Tolan bleibt trotz Abwahl Präsident – Uni Göttingen in der Krise!

Tolan bleibt trotz Abwahl Präsident – Uni Göttingen in der Krise!
Heftige Diskussionen und eine fragwürdige Einigung prägen derzeit die Georg-August-Universität Göttingen. Trotz seiner Abwahl vor acht Monaten bleibt Metin Tolan weiterhin Präsident, während Axel Schölmerich seit März 2025 als Interimspräsident fungiert. Ein Vergleich zwischen Tolan und dem Staatssekretär im Wissenschaftsministerium, Joachim Schachtner, wurde erreicht, sorgt jedoch für vielen Unmut. Die Universität bezeichnet Tolan weiterhin als „Alt-“ und „Interimspräsident“, was bei vielen Befragten Fragen aufwirft.
Was steckt hinter dieser skurrilen Situation? Die Universität hat entschieden, Tolan fast ein Jahr lang im Amt zu belassen, ohne dass er seine Aufgaben effektiv wahrnimmt. Dies sorgt für erhebliche Skepsis. Tolan erhält ein geschätztes Jahresgehalt von über 100.000 Euro sowie eine einmalige Zusatzzahlung in fünfstelliger Höhe, was die öffentliche Debatte weiter anheizt. Kritiker bemängeln, dass diese Einigung mehr von persönlichen Kränkungen als von einem echten Interesse am Wohle der Universität geprägt ist.
Fragen zur Hochschulpolitik
Wie wird in Deutschland Hochschulpolitik tatsächlich gestaltet? Das komplizierte Netzwerk von Akteuren und Verfahren in diesem Bereich zeigt, dass es keine zentrale Hochschulpolitik gibt. Die vertikale und horizontale Differenzierung der Hochschulpolitik auf verschiedenen Ebenen — EU, Bund und Ländern — schafft ein Umfeld, das oft von Spannungen geprägt ist. Diese Spannungen entstehen aus den verteilten Kompetenzen der Akteure und den unterschiedlichen Funktionslogiken von Politik und Wissenschaft. So beschreibt die Webseite der Hochschule Halle, dass intermediäre Akteure staatlich installiert wurden, um diese Herausforderungen zu bewältigen, was jedoch oft nicht zur gewünschten Kohärenz führt.
Die Einigung zur Präsidentschaft von Tolan ist nicht nur ein lokales Phänomen, sondern spiegelt die größeren Herausforderungen wider, mit denen Hochschulen in Deutschland konfrontiert sind, angesichts von Trends wie dem Bologna-Prozess und der verstärkten Wettbewerbsorientierung. Dabei ist die Hochschule Göttingen nicht allein; die Hochschulpolitik in Deutschland steht am Scheideweg. Es braucht ein gutes Händchen, um die verschiedenen Interessen und Strömungen zwischen Wissenschaft und Politik in Einklang zu bringen.
Die Zukunft der Universität
Metin Tolan, der Präsident der Universität seit April 2021, hat eine lange akademische Laufbahn hinter sich. Er war zuvor Professor für Experimentelle Physik an der Technischen Universität Dortmund und engagiert sich seit Jahren in verschiedenen Gremien und Forschungsprojekten. Diese umfangreiche Erfahrung könnte ihm bei einer möglichen Rückkehr ins aktive Amt zugutekommen, auch wenn sein Abwahlprozess als einwandfrei angesehen wurde. Tolan und Wissenschaftsminister Mohrs haben dennoch die Macht des Senats kritisiert, was die Thematik weiter aufwirft.
Die Diskussion um Tolans posiive und die zukünftige Ausrichtung der Universität werden mit Sicherheit weitergehen. Unabhängig von persönlichen Konflikten bleibt die Frage, ob diese Einigung letztlich im besten Interesse der Hochschule und ihrer Studierenden ist. Angesichts der Herausforderungen, vor denen Hochschulen in Deutschland stehen, bleibt abzuwarten, welcher Kurs eingeschlagen wird.
Zusammenfassend zeigt die Situation in Göttingen die Komplexität, die hinter hochschulpolitischen Entscheidungen steht. In einer Zeit, in der sich vieles in der Hochschullandschaft verändert, könnte das Beispiel Göttingens als Warnsignal oder als Lehrstück dienen. Die Hochschulpolitik, so scheint es, hat noch viele Herausforderungen zu bewältigen.
Für weitere Informationen zu Tolan und seiner akademischen Laufbahn besuchen Sie die offizielle Webseite der Universität Göttingen hier.
Die Berichte über die Hochschulpolitik in Deutschland finden Sie auf der Seite der Hochschule Halle hier. Und für die neuesten Entwicklungen über die umstrittene Rolle von Tolan als Präsident lesen Sie den Artikel auf Göttinger Tageblatt hier.