Extinction Rebellion blockiert Afsluitdijk: Protest gegen Gasbohrungen!

Extinction Rebellion blockiert Afsluitdijk: Protest gegen Gasbohrungen!
Am Samstagnachmittag sorgten Klimaaktivisten von Extinction Rebellion (XR) für Aufregung auf der Afsluitdijk bei Den Oever in Noord-Holland. Die Aktivisten blockierten einen Teil der Straße und störten damit den Verkehr in beide Richtungen über mehrere Stunden. Ihr Protest richtete sich klar gegen geplante Gasbohrungen unter der Nordsee, die ihrer Meinung nach nicht nur die Klimaziele gefährden, sondern auch das einzigartige Ökosystem der Waddenzee bedrohen. Laut Omroep Zilt waren etwa 150 Aktivisten vor Ort mit Plakaten, auf denen sie ihre Botschaft deutlich machten.
In einer weiteren Wende kam es bei dem Protest auch zu Gegendemonstrationen. Eine Gruppe von Menschen warf Eier in Richtung der Klimaschützer und der anwesenden Presse. Die Polizei war vor Ort, um die Situation zu überwachen, doch war aufgrund von Unterbesetzung nicht in ausreichender Zahl präsent. Die Bereitschaftspolizei traf später ein, um die Lage zu beruhigen. So berichtete RB Nieuws, dass die Blockade dazu diente, Druck auf Unternehmen und Institutionen wie Energie Beheer Nederland (EBN) und das Forschungsinstitut TNO auszuüben.
Forderungen der Aktivisten
Ein Sprecher von Extinction Rebellion, Guus Dix, drückte die Entschlossenheit der Aktivisten aus, die Protestaktion fortzusetzen, bis ihre Forderungen erfüllt werden. Diese beinhalten den sofortigen Stopp neuer Gasbohrungen und der Erweiterung fossiler Infrastrukturen. „Keine neuen Gasbohrungen unter einem UNESCO-Weltkulturerbe“, betonte er. Um auf die Gefahren der fossilen Brennstoffe aufmerksam zu machen, hatten die Aktivisten bereits mit Mitgliedern der Regierung und fossilen Beratern gesprochen, aber ohne positive Resonanz. Dies führte dazu, dass sie sich für extremere Maßnahmen wie die Blockade der Afsluitdijk entschieden, um ihre Message nachdrücklich zu vermitteln.
Die Protestaktion fand im Kontext einer allgemeinen Unruhe über die Klimapolitik statt, die nicht nur in den Niederlanden, sondern auch in Deutschland und anderen Teilen Europas spürbar ist. Laut politischem Analysten Sebastian Haunss benötigen soziale Bewegungen wie die Klimabewegung in Deutschland einen langen Atem, um tatsächlich Veränderung zu bewirken. Die Proteste in den letzten Jahren zeigen, dass trotz des Drucks auf die Politik viele Menschen für Klimaschutz und Maßnahmen zur CO2-Reduktion mobilisiert werden können. Doch die aktuelle politische Landschaft, geprägt von Widerständen und unterschiedlichen Interessen, erschwert dies enorm, wie bpb erläutert.
Erfahrungen von Autofahrern
Obwohl die Aktivisten entschlossen waren, ihre Anliegen voranzutreiben, gab es auch Stimmen der Unzufriedenheit. Autofahrer wie Arthur de Groot berichteten, dass er mit seiner Schwiegermutter ins Krankenhaus musste und aufgrund der Blockade umfahren musste, was zu erheblichen Verzögerungen führte. Ein weiterer Autofahrer, Roelof Kreeft, musste ebenfalls Umwege in Kauf nehmen, um rechtzeitig zu einem Fest in Fryslân zu gelangen.
Die Blockade der Afsluitdijk zeigt eindrücklich, wie stark die Meinungen über Klimaschutz und fossile Brennstoffe auseinandergehen. Während Aktivisten sich für den Erhalt des Klimas und des Ökosystems einsetzen, haben andere mit den unmittelbaren Auswirkungen des Protests zu kämpfen. Diese Spannungen verdeutlichen den komplexen Diskurs über Klimaschutz, der in unserer Gesellschaft nach wie vor geführt wird.