Alarmstufe Rot für Niedersachsens Säugetiere: 35% in Gefahr!

Alarmstufe Rot für Niedersachsens Säugetiere: 35% in Gefahr!
Die Rote Liste der bedrohten Tiere in Niedersachsen hat endlich ein Update bekommen: Erstmals seit 30 Jahren sind die Daten über Säugetiere und Heuschrecken gründlich überarbeitet worden. Diese Liste wird vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küstenschutz und Naturschutz (NLWKN) herausgegeben und gibt einen umfassenden Überblick über die Gefährdungslage der heimischen Tierarten. Aktuell zeigt sich ein besorgniserregendes Bild: Von den 74 untersuchten Säugetierarten in Niedersachsen und Bremen sind 35% gefährdet, während sich weitere 10% auf der Vorwarnliste befinden, wie news38.de berichtet.
Insbesondere der Feldhamster steht im Fokus der Besorgnis, da er als das größte Sorgenkind gilt. Aber auch alltägliche Arten wie der Igel sind in Gefahr, nicht zuletzt durch den Einsatz von Rasenmährobotern, die ihre Lebensräume bedrohen. Sogar Fledermäuse sowie andere kleine Säugetiere wie der Gartenschläfer und das Graue Langohr müssen um ihre Existenz fürchten.
Ursachen der Gefährdung
Doch was sind die Gründe für diese alarmierende Situation? Eine Vielzahl von Faktoren trägt zur Bedrohung der Tierarten bei. Intensive Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden, der Klimawandel sowie die fortschreitende Urbanisierung setzen den heimischen Wirbeltieren zu. Auch steigende Meeresspiegel, die Kegelrobben und Seehunde gefährden, sowie Dürreperioden, die Feuchtgebiete austrocknen lassen, verschärfen die Lage.
Trotz dieser ernsten Situation gibt es auch Lichtblicke: Der Wolf, der Luchs, Kegelrobbe, Fischotter und Biber wurden von der Gefährdungsliste gestrichen, da sie sich wieder stabilisieren konnten. Doch damit sind die positiven Nachrichten noch lange nicht genug, denn 14 von 53 Heuschreckenarten, darunter die Heideschrecke, stehen immer noch auf der Gefährdetenliste.
Handlungsbedarf gefordert
Der niedersächsische Minister für Umwelt, Christian Meyer, sieht dringenden Handlungsbedarf und drängt auf effektive Maßnahmen zum Schutz der gefährdeten Säugetiere und Insekten. Der NABU (Naturschutzbund Deutschland) mahnt ebenfalls, die Rote Liste als Grundlage für wirksame Schutzmaßnahmen zu verwenden. Hier ist die Politik gefordert, entsprechende Schritte einzuleiten und auf die alarmierenden Zahlen zu reagieren.
Es liegt nicht nur in der Verantwortung der Umweltpolitik, sondern auch in der Gesellschaft. Jeder Einzelne von uns kann einen Beitrag leisten, um die Natur und ihre Bewohner zu schützen. Seien wir uns darauf besinnen, dass die Schönheit der Natur nicht nur in äußeren Werten zu finden ist, sondern auch in den unzähligen kleinen Lebewesen, die unsere Erde bevölkern. Wie heißt es so schön? Die kleinen Dinge machen oft den großen Unterschied.