Stadtrat Cloppenburg sichert Zukunft des Sankt-Josefs-Hospitals!

Der Cloppenburger Stadtrat unterstützt das Sankt-Josefs-Hospital mit einem Darlehen und Gesellschafteranteilen zur Stabilisierung.

Der Cloppenburger Stadtrat unterstützt das Sankt-Josefs-Hospital mit einem Darlehen und Gesellschafteranteilen zur Stabilisierung.
Der Cloppenburger Stadtrat unterstützt das Sankt-Josefs-Hospital mit einem Darlehen und Gesellschafteranteilen zur Stabilisierung.

Stadtrat Cloppenburg sichert Zukunft des Sankt-Josefs-Hospitals!

In der Stadt Cloppenburg stehen die Zeichen auf Wandel, insbesondere für das dort ansässige Sankt-Josefs-Hospital. Am Montagabend hat der Stadtrat mit einem einstimmigen Beschluss ein wichtiges Zeichen gesetzt und die Klinik mit einem Darlehen sowie dem Erwerb von Anteilen unterstützt. Die Stadt erwirbt für 5000 Euro 12,55 Prozent der Gesellschafteranteile, was ein Mitspracherecht im wirtschaftlichen Geschehen des Krankenhauses mit sich bringt, wie NWZonline berichtet. Dieses Engagement wird durch ein langfristiges Darlehen in Höhe von 2,67 Millionen Euro ergänzt, das durch eine Grundschuld auf die bebauten Grundstücke abgesichert ist.

Diese finanziellen Maßnahmen treten jedoch erst in Kraft, wenn der Kreistag am Donnerstag ebenfalls zustimmt. In diesem Kontext wird unter anderem auch über eine Übernahme von 25,1 Prozent am Stammkapital sowie einen Kredit von 5,33 Millionen Euro abgestimmt. Es wurde klargestellt, dass Stadt und Landkreis lediglich zahlen werden, sobald das Insolvenzverfahren des Klinikums rechtskräftig beendet ist, was voraussichtlich Ende Juni der Fall sein wird.

Die Herausforderung der Insolvenz

Das Sankt-Josefs-Hospital hat bereits Insolvenzverfahren in Eigenregie beantragt, ein Schritt, der den rund 860 Mitarbeitenden am Montagnachmittag mitgeteilt wurde. Geschäftsführer Andreas Krone machte klar, dass die Klinik strukturell unterfinanziert sei. Steigende Sach- und Personalkosten in den letzten zwei Jahren und eine stagnierende Vergütung machten die finanzielle Situation bedrohlich, wie NDR berichtet. Der Verkauf des Ärztehauses und des Gemeindepsychiatrischen Zentrums konnte die Krise nicht abwenden.

Um eine nachhaltige wirtschaftliche Sanierung der Klinik zu erreichen, wird ein Restrukturierungsplan erarbeitet und das Schutzschirmverfahren sein Ziel nicht aus den Augen verlieren. Trotzdem sollen die Patientinnen und Patienten weiterhin in vollem Umfang versorgt werden. Der Vorstand der Schwester Euthymia Stiftung, Ulrich Pelster, bekräftigte die Absicht, als zuverlässiger Gesundheitsversorger in der Region präsent zu bleiben.

Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland

Der Fall des Sankt-Josefs-Hospitals ist nicht isoliert. Auf einer größeren Ebene zeigt sich eine beunruhigende Entwicklung bei den Krankenhäusern in Deutschland. Laut dem Ärzteblatt stehen 11% der Kliniken auf der Kippe und befinden sich im „roten Bereich“ mit erhöhter Insolvenzgefahr. Die Ursachen sind vielfältig: Inflation, steigende Sach- und Personalkosten sowie eine abnehmende Zahl von Patientinnen und Patienten setzen der Krankenhauslandschaft zu.

Immer mehr Krankenhäuser in Deutschland rechnen für 2023 und darüber hinaus mit negativen Jahresergebnissen. Auch das Sankt-Josefs-Hospital sieht sich dieser drohenden Insolvenzwelle gegenüber, prescht aber mit einem Engagement der Stadt und des Landkreises vor. Die finanziellen Probleme des Krankenhauses werden im Übrigen als „hausgemacht“ bezeichnet, wobei Bürgermeister Neidhard Varnhorn betont, dass die Herausforderungen nicht lokal, sondern auf politischer Ebene in Hannover und Berlin angesiedelt sind.

Bemerkenswert bleibt, dass das Sankt-Josefs-Hospital als größter Arbeitgeber in Cloppenburg und wichtiger Standortfaktor gilt. Die Stadtverwaltung und der Kreistag zeigen sich entschlossen, die Klinik nicht im Stich zu lassen, und planen, weitere Schritte zu unternehmen, um sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeiter an dem Standort zu sichern. Denken wir daran: In der Krise zeigt sich, was Menschen zusammen bewirken können.