Alarm in Friesland: Eichenprozessionsspinner breiten sich rasant aus!

Alarm in Friesland: Eichenprozessionsspinner breiten sich rasant aus!
Der Eichenprozessionsspinner (Thaumetopoea processionea) sorgt im Landkreis Friesland derzeit für besorgte Gesichter. Heute, am 18.07.2025, gibt der Landkreis eine eindringliche Warnung heraus, die insbesondere die Bürger:innen in Zetel betrifft. Wie nwzonline.de berichtet, sind in diesem Jahr besonders viele dieser Schmetterlingsraupen anzutreffen, was zu gesundheitlichen Risiken für Menschen und Tiere führt.
Die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises empfiehlt, dass die Bürger:innen sich von befallenen Eichen fernhalten und die Nester der Eichenprozessionsspinner nicht selbst entfernen. Während die Raupen ab Mai ihre Brennhärchen entwickeln, die gefährliche Haut- und Atemwegsreaktionen hervorrufen können, ist es wichtig, die Symptome zu kennen: Juckreiz, Hautrötungen und sogar Atembeschwerden sind keine Seltenheit. Die Brennhärchen bleiben jahrelang in den Nester erhalten und können bei wiederholtem Kontakt die Auswirkungen verstärken.
Gesundheitsrisiken und Verhaltensempfehlungen
Besonders betroffen sind Gebiete mit einer hohen Dichte an Eichen. Der NABU weist darauf hin, dass die Brennhärchen bei Wind sogar über 500 Meter verbreitet werden können. Deshalb wird geraten, einen Abstand von mindestens 10 bis 15 Metern zu befallenen Bäumen einzuhalten. Die Symptome variieren dabei, von Juckreiz bis zu schwereren Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Asthma. Bei Kontakt mit einem Nest oder einer Raupe sollte man unbedingt die Augen nicht berühren, sich gründlich duschen und die Kleidung bei 60°C waschen.
Die Raupen wandern in „Prozessionen“ von ihren Nestern in die Baumkronen, um Eichenblätter zu fressen. Ihre Verpuppung findet in den Nestern statt, und im Spätsommer schlüpfen die Nachtfalter, die in der Lage sind, ihre Eier in einem Umkreis von etwa zwei Kilometern abzulegen. Diese Fortpflanzung kann zu Massenvermehrungen führen, die dennoch häufig ohne menschliches Eingreifen wieder abnehmen, wie das Umweltbundesamt erklärt.
Praktische Hilfe und Maßnahmen zur Bekämpfung
Im Landkreis Friesland sind bereits 50 Bäume befallen, und die Entfernung der Nester ist im Gange. Der Landkreis hat einen spezialisierten Berater engagiert, der die Nester mit einem Absauge-Verfahren entfernt. Dazu stehen örtliche Straßenmeistereien und Bauhöfe bereit, die mit spezialisierten Geräten aushelfen können. Bei diesen Arbeiten ist das Tragen von Schutzkleidung unerlässlich, und sie dürfen nur bei trockener Witterung durchgeführt werden.
Es ist wichtig anzumerken, dass der Kontakt zu den Brennhärchen nicht nur für Menschen riskant ist. Auch Haustiere können die Brennhärchen über ihr Fell transportieren und so zu einer Gefahrenquelle für ihre Halter werden. Die Bürger:innen sind daher angehalten, beobachtete Befälle unverzüglich dem Landkreis zu melden – telefonisch unter 04461/9195050 oder per E-Mail unter umwelt@friesland.de.
Alles in allem bleibt zu sagen, dass angesichts der derzeitigen Lage ein gutes Händchen gefragt ist. Das richtige Verhalten kann gesundheitliche Risiken minimieren und dazu beitragen, die Eichenprozessionsspinner in Schach zu halten.