Emsland holt Mexikaner: Fachkräftemangel fordert neue Lösungen!

Emsland holt Mexikaner: Fachkräftemangel fordert neue Lösungen!
In der Emsland-Region hat sich in den letzten Jahren viel getan. Von einer Gegend mit hoher Arbeitslosigkeit hat sich die Region zu einem wahren Wachstumsmotor gewandelt. Doch inmitten dieser positiven Entwicklungen stehen Unternehmen vor einer großen Herausforderung: dem Fachkräftemangel. So berichtet NDR über die Firma Hero Glas in Dersum, die, mit über 300 Mitarbeitern, zu den größten Glasveredlern Europas gehört und besondere Produkte sowohl für den allgemeinen Markt als auch für die anspruchsvolle Megajacht-Industrie herstellt.
Wie überall in Deutschland ist auch in Emsland der Mangel an qualifizierten Arbeitnehmern spürbar. Der Geschäftsführer von Hero Glas, Heinz-Hermann Ross, hebt hervor, wie wichtig es ist, junge Talente auszubilden und gleichzeitig qualifizierte Mitarbeiter aus dem Ausland zu rekrutieren. „Wir haben seit einigen Monaten einen 27-jährigen Elektrotechnik-Absolventen aus Mexiko, David Schietekat Corona, der unser Team verstärkt“, berichtet Ross stolz. Doch auch für diesen Erfolg musste das Unternehmen neue Lösungen finden, wie etwa kleine Mitarbeiter-Wohnungen im Dorf zu schaffen.
Die Suchen nach Lösungen
Um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen, ist unternehmerisches Umdenken gefragt. Denn laut einer aktuellen IHK-Umfrage sehen über 78 % der Betriebe in der Wirtschaftsregion Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim einen klaren Bedarf an Fachkräften aus Nicht-EU-Staaten, besonders in der Fertigung und Produktion. Jedoch mangelt es an Wissen über die bestehenden Möglichkeiten zur Fachkräfteeinwanderung, wie IHK berichtet. Fast 69 % der Befragten kennen das Fachkräfteeinwanderungsgesetz nicht.
Das neue Gesetz soll jedoch helfen, bürokratische Hürden abzubauen, sei es durch „Anerkennungspartnerschaften“ oder die „Chancenkarte“, die Unternehmen neue Wege zur Rekrutierung von Fachkräften aufzeigt. Positive Ansätze beinhalten auch die Unterstützung durch das Welcome Center der Wachstumsregion Ems-Achse, das Unternehmen bei der Anwerbung, den Visa-Verfahren und der Integration von neuen Mitarbeitern zur Seite steht.
Ein Blick in die Zukunft
Eine Studie der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass die Erwerbsmigration aus Ländern außerhalb der EU im vergangenen Jahr auf rund 70.000 Personen gestiegen ist. Dies übertrifft die bisherigen Rekordzahlen aus dem Jahr 2019 erheblich. Der Fachkräftemigrationsmonitor 2023 hebt hervor, dass mehr als zwei Drittel der Unternehmen von einem Fachkräfteengpass betroffen sind. Dennoch bleibt die Anwerbepraxis oftmals zurückhaltend, was die Chancen zur Deckung des Bedarfs einschränkt.
Die Ems-Achse, ein regionales Netzwerk mit über 850 Mitgliedern, versucht aktiv, den Herausforderungen des Fachkräftemangels zu begegnen. Hierbei steht die Anwerbung von ausländischen Fachkräften, wie etwa aus Mexiko und Südafrika, im Mittelpunkt. Dirk Lüerßen, Geschäftsführer der Ems-Achse, erwähnt die Komplikationen, die oft auftreten, wenn neue Mitarbeiter sich in größere Städte absetzen, anstatt in der Region zu bleiben. Das Netzwerk zielt darauf ab, eine Community für die neuen Mitarbeiter aufzubauen, um Integration und soziale Kontakte zu fördern.
Innovative Projekte wie „Perspektive Ems-Vechte“ stellen sicher, dass neu angeworbene Fachkräfte langfristig gebunden werden und nicht in Doppelstrukturen enden. Die IHK kündigt eine umfassende Unterstützung für Unternehmen an, um die Integration von ausländischen Fachkräften sowohl betrieblicher als auch sozialer Art zu gestalten.
So bleibt abzuwarten, wie die Unternehmen in der Emsland-Region auf die aktuellen Herausforderungen reagieren. In einem dynamischen Umfeld, wo der Bedarf an Fachkräften höher ist denn je, gibt es keine Zeit zu verlieren. Die Zukunft wird zeigen, wie es weitergeht.