Uranabbau in Schweden: Regierung verspricht Sicherheit trotz Protesten!
Schweden hebt das Uranabbauverbot auf, was Umweltrisiken und Proteste von Anwohnern zur Folge hat. Wichtig für Rohstoffsicherung.

Uranabbau in Schweden: Regierung verspricht Sicherheit trotz Protesten!
In einem bahnbrechenden und umstrittenen Schritt hat die schwedische Regierung unter Ministerpräsident Ulf Kristersson das Verbot für Uranabbau aufgehoben. Die Entscheidung, die mit knapper Mehrheit im schwedischen Reichstag getroffen wurde, markiert eine Abkehr vom vorherigen Ausstieg aus der Atomkraft und hat bereits vielfältige Reaktionen ausgelöst. Präsident Kristersson und seine Mitte-Rechts-Regierung sehen in diesem Schritt eine Notwendigkeit, um nötige Rohstoffe für die Energiegewinnung zu sichern und Schweden unabhängiger von Uranimporten zu machen. [Tageblatt] berichtet, dass die Schwedendemokraten, die ein starkes Interesse an diesem Thema zeigen, die Regierung unterstützen und sich gegen erneuerbare Energien stemmen.
Mit den neu eröffneten Möglichkeiten rücken auch potentielle Uranvorkommen in den Fokus. In Mittelschweden hat die kanadische Minengesellschaft District Metals die zweitgrößten Uranreserven der Welt in Aussicht. Ihr Gebiet umfasst beeindruckende 4,3 Milliarden Tonnen Uranressourcen. Es ist kein Wunder, dass schon konkrete Interessenten auf die Piste gekommen sind, insbesondere in der Region Jämtland, wo es Bedenken von Anwohnern und Umweltschützern gibt. Eine Unterschriftenaktion der Bürger hat rund 28.000 Stimmen gesammelt, die gegen den Abbau ankämpfen.
Bedenken der Anwohner
Die Proteste in Jämtland zeigen, dass die Bevölkerung in der Region nicht einfach tatenlos zusehen will. Die Vereinigung „Naturskyddsföreningen Jämtland“ warnt vor den möglicherweise schwerwiegenden Auswirkungen auf Luft, Boden und die Wasserqualität. Der Vorsitzende Ulf von Sydow kritisiert zudem, dass die Meinungen der Bewohner nicht ausreichend berücksichtigt wurden. Es bleibt abzuwarten, ob die Stimme der Anwohner in den Entscheidungsprozessen gehört wird oder ob die Regierung weiterhin mit vornehmlich wirtschaftlichen Argumenten agiert.
Umweltorganisationen zeigen sich besorgt über das Vorhaben, da der Abbau von Uran als gesundheitlich riskant und umweltschädlich gilt. Insbesondere bei der Uranherauslösung werden chemische Substanzen eingesetzt, die Radongas und Schwermetalle freisetzen können. Und dies wirft Fragen auf, wie sicher das Trinkwasser, insbesondere aus dem Storsjön, sein wird. Viele befürchten, dass die Methode in den Alaunschiefervorkommen zu gefährlicher Belastung führen könnte.
Politische Beweggründe und Ausblick
Die schwedische Regierung argumentiert mit der Notwendigkeit internationaler Solidarität, unter anderem zur Unterstützung ukrainischer Atomkraftwerke. Die Wirtschaftsministerin Ebba Busch betont die strategische Wichtigkeit des Zugriffs auf Uran für Schweden. In diesem Kontext könnte auch die Einsicht, dass Uranvorkommen in ganz Schweden verteilt sind, einen Anreiz für internationale Investoren schaffen. Allerdings bleibt die Frage, ob der Abbau in Bergs Kommun am Storsjön, wo bereits große Bedenken geäußert werden, trotz fehlender Zustimmung der Einwohner vorankommen kann.
Die Ministerin hat angekündigt, die zustimmungspflichtigen Verfahren zu reduzieren, was möglicherweise eine Entscheidung über den Abbau ohne Zustimmung der Bevölkerung ermöglichen könnte. Ein Schritt, der nicht nur lokal politische Wellen schlagen dürfte, sondern auch den globalen Uranmarkt nachhaltig beeinflussen könnte. Wenn die Vorraussetzungen für den Abbau im Jahr 2026 jetzt schon so intensiv diskutiert werden, scheint es, als ob ein heißes Eisen in der schwedischen Politik auf dem Tisch liegt.
Insgesamt stellt die Wiedererlaubnis des Uranabbaus sicherlich einen Wendepunkt für Schweden dar. Wie die politischen Entscheidungen in Verbindung mit den Bürgern und den Umweltbelangen zusammenfinden werden, bleibt spannend, und die kommenden Monate könnten entscheidend für die zukünftige Energiepolitik des Landes sein.