Zehn Jahre Dieselgate: Braunschweiger Gericht ringt um Gerechtigkeit!
Zehn Jahre nach dem Dieselbetrug: Aktuelle Entwicklungen und Gerichtsverfahren am Landgericht Braunschweig für VW-Kunden.

Zehn Jahre Dieselgate: Braunschweiger Gericht ringt um Gerechtigkeit!
Am 18. September 2015 wurde mit den ersten öffentlichen Vorwürfen der US-Umweltbehörde EPA gegen Volkswagen der Grundstein für einen der größten Skandale der Automobilgeschichte gelegt. Heute, genau zehn Jahre später, blickt der VW-Konzern auf eine turbulente Dekade zurück, die geprägt war von juristischen Auseinandersetzungen, finanziellen Einbußen und einem enormen Imageverlust. Tagesschau berichtet, dass bereits über 43.000 Schadensersatzansprüche von VW-Kunden beim Landgericht Braunschweig eingegangen sind, die sich gegen die illegal verwendete Abgasreinigungssoftware richten.
Gerichtssprecher Benedikt Eicke bezeichnet die Situation als “Herausforderung auf allen Ebenen”. Während die letzten Fälle in Braunschweig in diesem Jahr abgeschlossen werden sollen, ziehen sich die Zivilklagen an anderen Gerichten noch weiter. Für VW bleibt die rechtliche Aufarbeitung des Dieselbetrugs ein langwieriges Unterfangen; die Zahlung von über 33 Milliarden Euro durch Bußgelder und Entschädigungen zeigt die finanziellen Dimensionen des Skandals. BR.de ergänzt, dass weltweit etwa 11 Millionen Fahrzeuge von den manipulativen Abgaswerten betroffen sind, davon 2,5 Millionen in Deutschland.
Folgen für Volkswagen und die Branche
Der frühe Rückruf von Fahrzeugen durch das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) führte zur schnellen Enthüllung des Skandals und brachte VW in eine prekäre Lage. Der damalige CEO Martin Winterkorn musste seinen Posten räumen, und auch andere Führungskräfte, wie der Audi-CEO Rupert Stadler, sahen sich mit strafrechtlichen Konsequenzen konfrontiert. In den letzten Monaten wurden mehrere Ex-Manager verurteilt, darunter der frühere Leiter der Dieselmotorenentwicklung, der zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt wurde, während Stadler mit einer Bewährungsstrafe davonkam. BR.de verweist darauf, dass auch Winterkorn sich bislang nicht vor Gericht verantworten musste, da gesundheitliche Gründe angeführt wurden.
Die Bilanz des Skandals hat auch die gesamte deutsche Autoindustrie getroffen. Von einem neuneinhalbprozentigen Rückgang des Anteils an Dieselfahrzeugen bei Neuzulassungen in Deutschland ist die Rede – von fast 50% im Jahr 2015 auf nur noch 13% im August 2025. Dies hat die Branche und ihre politischen Unterstützer, darunter die Bundesregierung, unter Druck gesetzt, was auch oft zu harscher Kritik von Angela Merkel gegenüber der Autobranche führte.
Aktuelle Entwicklungen und Ausblick
Neben den gerichtlichen Auseinandersetzungen hat VW große Anstrengungen unternommen, um sein Image zu verbessern. Der aktuelle CEO Oliver Blume betont, dass sich das Unternehmen weiterentwickelt hat und Neuerungen in der Unternehmenskultur spürbar sind. Betriebsratsvertreter berichten von einem besseren Teamgeist und offeneren Entscheidungsprozessen. Dennoch bleiben kritische Stimmen laut, die bemängeln, dass der Fokus auf Profitmaximierung weiterhin präge. Tagesschau hebt hervor, dass die juristische Aufarbeitung des Dieselskandals noch Jahre in Anspruch nehmen könnte.
Für die betroffenen Kunden werden weiterhin Rückrufe bei den Marken VW, Audi, Seat, Škoda und Porsche abgewickelt. Laut ADAC sind nicht nur ältere Fahrzeuge, sondern auch neuere Modelle von unzulässiger Abgastechnologie betroffen; die Komplexität der rechtlichen Situationen wird angesichts der Vielzahl an betroffenen Fahrzeugtypen zusätzlich verstärkt. ADAC informiert betroffene Besitzer über ihre Rechte und mögliche Entschädigungen.
Ein Ausblick zeigt, dass der Weg zur vollständigen Bewältigung des Skandals noch lang sein wird, sowohl für Volkswagen als auch für die Betroffenen. Bei all den Herausforderungen heißt es für viele: den Kopf hochhalten und die juristischen Hürden nehmen!