Bundesverfassungsgericht stoppt neue Anklage im Mordfall Frederike!

Der Mordfall Frederike von Möhlmann, ein Justizdrama aus Celle, bleibt nach neuem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ungelöst.

Der Mordfall Frederike von Möhlmann, ein Justizdrama aus Celle, bleibt nach neuem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ungelöst.
Der Mordfall Frederike von Möhlmann, ein Justizdrama aus Celle, bleibt nach neuem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ungelöst.

Bundesverfassungsgericht stoppt neue Anklage im Mordfall Frederike!

Im Mittelpunkt der deutschen Rechtsgeschichte steht der tragische Mordfall um die 17-jährige Schülerin Frederike von Möhlmann. Ihr grausamer Tod, der 1981 im Wald bei Celle entdeckt wurde, sorgte für Schlagzeilen, die bis in die Gegenwart nachhallen. Frederikes Leiche wurde damals stark verstümmelt aufgefunden, und rasch fand sich Ismet H. als Tatverdächtiger, der schließlich zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Doch die Geschichte nahm eine unerwartete Wendung, als ein Revisionsverfahren ihn freisprach. Ein weiteres, erst 30 Jahre später durchgeführtes DNA-Gutachten stellte dann fest, dass Ismet H. tatsächlich der Täter war. Doch deutsches Recht lässt keinen zweiten Prozess nach einem Freispruch zu, und so sah sich die Familie von Frederike gezwungen, für eine Gesetzesänderung zu kämpfen. Der Vater des Opfers, Hans von Möhlmann, und der Opferanwalt Dr. Wolfram Schädler setzen sich seitdem unermüdlich dafür ein, dass die Umstände um den Mordfall neu beleuchtet werden.

Nach jahrelangem Bürgerengagement und politischem Druck wurde 2021 ein Gesetz erlassen, das es erlaubte, Urteile unter bestimmten Bedingungen aufzuheben. Insbesondere die U-Haft von Personen, die im ersten Verfahren freigesprochen wurden, wurde nun möglich. Diese Regelung schien Hoffnung zu geben. Doch die Freude währte nicht lange: Das Bundesverfassungsgericht hat am 01. November 2023 entschieden, dass der Mordfall Frederike nicht erneut aufgerollt wird, und erklärte die Reform der Strafprozessordnung von 2021 für verfassungswidrig.

Rechtsstaatliche Grundsätze im Fokus

Die Entscheidung kam nicht von ungefähr, denn sie beruht auf einem grundsätzlichen Rechtsprinzip: Niemand sollte zweimal wegen derselben Sache vor Gericht stehen. Dies stellte Vize-Präsidentin Doris König heraus und betonte, die Entscheidung sei alles andere als leicht gefallen. Dennoch bleibt die Frage, wie viel Gewicht solche Prinzipien in der Wahrheitsfindung haben, insbesondere wenn neue, belastende Beweise vorliegen. Frederikes Anwalt Wolfram Schädler äußerte, die Schwester von Frederike fühle sich im Stich gelassen und sagte, dass die Familie nicht locker lassen wird, bis der mutmaßliche Täter verurteilt wird. Die Spannungen rund um diesen Fall könnten damit noch lange nicht zu Ende sein, denn das Anliegen wird weiterhin von der Familie und vielen Unterstützern vorangetrieben.

Die Situation rund um Ismet H., der 1983 vom Mordvorwurf freigesprochen wurde, ist besonders heikel, da er sich mittlerweile in Freiheit befindet. Die Staatsanwaltschaft hatte 2022 die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt, doch die Entscheidung des Verfassungsgerichts hat diesen Antrag hinfällig gemacht. Anwaltskollege Johann Schwenn, der Ismet H. vertritt, zeigt sich erleichtert über die Gerichtsentscheidung. Doch das öffentliche Interesse an diesem Fall bleibt hoch, und viele stellen sich die Frage, welche Wege gesetzliche Reformen in Zukunft nehmen könnten, um die Rechte der Opfer und deren Familien zu schützen.

Ein Fall, der Fragen aufwirft

Zusammenfassend zeigt dieser Mordfall, wie komplex das Zusammenspiel von Recht und Gerechtigkeit ist. Während die Familie von Frederike an die Grenzen der Möglichkeiten stößt, wird weiterhin über die Notwendigkeit von Reformen in der Strafprozessordnung diskutiert. RBB Online hat ebenfalls über die schwierige Situation der betroffenen Familien berichtet, die oft das Gefühl haben, dass der Rechtsstaat sie im Stich lässt. Wir werden weiterhin beobachten, wie sich der Fall entwickelt und welche Schritte gegebenenfalls noch unternommen werden, um Gerechtigkeit für Frederike zu erlangen.

Auf dem Weg, diesen dunklen Schatten möglicherweise hinter sich zu lassen, bleibt die Hoffnung der Angehörigen, dass die Gerechtigkeit eines Tages doch noch siegen wird. Bis dahin bleibt der Fall ein mahnendes Beispiel für die Grenzen des Rechtssystems und die Bedeutung einer umfassenden Reform der Strafprozessordnung.