Zeiss Göttingen: 130 Stellenabbau – Gewerkschaft kämpft um Arbeitsplätze!

Zeiss Göttingen: 130 Stellenabbau – Gewerkschaft kämpft um Arbeitsplätze!
Das Zeiss-Werk in Göttingen schlägt Alarm: Wie Göttinger Tageblatt berichtet, stehen in den kommenden fünf Jahren rund 130 Arbeitsplätze zur Disposition. Dies entspricht einem Drittel der insgesamt 400 Beschäftigten am Standort Königsallee. Der Grund für diese drastischen Maßnahmen liegt in der ungünstigen Auftragslage und dem geplanten Umbau der Anlage.
Betriebsratsvorsitzender Torsten Dreyer und die IG Metall sind alarmiert und arbeiten an einer Strategie, um möglichst viele Jobs zu erhalten. „Die Information über den Personalabbau kam wie ein Schlag ins Gesicht“, so Dreyer. Während der Teilabbau schon ein paar Jahre her ist, als zwischen 2015 und 2021 300 Mitarbeiter nach Jena und Oberkochen versetzt wurden, ist der aktuelle Stand der Dinge besonders besorgniserregend. Bis 2030 soll die Mitarbeiterzahl auf 270 sinken, so die von der Geschäftsführung erarbeiteten Pläne.
Hintergrund des Stellenabbaus
Die Situation bei Zeiss ist Teil eines größeren Trends in der deutschen Industrie, wo sich viele Unternehmen aufgrund gesunkener Nachfrage gezwungen sehen, Stellen abzubauen. Laut ZDF wurden 2023 bereits 70.000 Stellen in der Industrie gestrichen, und es ist zu erwarten, dass die Erwerbslosenquote im Jahr 2025 weiter ansteigt.
In diesem Zusammenhang plant auch der Elektronikkonzern Carl Zeiss in Aalen einen Stellenabbau, bedingt durch eine merkbare Kaufzurückhaltung. Gerade in der Branche für Brillengläser, in der Zeiss seinerseits aktiv ist, führt die sinkende Nachfrage zu einem Rückgang der Produktionskapazitäten. Der Betriebsratschef der Zeiss Vision GmbH bezeichnete die Ankündigung als „Schlag ins Gesicht“ für die Mitarbeiter.
Zukunftsperspektiven und Reaktionen
Für Zeiss in Göttingen ist es noch unklar, ob bestimmte Produktionsbereiche geschlossen werden. Die Pläne zur Regelung des Personalabbaus sollen über eine Betriebsänderung erfolgen, die möglicherweise auch Einschränkungen oder Stilllegungen von Betriebsteilen umfasst. Der IG Metall Sekretär Sascha Rossmann zeigt sich überrascht und fordert eine zügige Klärung der Situation: „Es steht viel auf dem Spiel, und wir wollen, dass die Mitarbeiter am Standort bleiben.“
Die Gespräche zwischen Geschäftsführung und Arbeitnehmervertretungen sollen zeitnah stattfinden, wobei das Ziel darin besteht, den Prozess sozialverträglich zu gestalten und betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden. „Hier ist schnelles Handeln erforderlich, damit der Arbeitskampf nicht zu einem schlechten Ende führt“, so Rossmann weiter.
Über 46.500 Mitarbeiter sind weltweit für Zeiss tätig, und das Unternehmen kämpft nicht nur in Göttingen, sondern auch an anderen Standorten wie Aalen mit der aktuellen Marktsituation. Der Druck auf die Industrie wächst, und die Unsicherheit unter den Beschäftigten bleibt hoch.