Solène Celle: Die Umstrittene Wende einer Jagdkritikerin!
Solène Celle, 20, verändert ihre Meinung zur Jagd nach Erfahrung und Diskussionen mit Jägern. Eine neue Perspektive auf Natur und Regulierung.

Solène Celle: Die Umstrittene Wende einer Jagdkritikerin!
In der kleinen Gemeinde Palinges tut sich Einiges. Die 20-jährige Solène Celle sorgt gerade für Aufsehen. Zu Beginn wurde sie als leidenschaftliche Kritikerin der Jagd bekannt, die sie als „Freizeitbeschäftigung reicher Leute“ abtat. Ihren direkten Umgang schätzt man, denn sie scheut sich nicht, ihre Auffassungen offen zu diskutieren. Besonders spannend wird es, als sie mit Anthony, dem Präsidenten einer Jagdgesellschaft, ins Gespräch kommt. Er fordert sie heraus, selbst aktiv an Jagdsitzungen teilzunehmen, allerdings ohne Waffe, damit sie sich eine eigene Meinung bilden kann. Und genau diese Herausforderung hat sie angenommen.
Nach zwei Jahren der Überlegung und Teilnahme an mehreren Jagdsitzungen hat Solène beschlossen, ihren Jagdschein zu machen. Was sie entdeckt hat, ist mehr als nur das Schießen auf Wildtiere. Für sie ist die Jagd ein faszinierendes Universum, das mit sportlichen Aspekten wie Wandern und der Freude an der Natur verbunden ist. Bei ihren Ausflügen schätzt sie besonders das Beobachten von Wildtieren und den Kontakt zu ihren Hunden. Mit ihrem neuen Blickwinkel sieht sie die Jagd nicht nur als einen bloßen Zeitvertreib, sondern auch als einen wichtigen Beitrag zur Regulierung und zum Erhalt der Natur. Wie sie treffend bemerkt, hat die Jagd auch ihren Preis: Ausrüstung, Munition und Bekleidung verursachen Kosten, die nicht zu unterschätzen sind. Zum 20. Geburtstag haben ihre Freunde ihr sogar ein Gewehr geschenkt, was ihre Hingabe zur Jagd unterstreicht.
Die Rolle der Jagd in der Natur
Die Diskussion um die Jagd ist in vielen Regionen hochaktuell, besonders aufgrund der Rolle, die sie in der Regulierung der Wildtierpopulationen spielt. Ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass in Frankreich jährlich etwa 22 Millionen Tiere getötet werden. Von den 90 jagdbaren Arten gehören dazu auch viele Vögel, die 80% der Jagdbeute ausmachen. Frankreich führt hier sogar den europäischen Rekord mit 64 gejagten Vogelarten an. Gleichzeitig gibt es aber auch kritische Stimmen, wie die des Biologen Pierre Rigaux, der betont, dass 90-95% der gejagten Tiere keine regulative Überwachung benötigen. Im Jahr 2020 wurden beispielsweise 801.375 Wildschweine geschossen, was eine drastische Zunahme gegenüber den Zahlen von 1973 darstellt.
Doch die Effizienz der Jagd wird oft hinterfragt. Ein parlamentarischer Bericht von 2019 weist auf mehrere Ursachen hin, die das Wachstum der Wildtierpopulationen begünstigen, wie etwa das Interesse der Jäger an großem Wild oder die Verfügbarkeit von Nahrungsressourcen. Statt einfach nur zu schießen, brauchen wir ein Umdenken in der Jagdpraxis, wie Philippe Grandcolas, ein erfahrener Ökologe, erklärt. Auch die Gefahren der Jagd sind nicht zu vernachlässigen: In der Saison 2021-2022 kamen in Frankreich acht Menschen durch Jagdunfälle ums Leben und 90 wurden verletzt.
Ein Weg in die Zukunft
Ob die Jagd tatsächlich notwendig ist, um die Fauna in Schach zu halten, bleibt umstritten. Die Rücksichtnahme auf die Umwelt und die Sorgen um die Tiere sind wichtige Punkte, die immer mehr in den Fokus rücken. Professionelle Regulierungsschüsse sollen dabei helfen, Stress bei den Tieren zu minimieren und eine humanere Vorgehensweise zu gewährleisten. Auch in Ländern wie der Schweiz, wo die Jagd 1974 verboten wurde, bleibt die Regulierung der Wildtiere ein zentrales Thema, das weiter diskutiert werden muss.
Solène Celles Entwicklung und die Diskussionen über die Jagd zeigen, dass es an der Zeit ist, über alte Traditionen nachzudenken und einen neuen, respektvollen Umgang mit der Natur zu finden. Die Reise von der Kritikerin zur aktiven Jägerin könnte ein Zeichen für die junge Generation sein, dass sich die Perspektiven und Werte in einer sich wandelnden Welt verändern können. Wie die Jagd in Zukunft gestaltet werden kann, wird die Zeit zeigen.