Unwetterchaos im Emsland: 366 Einsätze und dramatische Rettungen

Unwetterchaos im Emsland: 366 Einsätze und dramatische Rettungen
Ein heftiges Unwetter hat am 2. Juli die Region Emsland sowie die Grafschaft Bentheim heimgesucht und zu einem massiven Anstieg der Notrufe geführt. Laut Nordnews wurden insgesamt 366 Einsätze durch die Leitstelle Ems-Vechte alarmiert. Davon entfielen 311 Einsätze auf den Landkreis Emsland und 65 auf die Grafschaft Bentheim. Die Situation eskalierte ab 17.20 Uhr, als die Leitstelle aufgrund des hohen Notrufaufkommens in eine „Sonderlage“ überging und die Disponentenanzahl von sieben auf zwölf erhöhter wurde.
Zu den hauptsächlichen Gründen für die Alarmierungen gehörten umgestürzte Bäume, die zahlreiche Straßen blockierten und damit die Mobilität erheblich einschränkten. Ein besonders herausfordernder Einsatz fand in Lingen station, wo ein umgestürzter Baum ein Fahrzeug beschädigte und eine Person darin eingeklemmt war. Am selben Abend folgte um 17.46 Uhr die Evakuierung eines Kanu-Camps, in dem 22 Kinder aus Nordrhein-Westfalen untergebracht waren. Diese fanden Obdach beim Deutschen Roten Kreuz, während die Polizei die besorgten Eltern über den Gesundheitszustand ihrer Kinder informierte.
Notfälle und Rettungseinsätze
Der Sturm brachte auch zahlreiche Wasserschäden und vollgelaufene Keller mit sich, die zusätzliche Einsätze in der Region nach sich zogen. Auf dem Höhepunkt der Herausforderung meldete die Feuerwehr einen Dachstuhlbrand in Haselünne, während kurz darauf gemeldet wurde, dass vier Personen in einem Kanu vermisst wurden. Glücklicherweise konnten sie aber zeitnah wohlbehalten aufgefunden werden. Auch ein vermisstes Mädchen in Lingen fand schnell den Weg zurück, nachdem die Rettungshundestaffel alarmiert wurde.
Laut Ems-Vechte-Welle sind 105 Notrufe auf das Sturmtief Telse zurückzuführen, was die Notlage weiter verschärfte. Diese Vielzahl an Einsätzen belastete die Einsatzkräfte enorm und brachte die Leitstellen an ihre Grenzen. Derartige Unwetterereignisse führen zu einem signifikanten Anstieg der Notrufe, wie Refubium berichtet. Der Erfahrungsbericht zeigt, dass richtige Vorbereitung und schnelles Handeln entscheidend sind, um auf solche Entwicklungen zu reagieren.
Die ersten alarmierten Einheiten waren bis spät in die Nacht im Einsatz. Ab 20.15 Uhr konnte die Leitstelle schrittweise zum normalen Dienstbetrieb zurückkehren, und um 21.40 Uhr wurde die Ausnahmelage schließlich beendet. Trotz der schwierigen Umstände war die Einsatzleitung im Feuerwehrhaus Lingen sehr aktiv, um den Herausforderungen des Abends zu begegnen. Hautpsächlich wurde der Einsatz gegen 3 Uhr am nächsten Morgen beendet.