Der größte Sportskandal der Niederlande: Foekje Dillema gesperrt!

Der größte Sportskandal der Niederlande: Foekje Dillema gesperrt!
Am 13. Juli 1950 erlebte die niederländische Sportwelt einen gewaltigen Skandal: Die leidenschaftliche Sprintstar Foekje Dillema wurde wegen des Verdachts, kein Frau zu sein, vom Sport gesperrt. Ihr Schicksal wirft einen langen Schatten in die Anfänge der Geschlechtsüberprüfungen im Sport, wie Sportgeschiedenis schildert. Dillema, geboren am 18. September 1926 in Burum, Friesland, galt als große Hoffnung für die niederländische Leichtathletik und stellte mit ihrer Laufgeschwindigkeit fast wöchentlich neue Rekorde auf. Dennoch mündeten ihre Erfolge in eine weitreichende Kontroverse.
Mit nur 12 Jahren begann Dillema im Sport aktiv zu werden. Ihr Sprintdebüt feierte sie am 13. Juni 1948, als sie die 100 Meter in einer Zeit von 13 Sekunden gewann. Schnell verbesserte sie sich auf 11,9 Sekunden und stellte damit eine ernsthafte Herausforderung für die damalige Rekordhalterin Fanny Blankers-Koen dar. Die unglaublichen Leistungen der Athletin führten dazu, dass sie im Mai 1950 von der Presse gelobt wurde, nur wenige Wochen später sah sie sich jedoch einem erbitterten Geschlechtstest gegenüber, der ihren sportlichen Traum brutal beendete. Ein Verstoß gegen die Genderprüfung bedeutete in der damaligen Zeit das Aus für viele Athletinnen, wie auch in der Geschichte der Geschlechtsüberprüfungen im Sport dokumentiert ist Wikipedia.
Der Wendepunkt
Vor ihrem Wettkampf gegen Frankreich am 8. Juli 1950 stellte die Royal Dutch Athletics Union (RDAU) Dillema vor die Wahl, sich einer gynäkologischen Untersuchung zu unterziehen, laut The Low Countries. Sie wies das Angebot zurück, was zu ihrer sofortigen Suspendierung führte. Historiker Max Dohle erklärt, dass Dillema von ihrer Sperre informiert wurde, während sie zu einem Wettbewerb reiste. Der Druck, Geschlechtsprüfungen durchzuführen, wurde durch den Internationalen Leichtathletikverband (IAAF) verstärkt, der kurze Zeit später solche Tests bei den europäischen Meisterschaften einführte.
Dillema blieb trotz der drastischen Entscheidung des Verbandes sportlich aktiv, nahm jedoch nicht mehr an nationalen Wettkämpfen teil. Ihre Wettkämpfe fanden größtenteils in Friesland statt, wo sie 1952 und 1954 mehrere Rennen gewann. Später wandte sie sich dem Eisschnelllauf zu, bei dem sie ebenfalls Erfolge feierte. Dillema lebte bis 2005 in der Heimat ihrer Familie und zog dann in ein Pflegeheim, wo sie am 5. Dezember 2007 verstarb. Obwohl ihre Laufbahn von Kontroversen überschattet wurde, erhielt Dillema posthum Anerkennung für ihre einmaligen Leistungen; 2000 wurden ihre Bestzeiten auch von der RDAU offiziell anerkannt.
Ein bleibendes Erbe
Dillemas Geschichte steht exemplarisch für die diskriminierenden Praktiken, die vielen Sportlerinnen über Jahrzehnte hinweg das Leben schwer machten. Geschlechtsprüfungen, die ursprünglich zur Überprüfung des biologischen Geschlechts eingeführt wurden, haben sich im Laufe der Zeit gewandelt — von gynäkologischen Untersuchungen zu DNA-Analysen, wie es auf Wikipedia zu lesen ist. Dies zeigt die Entwicklungen und auch die Richtigstellungen, die in der Welt des Sports notwendig wurden, um faire Bedingungen für alle Athleten zu schaffen.
In einer Stadt, die Dillema mit ihrer Laufkunst ehren will, wurde sogar eine Straße in Amsterdam nach ihr benannt – nicht zuletzt, um an die talentierte Athletin zu erinnern, die in der Geschichte des Sports für Gerechtigkeit und Gleichheit kämpfte. Ihr Vermächtnis leben nicht nur ihre Rekorde weiter, sondern auch die gewachsenen Standards und die Diskussionen über Fairness im Sport.