Waschbären-Jagd startet: In Niedersachsen herrscht Alarmstufe Rot!

Waschbären-Jagd startet: In Niedersachsen herrscht Alarmstufe Rot!
Ab dem 16. Juli 2025 steht die Jagd auf Waschbären in Niedersachsen wieder auf der Tagesordnung. Nach einer Schonzeit, die vom 1. April bis zum 15. Juli galt, dürfen jetzt ausgewachsene Waschbären bejagt werden. Diese Maßnahme ist nicht nur ein Echo auf die stark wachsende Waschbärenpopulation, sondern auch eine Reaktion auf die erheblichen Schäden, die diese Tiere insbesondere im Landkreis Northeim anrichten. [NDR] berichtet, dass im Jagdjahr 2023/2024 dort allein 2.354 Waschbären erlegt wurden.
Die Anwohner sind alarmiert: Zerstörte Teiche, beschädigte Dachböden und durchwühlte Mülltonnen sind in vielen Gemeinden an der Tagesordnung. Darüber hinaus bedrohen die Waschbären Jungvögel und gefährden geschützte Arten. Die Verbreitung hat sich dramatisch entwickelt: Hatten vor 20 Jahren nur etwa 15% der niedersächsischen Jagdrevieren Waschbären, waren es 2023 bereits über 61%. In diesem Jahr haben Jäger mehr als 25.000 Waschbären geschossen, da die Tiere zur invasiven Art zählen und laut Bundesnaturschutzgesetz Maßnahmen zur Eindämmung erforderlich sind.
Wachsende Population und Schäden
Die Zahlen sind eindrucksvoll und zeichnen ein besorgniserregendes Bild. Niedersachsen hat sich in den letzten Jahren zu einem Hotspot für Waschbären entwickelt. Besonders stark treten die Tiere in Südniedersachsen auf, darunter in den Landkreisen Northeim, Göttingen, Harz und Lüchow-Dannenberg. Mit Blick auf weitere invasive Arten zeigt sich ein allgemeiner Trend: Die Gesamtzahl der erlegten Waschbären stieg im Jagdjahr 2023/24 um 9,4% im Vergleich zum Vorjahr, was vor allem durch effektive Jagdstrategien unterstützt wird. [Pirsch] hebt hervor, dass in Niedersachsen insgesamt 44.961 Nutrias erlegt wurden, was einer Steigerung von 29,4% im selben Zeitraum entspricht.
Darüber hinaus setzt Niedersachsen auf eigene Maßnahmen zur Bekämpfung der Waschbärenpopulation. Im Landkreis Northeim wurde eine spezielle Taskforce eingerichtet, um diese Herausforderung anzugehen. Die steigenden Zahlen sind nicht nur ein Zeichen für die Vermehrung der Tiere, sondern auch ein Hinweis auf die Notwendigkeit, systematisch gegen invasive Arten vorzugehen. Laut [NLWKN] ist die Bekämpfung invasiver Arten von EU-weiter Bedeutung, und Mitgliedsstaaten sind verpflichtet, geeignete Managementmaßnahmen zu entwickeln.
Gesetzliche Vorgaben und Herausforderungen
In Niedersachsen sind Waschbären als invasive Art klassifiziert, was bedeutet, dass gewisse gesetzliche Vorgaben hinsichtlich ihrer Bekämpfung und Jagd notwendig sind. In anderen Bundesländern, wie zum Beispiel Brandenburg oder Bayern, gibt es hingegen keine Schonzeit für Waschbären. Während Niedersachsen aktuell keine Ausweitung der Jagdzeiten plant, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Jahren entwickeln wird. Um den Herausforderungen zu begegnen, müssen Kommunen und Jäger gemeinsam an einem Strang ziehen.
All diese Maßnahmen und Strategien sind notwendig, um die natürliche Balance aufrechtzuerhalten und um zu verhindern, dass invasive Arten wie der Waschbär noch größeren Einfluss auf hiesige Tierarten und Lebensräume nehmen. Die Kernfrage bleibt: Wie können wir gemeinsam die Herausforderungen durch invasive Arten, wie Waschbären und Nutrias, meistern und dabei unsere heimische Fauna schützen?