Held von Cuxhaven: Wie Herbert Sorge die Stadt vor dem Untergang bewahrte

Held von Cuxhaven: Wie Herbert Sorge die Stadt vor dem Untergang bewahrte
In Cuxhaven gibt es sowohl heute als auch in der Vergangenheit Geschichten, die das Herz berühren. Ein solcher emotionaler Rückblick wird durch Georg Schmidt-Thomée und seine Brüder lebendig, die sich an die letzten Kriegstage während ihrer Sommerferien bei den Großeltern erinnern. Ihr Großvater, Herbert Sorge, war der Festungskommandant, der am 7. Mai 1945 die Stadt kampflos an die Briten übergab. Sein Handeln war entscheidend, denn bei den britischen Streitkräften hatte Cuxhaven strategische Bedeutung.
Herbert Sorge wurde am 21. März 1901 in Halberstadt geboren und entwickelte sich zu einem kreativen Marineoffizier. Er trat 1918 in die Kaiserliche Marine ein und arbeitete sich durch die Ränge bis zum Oberleutnant zur See empor. Trotz des Drucks, dem er in seinem Beruf ausgesetzt war, war er nie Mitglied der NSDAP und weigerte sich, seinen moralischen Überzeugungen zu widersprechen. Während der letzten Kriegstage war er, trotz großer Gefahr für sich und seine Familie, entschlossen, die Stadt Cuxhaven vor einer vollständigen Zerstörung zu bewahren.
Die kritischen Tage im April und Mai 1945
Ab dem 20. April 1945 hielt sich Herbert Sorge im Gefechtsstand im Fort Kugelbake auf. Seine Frau und Kinder besuchten ihn dort, und in Gesprächen thematisierten sie die kritische Lage. Sorgen machte sich große Gedanken über die möglichen Konsequenzen seines Handelns, insbesondere über die Sippenhaft, die während dieser schweren Zeiten eine reale Bedrohung darstellte. Sein Blick war jedoch stets darauf gerichtet, Cuxhaven zu schützen.
Im Angesicht der bevorstehenden Kapitulation gab Herbert Sorge den Befehl, die Zünder in den Kaimauern zu entschärfen, um die Stadt und ihre Bewohner zu schützen. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister Wilhelm Klostermann sorgte er dafür, dass die Panzersperren und Blockaden abgebaut wurden. Seine Entscheidungen bewahrten die Stadt vor schwerwiegenden Schäden, als das britische XXX. Corps schließlich einmarschierte und eine bedingungslose Teilkapitulation für deutsche Streitkräfte in Nordwestdeutschland besiegelt wurde.
Nachkriegszeit und Anerkennung
Nach der Übergabe am 7. Mai 1945 musste er die Festungsbesatzung in ein Internierungslager bringen, was eine weitere Herausforderung darstellte. In den folgenden Jahren lebte die Familie in bescheidenen Verhältnissen, und die Nachkriegszeit war für Herbert Sorge, der 1980 verstarb, nicht einfach. Doch sein beherztes Handeln wurde erst posthum gewürdigt – in Cuxhavener Zeitungen wurde umfassend über seine Taten berichtet und ihm Anerkennung zuteil, die in den Kriegswirren oft übersehen wurde.
Insgesamt erzählt die Geschichte von Herbert Sorge und seiner Familie viel über Mut, Verantwortung und Menschlichkeit in Zeiten des Krieges. Der Abschnitt Cuxhaven, bekannt für seine militärischen Aktivitäten während des Zweiten Weltkriegs, beherbergt mit diesen Erinnerungen einen Teil der Geschichte, der nicht in Vergessenheit geraten sollte. Cuxhaven war und bleibt ein Ort, an dem die Geschichten von Menschen wie Herbert Sorge bewegend weitergetragen werden.
Für all jene, die mehr über die Zeit während des Krieges erfahren möchten, findet sich eine informative Sammlung an Berichten und Erinnerungen auf CNV Medien, sowie eine ausführliche Biografie auf Wikipedia und historische Details über Cuxhaven als militärischen Abschnitt auf Festungswerke Cuxhaven.