick auf die Fortschritte in der Bartgeier-Wiederansiedlung zeigt, dass es noch viel zu tun gibt, aber die kleinen Erfolge lassen einen optimistisch auf die Zukunft blicken. Beim LBV ist man zuversichtlich, dass die Bartgeier erneut Teil des alpinen Ökosystems werden können und so für mehr Vielfalt in der Region sorgen.