Die U-Boot-Bergung U16: Ein archäologischer Schatz wird enthüllt!

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Im Museum Windstärke 10 in Cuxhaven informierten Archäologen über die Bergung des U-Boots U16, eine kulturelle Schatzkammer.

Im Museum Windstärke 10 in Cuxhaven informierten Archäologen über die Bergung des U-Boots U16, eine kulturelle Schatzkammer.
Im Museum Windstärke 10 in Cuxhaven informierten Archäologen über die Bergung des U-Boots U16, eine kulturelle Schatzkammer.

Die U-Boot-Bergung U16: Ein archäologischer Schatz wird enthüllt!

Am 28. Oktober 2025 fand im Museum Windstärke 10 in Cuxhaven ein spannender Vortragsabend über die Bergung des U-Boots U 16 statt. Der zweite Vorsitzende des Nautischen Vereins, Ralf Gütlein, eröffnete die Veranstaltung vor rund 100 interessierten Zuhörern. Museumsleiterin Christina Wawrzinek und der Vereinsvorsitzende Arne Ehlers hießen die Anwesenden herzlich willkommen und begleiteten die Teilnehmer durch einen Abend voller faszinierender Einblicke in die maritime Geschichte.

Ralf Gütlein lieferte einen historischen Überblick über die U 16, die 1911 in Kiel gebaut wurde und letztlich während einer Überführungsfahrt nach Großbritannien im Jahr 1919 sank. In den über 100 Jahren, die das Wrack in der Elbmündung lag, versank es in Schlick und Sand, auf Seekarten verzeichnet und oft von der Schifffahrt unbemerkt. Die letzte umfassende Untersuchung fand 2023 statt, gefolgt von den eigenen Bergungsarbeiten, bei denen ein niederländischer Schwimmkran mit einer Hubkraft von 1.800 Tonnen zum Einsatz kam. Leider zerbrach das Wrack während der Bergung in zwei Teile. Ein Teil wurde nach Cuxhaven gebracht, der andere liegt noch 20 Meter tief im Wasser.

Der historische Kontext und die Bergungsarbeit

Dr. Henning Haßmann, Landesarchäologe, berichtete über die wissenschaftliche Bedeutung des Wracks und bezeichnete es als „echte Schatzkammer“ für Forscher. Die Außenhaut des U-Boots war brüchig und mit Fischernetzen bedeckt. Im Inneren fanden die Archäologen Elektromotoren, einen Petroleum-Antrieb und kontaminierte Sedimente, die als toxischer Sondermüll eingestuft wurden. Dies zeigt einmal mehr, dass der Erhalt solch maritimer Denkmale zum Schutz der Umwelt und für die wissenschaftliche Aufarbeitung unerlässlich ist.

Besonders spannend ist, dass Hinweise darauf hindeuten, dass die U 16 gegen Ende des Zweiten Weltkriegs als Ersatzteillager für andere U-Boote diente. Umso wichtiger ist die genaue Untersuchung der technischen Komponenten, wie beispielsweise der Kupferkabel, Textilfasern und Kunststoffe, die Dr. Mike Belasus vom Niedersächsischen Institut für historische Küstenforschung erläuterte.

Ärger um die Genehmigungen

Die Bergungsaktion stieß auf Kritik, da das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nicht vorab eingebunden wurden. Archäologen waren besorgt, dass kein Denkmalamt über die Bergung informiert wurde. Das WSA betrachtet das Wrack als Teil der Bundeswasserstraße und sieht sich somit in der Verantwortung für die Bergung aus Sicherheitsgründen, um potentielle Gefahren für die Schifffahrt auszuschließen.

Eine Pressekonferenz zur Präsentation Einzelteile des U-Bootes ist für den 6. November um 11 Uhr im Museum Windstärke 10 angekündigt. Trotz Einladung nehmen Vertreter des WSA und der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nicht teil. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen und institutionellen Reaktionen auf diese behandelten Themen ausfallen werden.

Der Abend in Cuxhaven hat einmal mehr gezeigt, dass die Arbeit von Archäologen nicht nur geschichtliche, sondern auch gegenwärtige und zukünftige Bedeutungen für unsere Gesellschaft und den Umgang mit historischem Erbe hat. Die U 16 hat nicht nur eine bewegte Geschichte, sondern steht nun auch im Fokus der Sozialwissenschaften und Umweltforschung, denn die Frage nach der Bewahrung dieser Geschichte wird uns alle betreffen.

Für weitere Details zur Bergung und den historischen Hintergründen der U 16 sei auf die Berichterstattung von CNV Medien und Ingenieur.de verwiesen, die detaillierte Informationen und Analysen bereitstellen.