Schüler aus Cloppenburg und Oldenburg setzen Zeichen gegen Antisemitismus

Schüler aus Cloppenburg und Oldenburg setzen Zeichen gegen Antisemitismus
Was bewegt die Schüler aus Cloppenburg und Oldenburg, dass sie sich auf eine Reise ins historische Auschwitz begeben? Ende Oktober wird es für 15 Schüler des Clemens-August-Gymnasiums Cloppenburg und 13 Schüler des Herbartgymnasiums ernst. Die Fahrt ist nicht nur eine Exkursion, sondern ein starkes Zeichen gegen Antisemitismus, wie NWZonline berichtet. Organisiert wird die Reise von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Oldenburg und erhält großzügige finanzielle Unterstützung von lokalen Stiftungen – insgesamt 2500 Euro.
Die Schüler müssen dafür jeweils 100 Euro beisteuern, während Lehrer als Begleitpersonen 200 Euro zahlen. Die finanzielle Basis wird durch die Kleebaumstiftung und den Lions Club Cloppenburg (jeweils 1000 Euro) sowie 500 Euro von der Bürgerstiftung gelegt.
Einblick in die Geschichte
Während ihres fünftägigen Aufenthalts werden die Schüler nicht nur das ehemalige Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau besichtigen, sondern auch die Altstadt von Krakau erkunden, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt. Diese Besuche sind von entscheidender Bedeutung, um das Wissen um den Holocaust zu bewahren. Denn wie Deutschlandfunk hervorhebt, ist es das Ziel, möglichst vielen Schülern die Möglichkeit zu geben, diese eindrucksvollen Stätten zu besuchen.
Die Dimension des Geländes von Auschwitz und die hier hinterlassenen Habseligkeiten der Opfer – wie Schuhe und Koffer – haben einen tiefen Eindruck auf die Schüler, berichten Historiker. Dies fördert ein verstärktes Bewusstsein für die Geschehnisse des Holocausts. Dennoch gibt es Stimmen unter den Schülern, die weniger Empathie zeigen und anmerken, dass ein solcher Besuch für sie keinen großen Gewinn hatte.
Pädagogische Verantwortung & Antisemitismusprävention
Der Besuch von Gedenkstätten sollte jedoch nicht als einfacher Ausflug verstanden werden. Wie Schloss Gollwitz betont, wird Antisemitismus als gesamtgesellschaftliches Problem wahrgenommen, gegen das es durch Bildung und Informationsvermittlung anzutreten gilt. Antisemitische Vorurteile existieren in vielen gesellschaftlichen Schichten und zeigen sich in verschiedenen Erscheinungsformen, von religiös motiviertem Antijudaismus bis zum modernen Antisemitismus. Daher sind solche Reisen und die begleitende pädagogische Arbeit unerlässlich, um Schüler zu eigenständigen Urteilen und einem kritischen Umgang mit Informationen zu befähigen.
Die Organisation dieser Reisen und die nachhaltige Bildungsarbeit dafür, sind wichtige Schritte, um mit den lebendigen Erinnerungen und den tiefen Wunden der Vergangenheit nicht nur umzugehen, sondern auch heutige und zukünftige Generationen zu sensibilisieren. Aus diesem Grund wird auch die persönliche Begegnung mit Zeitzeugen oftmals als Höhepunkt solcher Exkursionen hervorgehoben – eine Möglichkeit, die in Zukunft vielleicht auch durch innovative Formate wie Hologramme und Virtual Reality ergänzt werden könnte.
Zusammengefasst ist die Reise nach Auschwitz für die Schüler aus Cloppenburg und Oldenburg ein entscheidendes Erlebnis, das ihnen nicht nur die Geschichte näherbringt, sondern sie auch aktiv anregt, gegen Antisemitismus einzutreten und sich für eine tolerante Gesellschaft zu engagieren.