Trockenheit zwingt Sarthoiser Bauern zu vorgezogenen Moissons!

Celle berichtet über vorgezogene Moissons in Sarthes aufgrund von Trockenheit und Hitze, die landwirtschaftliche Erträge gefährden.

Celle berichtet über vorgezogene Moissons in Sarthes aufgrund von Trockenheit und Hitze, die landwirtschaftliche Erträge gefährden.
Celle berichtet über vorgezogene Moissons in Sarthes aufgrund von Trockenheit und Hitze, die landwirtschaftliche Erträge gefährden.

Trockenheit zwingt Sarthoiser Bauern zu vorgezogenen Moissons!

Eine unerwartete Trockenheit hat die Landwirtschaft in der Region Sarthe stark beeinträchtigt und zu vorzeitigen Ernten von Getreide und Ölsaaten geführt. Der Bio-Bauer Didier Brault aus Noyen-sur-Sarthe schildert eindrücklich, dass seine Erntearbeiten für den Kolza bereits mehrere Wochen früher als gewohnt begonnen haben. Grund dafür sind die hohen Temperaturen und der Wasserknappheit, die er für die aktuelle Wetterlage verantwortlich macht. Laut Brault könnte die angekündigte Weizenernte ebenfalls drei Wochen im Voraus stattfinden, was die Landwirte vor erhebliche Herausforderungen stellt. Diese Situation hat ihn besorgt, besonders in Hinblick auf die Qualität des Getreides, die unter dem Einfluss der anhaltenden Hitze leiden könnte. Er schätzt, dass die Erträge auf seinen Feldern um 20 bis 50 Prozent zurückgehen könnten, abhängig von den Bedingungen vor Ort.

Die Wiesen, die als Futterquelle für seine milchgebenden Kühe dienen, sind ebenfalls stark betroffen. Der Mangel an qualitativ hochwertigem Futter zwingt Brault dazu, auf seine Futterreserven zurückzugreifen – eine Maßnahme, die ebenfalls mindestens drei Wochen im Voraus Treffen muss. Er hofft, dass die Wettersituation sich bald bessert, um weitere negative Auswirkungen auf seine Ernte zu vermeiden. Wie die Analyse von landwirtschaftlichen Betriebszahlen zeigt, leidet die gesamte Branche unter ähnlichen Bedingungen.

Preisentwicklung und Herausforderungen

Die agrarischen Preise bewegten sich in den vergangenen Jahren in einem steilen Aufwärtstrend. So berichten Ökonomen, dass die Preise 2021 um 9 % und 2022 um beeindruckende 21 % im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen sind. Diese Preissteigerungen resultieren aus einer Mischung aus globaler Nachfrage, steigenden Produktionskosten und Angebotsengpässen, beispielsweise infolge des Ukraine-Kriegs. Insbesondere die Preise für Getreide und Ölsaaten stiegen im Frühjahr 2022 um 41 % bzw. 38 %, was die finanzielle Situation vieler Betriebe stark belastet.

Die anhaltende Trockenheit hat jedoch nicht nur auf die Ernteerträge Auswirkungen, sondern auch auf die Produktionskosten. Im Jahr 2022 kletterten die Preise für Düngemittel um 75 % und die Energiekosten um 42 %. Dies führt dazu, dass viele Betriebe sogar gezwungen sind, auf teureres Futter auszuweichen, da die hauseigenen Wiesen für die Futterproduktion nicht ausreichen.

Klimawandel und nachhaltige Landnutzung

Der Klimawandel verschärft die Situation zusätzlich, indem er die Häufigkeit extremer Wetterereignisse erhöht. Die Böden, die unterschiedlich Wasser speichern können, sind entscheidend für den Erfolg der Ernte. Lehmige Böden sind in der Lage, Wasser besser zu halten als sandige Böden, was Landwirte vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Bei anhaltender Trockenheit und hohen Temperaturen können Pflanzen Stresshormone abgeben, die das Wachstum hemmen und somit auch die Erträge gefährden.

Obwohl es produktive Kulturpflanzen wie Mais und Soja gibt, die besser mit Hitze umgehen können, erfordert ihre Pflege dennoch eine angemessene Menge an Wasser. Hier sind auch Sorten wie Hirse und Sorghum gefragt, die eine stärkere Trockentoleranz aufweisen. Der Ausblick bleibt trüb, denn es wird erwartet, dass Trockenperioden und Hitzetage in Zukunft zunehmen werden.

Die Landwirte stehen vor der Herausforderung, neue Anpassungsstrategien zu entwickeln, um dem Klimawandel und den damit verbundenen Risiken zu begegnen. Ansätze wie die Auswahl trockentoleranter Sorten oder die Einführung organischer Düngemittel zur Bodenverbesserung werden zunehmend wichtig. Trotz der schweren Bedingungen bleibt die Zuversicht, dass durch innovative Ansätze und bewusste Entscheidung die Landwirtschaft in der Region Sarthe gestärkt und die Lebensmittelsicherheit langfristig gewährleistet werden kann.

Mehr zu den aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft können Sie bei France Bleu nachlesen. Auch INSEE bietet spannende Einblicke in die Marktbedingungen, während die Auswirkungen der Trockenheit auf die Landwirtschaft ausführlich von Landwirtschaft.de beschrieben werden.