Alarmstufe Rot: Vogelgrippe tötet über 118.000 Tiere in Niedersachsen!
Diepholz ist von der Vogelgrippe betroffen: Über 1.300 Hennen sind betroffen, während Niedersachsen umfangreiche Schutzmaßnahmen einführt.

Alarmstufe Rot: Vogelgrippe tötet über 118.000 Tiere in Niedersachsen!
In Niedersachsen zeigt sich ein besorgniserregendes Bild: Die Geflügelpest, auch bekannt als Vogelgrippe, breitet sich rasant aus. Bislang sind bereits über 118.500 Tiere gestorben oder mussten getötet werden, und die betroffenen Landkreise schließen das Ausmaß der Krise nicht aus. Im Landkreis Cloppenburg sind etwa 70.400 Puten sowie 5.300 Enten betroffen, gefolgt von 41.500 Puten im Landkreis Vechta und 1.300 Junghennen im Landkreis Diepholz. Zudem wurden 14 tote Tiere aus kleinen Geflügelhaltungen im Heidekreis registriert, wie die Welt berichtet.
Angesichts dieser dramatischen Situation haben die Behörden in sechs betroffenen Landkreisen eine Stallpflicht für Geflügel angeordnet, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen. Diese Regelung gilt sowohl für private als auch gewerbliche Tierhaltungen und erstreckt sich über die Landkreise Cloppenburg, Emsland, Diepholz, Gifhorn, Oldenburg und Vechta. Im Landkreis Gifhorn wurde die Stallpflicht erst kürzlich eingeführt, während Cloppenburg spezielle Aufstallungen in einer Sperrzone um Garrel umgesetzt hat, wo seit Mitte Oktober vier bestätigte Ausbrüche in Putenmastbetrieben festgestellt wurden. Hierbei sind insgesamt 36.300 Puten betroffen, ergänzt durch die bereits getöteten Enten von 5.300 Tieren, wie das NDR berichtet.
Schutzmaßnahmen und Entschädigung
Das Landesagrarministerium hat angekündigt, dass betroffene Tierhalter eine gesetzlich geregelte Entschädigung erhalten werden. Der Höchstbetrag liegt momentan bei 50 Euro pro Tier, doch eine Anhebung auf bis zu 110 Euro ist bereits in Planung. Diese Entschädigung wird zur Hälfte vom Land Niedersachsen sowie von der Niedersächsischen Tierseuchenkasse getragen. Agrarministerin Miriam Staudte wird in den kommenden Tagen weitere Informationen zur Lage veröffentlichen und appelliert an die Hygienepraktiken der Schweine- und Geflügelhalter.
Um weitere Infektionen zu verhindern, empfiehlt das Landwirtschaftsministerium strenge Hygienemaßnahmen. Dazu gehört das Reinigen von Schuhen und der Verzicht auf den Kontakt mit toten Wildvögeln. Besonders besorgniserregend ist die Entdeckung von toten Kranichen im Landkreis Diepholz, wo Proben zur Virusprüfung entnommen wurden. Die Gegend ist bekannt als Rastgebiet für Zugvögel und beherbergt etwa 35.000 Kraniche, wie in den Berichten des Tagesschau nachzulesen ist.
Ein weites Problem
Die Vogelgrippe ist kein neues Phänomen, doch ihr Ausbruch hat durch die Saison des Vogelszugs stark zugenommen. In ganz Deutschland sind mittlerweile HPAIV (H5N1)-Infektionen aufgetreten, und die Situation wird als hochriskant eingestuft. Der Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer hat die Maßnahmen zur Vorbeugung der Virusverbreitung verschärft. Es wurde berichtet, dass besonders bundesländer wie Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg ebenfalls stark betroffen sind, wo große Mengen an Tieren getötet wurden, um die Ausbreitung einzudämmen.
Trotz der erschreckenden Zahlen gibt es bisher für Menschen kaum eine Gefahr, solange sie den Kontakt zu den betroffenen Tieren meiden. Dennoch wird empfohlen, dass Menschen, die regelmäßig mit Geflügel arbeiten, sich gegen saisonale Grippe impfen lassen, um möglichen Doppelinfektionen vorzubeugen. Diese Vorfälle machen deutlich, welche Herausforderungen die Landwirtschaft gegenwärtig bewältigen muss und wie wichtig es ist, die Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen.