Ein Jahrhundert-Rätsel gelüftet: Fräulein Marias Gruft in Jever entdeckt!

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Archäologen haben in Jever die Gruft von Fräulein Maria entdeckt, der letzten Herrscherin des Jeverlandes, nach 450 Jahren.

Archäologen haben in Jever die Gruft von Fräulein Maria entdeckt, der letzten Herrscherin des Jeverlandes, nach 450 Jahren.
Archäologen haben in Jever die Gruft von Fräulein Maria entdeckt, der letzten Herrscherin des Jeverlandes, nach 450 Jahren.

Ein Jahrhundert-Rätsel gelüftet: Fräulein Marias Gruft in Jever entdeckt!

In der beschaulichen Stadt Jever wurde ein faszinierendes Geschichtskapitel aufgeschlagen. Archäologen haben eine jahrhundertealte Gruft unter der Stadtkirche freigelegt, die möglicherweise die letzte Ruhestätte von Fräulein Maria von Jever (1500-1575) ist. Diese bedeutende Figur gilt als die letzte selbstständige Herrscherin des Jeverlandes und hat die Geschicke der Region maßgeblich geprägt. Wie stern.de berichtet, blieb ihr Verbleib seit ihrem Tod unklar, da kein großes Begräbnis stattfand.

Die Gruft, die etwa 2,4 Meter tief unter dem berühmten Edo-Wiemken-Denkmal liegt, war seit dem 18. Jahrhundert unzugänglich. Während die Forscher die Gruft räumten – ein Verfahren, das bereits im Vorfeld sorgfältig vorbereitet wurde – fanden sie fünf Särge auf Kanteisen, darunter einen großen Sarg für eine erwachsene Person und vier kleinere Sammelsärge. Diese kleinen Särge, auch als „Gebeinkisten“ bekannt, können mehrere Verstorbene beherbergen. Dabei war es notwendig, die Mauer zu entfernen, die einen Teil der Gruft verdeckte, um die darin ruhenden Überreste zu sichern, wie nwzonline.de erläutert.

Hintergrund der Grabung

Die Aufregung um die Grabung ist groß, denn Fräulein Maria hatte nicht nur Stadtrechte für Jever erkämpft, sondern auch die Unabhängigkeit des Jeverlandes gefördert. Der Ausbau des Schlosses, die Gründung einer Lateinschule und der Kampf gegen rivalisierende Häuptlinge gehören zu ihrem Erbe. Vor ihrem Tod übergab sie die Herrschaft an die Grafen von Oldenburg. Was geschieht nun mit den gefundenen Überresten? Die Gebeine werden nach den notwendigen Untersuchungen im Rahmen der archäologischen Arbeit wieder in der Gruft beigesetzt, was die Experten und die Anwohner gleichermaßen erfreuen dürfte.

Die Gruftöffnung war nicht geplant und wurde notwendig, um Sanierungsarbeiten am Denkmal durchzuführen. Antje Sander, die Leiterin des Schlossmuseums, betont, dass die Räumung von einem erfahrenen Team aus Gruftologen, Restauratoren und Denkmalpflegern geleitet wurde. In Schutzanzügen sorgten die Fachleute dafür, dass der gesamte Prozess mit größtem Respekt und Sorgfalt durchgeführt wurde.

Ein Blick in die Geschichte

Die Särge selbst waren stark verfault, doch es konnten Haare gefunden werden, die für DNA-Analysen genutzt werden können. So könnte es vielleicht doch noch gelingen, das Rätsel um Fräulein Maria zu lösen. Die Arbeiten zur Untersuchung der Überreste werden voraussichtlich ein halbes Jahr in Anspruch nehmen, bevor die finalen Erkenntnisse veröffentlicht werden können. Ein Jahrgang aus dem Jahr 1562, der in einem der Särge entdeckt wurde, deutet darauf hin, dass die Gruft weit über 450 Jahre alt ist und Generationen von Geschichten birgt.

Der historische Fund in Jever hat die Erwartungen der meisten Experten übertroffen und wirft neue Lichtstrahlen auf die Geschichte der Region. Während die Wissenschaftler ihre Arbeit fortsetzen, wird die Stadt sich langsam darauf vorbereiten, die Gebeine von Fräulein Maria und möglicherweise anderen Verwandten wieder in ihr ruhiges Zuhause zurückzuführen – ein würdiges Ende für eine bedeutende Figur der jeverländischen Geschichte.