Terroranschlag in Manchester: Jom Kippur wird zum Bluttag
Terroranschlag in Manchester während Jom Kippur: Zwei Tote, mehrere Verletzte und wachsende Besorgnis über Antisemitismus.

Terroranschlag in Manchester: Jom Kippur wird zum Bluttag
Am 2. Oktober 2025 ereignete sich ein tragischer Terroranschlag vor einer Synagoge in Manchester, der am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur stattfand. Der Angriff forderte zwei Menschenleben und hinterließ mehrere Verletzte. Der mutmaßliche Täter, ein 35-jähriger britischer Staatsbürger syrischer Abstammung, wurde von der Polizei erschossen, nachdem er mit einem Auto in eine Gruppe von Menschen gesteuert und danach einen Mann mit einem Messer attackiert hatte. Die Polizei geht von einem terroristischen Motiv aus und hat bereits drei Verdächtige festgenommen – zwei Männer im Alter zwischen 30 und 40 Jahren sowie eine Frau im Alter von 60 bis 70 Jahren.
Premierminister Keir Starmer und König Charles III. zeigten sich erschüttert über die Gewalttat und kündigten verstärkten Polizeischutz für Synagogen im ganzen Land an. Diese besorgniserregenden Entwicklungen haben die Debatte über Antisemitismus in Großbritannien neu entfacht. Starmer äußerte seine Besorgnis über den wieder aufflammenden Hass, während der israelische Staatspräsident Izchak Herzog die Gewalttaten mit der aktuellen Situation im Gaza-Krieg in Verbindung brachte und auf das wachsende Maß an Antisemitismus in Großbritannien hinwies. Auch Israels Außenminister Gideon Saar forderte konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung dieses Hasses von den britischen Behörden.
Historische Wurzeln des Antisemitismus
Die Vorfälle in Manchester sind Teil eines besorgniserregenden Trends. Der Antisemitismus ist nicht nur in Großbritannien, sondern weltweit ein drängendes Problem. In Deutschland etwa zeigen aktuelle Statistiken einen alarmierenden Anstieg antisemitischer Vorfälle. Laut einer Umfrage erlebten im Jahr 2022 rund 30% der Befragten antisemitische “Witze”, während 15% von abfälligen Äußerungen über Juden im Bekanntenkreis berichteten. Solche Einstellungen sind oft tief in der Gesellschaft verwurzelt, auch 70 Jahre nach dem Holocaust.
Antisemitismus wird als vielschichtiges Phänomen beschrieben, wobei sowohl traditioneller als auch moderner Antisemitismus zu beobachten sind. Während COVID-19 viele Länder betroffen hat, gab es in den letzten Jahren weltweit einen Anstieg antisemitischer Vorfälle. In Großbritannien wurden 2021 2.255 antisemitische Vorfälle verzeichnet, was die Notwendigkeit einer konsequenten Bekämpfung dieses Problems unterstreicht und auf die Wichtigkeit einer Aufarbeitung der eigenen Geschichte hinweist.
Reaktionen und Maßnahmen
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff auf die Synagoge als Attacke auf einen heiligen Ort, während die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, dass Antisemitismus unbedingt bekämpft werden müsse. Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, äußerte sich zu den Entwicklungen und lobte das schnelle Eingreifen der Polizei in Manchester.
Die brutalen Ereignisse in Manchester zeigen, dass der Kampf gegen Antisemitismus ein dringendes Anliegen bleibt und dass die Gesellschaft auf allen Ebenen betroffen ist. Die kollektive Verantwortung in Europa ist es, solchen Hass nicht nur zu verurteilen, sondern auch aktiv an seiner Bekämpfung zu arbeiten.
In Anbetracht der aktuellen Lage ist es entscheidend, dass sowohl Regierungen als auch die Zivilgesellschaft zusammenarbeiten, um Antisemitismus zu entgegnen und die Sicherheit aller Glaubensgemeinschaften zu gewährleisten. Diese unerträglichen Vorfälle machen deutlich, dass hier ein dringender Handlungsbedarf besteht.