Hitzefrei für Oberstufen: Niedersachsen reagiert auf extreme Hitze!

Hitzefrei für Oberstufen: Niedersachsen reagiert auf extreme Hitze!
In Niedersachsen wird die Schulausbildung nun bei extremen Temperaturen flexibler gestaltet. Dies verkündete das niedersächsische Kultusministerium am 30. Juni 2025. Um der zunehmenden Häufigkeit von Hitzewellen im Sommer Rechnung zu tragen, wurde beschlossen, dass nun auch die Oberstufen der Sekundarstufe II und die Berufsschulen Hitzefrei gewähren können. Zuvor war dies nur für Grundschulen und die Sekundarstufe I möglich. Die Entscheidung über die Gewährung von Hitzefrei liegt fortan in den Händen der Schulleitungen, die dabei die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen müssen, um das körperliche Wohl ihrer Schüler und Lehrer zu gewährleisten. „Die Gesundheit aller Beteiligten hat höchste Priorität“, betont Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) in ihrer Erklärung zu den neuen Regelungen.
Wichtig zu wissen ist, dass es keine festen Mindest- oder Höchsttemperaturen gibt. Stattdessen entscheiden die Schulleitungen, ob die Temperaturen in den Klassenräumen noch für einen normalen Unterricht angemessen sind. Dies bedeutet mehr Handlungsspielraum für Schulen, die unter den steigenden Temperaturen leiden. Der Vorgriffserlass wurde bereits am 27. Juni 2025 an die Schulen weitergegeben, sodass die neuen Regelungen ab sofort in Kraft treten können. Auch wenn kein spezifisches Temperaturlimit vorgegeben wird, müssen die Schulen zunächst Maßnahmen zur Abkühlung ihrer Räume ergreifen, bevor Hitzefrei in Betracht gezogen wird, berichtet oskurier.de.
Regelungen für Berufsschulen und Distanzunterricht
Auch Berufsschulen erhalten durch die neuen Regelungen in Niedersachsen die Möglichkeit, Hitzefrei zu gewähren. Für diese Schulen wird es jedoch zunächst eine Anhörung geben, um die besten Vorgehensweisen zu besprechen. Öffentliche berufsbildende Schulen dürfen die neuen Regelungen bereits jetzt freiwillig anwenden, sodass auch hier schnell auf die extremen Wetterbedingungen reagiert werden kann. In Bildungsgängen, die zu einem beruflichen Abschluss führen, haben die Schüler die Möglichkeit, den Unterricht bei großer Hitze als Distanzunterricht oder selbstorganisiertes Lernen fortzuführen, wie rpi-loccum.de berichtet.
In mehreren Schulen, wie dem „Gymnasium in der Wüste“ in Osnabrück und dem Viktoria-Luise-Gymnasium in Hameln, haben die Schulleitungen bereits reagiert. Am Montag entfiel der Unterricht nach der sechsten Stunde und am Dienstag sogar bereits nach der vierten Stunde aufgrund der hohen Temperaturen. Eine Notbetreuung wurde eingerichtet, um gleichzeitig den Bedürfnissen der Schüler gerecht zu werden. Diese ersten Schritte zeigen, dass die Schulen bereits auf die neuen Regelungen reagieren und die Schüler in dieser stillen Not unterstützt werden, wie ndr.de berichtet.
Die Einbeziehung der Oberstufen in die Hitzefrei-Regelung wird vom Landesschülerrat Niedersachsen begrüßt. Viele Schüler hatten zuvor bereits eine Überarbeitung des bestehenden Hitzefrei-Konzepts gefordert, da der Unterricht bei hohen Temperaturen in der Oberstufe oft fortgeführt wurde. Kritiker machen jedoch darauf aufmerksam, dass in vielen Städten der Hitzeschutz noch unzureichend ist; so plant Osnabrück weitere Maßnahmen, um besser vor Hitze zu schützen.
Abgesehen von den neuen Regelungen wird es spannend sein zu beobachten, wie Schulen in Niedersachsen mit der Hitzeentwicklung im Sommer umgehen und welche Maßnahmen ergriffen werden, um das Wohl der Schüler zu gewährleisten.