Lebensraum für Amphibien: Pflegeprojekt in Wilsum startet durch!

Erfahren Sie, wie die Grafschaft Bentheim Lebensräume für Amphibien sichert und durch gezielte Pflegemaßnahmen biodiversität fördert.

Erfahren Sie, wie die Grafschaft Bentheim Lebensräume für Amphibien sichert und durch gezielte Pflegemaßnahmen biodiversität fördert.
Erfahren Sie, wie die Grafschaft Bentheim Lebensräume für Amphibien sichert und durch gezielte Pflegemaßnahmen biodiversität fördert.

Lebensraum für Amphibien: Pflegeprojekt in Wilsum startet durch!

In der niedersächsischen Gemeinde Wilsum steht die Pflege von Kleingewässern im Mittelpunkt eines umfassenden Naturschutzprojekts. Diese Feuchtbiotope sind ein unentbehrlicher Lebensraum für zahlreiche Amphibienarten, darunter Teichmolche, Grasfrösche und Teichfrösche. Die Ökologische Station Grafschaft Bentheim Emsland Süd (ÖGE) führt gemeinsam mit dem Landkreis Grafschaft Bentheim gezielte Pflegemaßnahmen durch, um diese wertvollen Lebensräume zu erhalten und zu verbessern. ems-vechte-surfer.de berichtet, dass die Maßnahmen unter anderem das Entfernen von Bäumen rund um die Gewässer umfassen. Dadurch wurde die Beschattung reduziert, was zu sonnigeren Uferzonen mit offenen Sandflächen führt – ideale Bedingungen für die Entwicklung von Amphibienlarven.

Doch die Pflegemaßnahmen beschränken sich nicht nur auf das Freiräumen; auch Wurzelstöcke und Gehölze bleiben erhalten, da sie als Versteckplätze und Winterquartiere für Amphibien und andere Kleintiere dienen. Ziel dieser ehrgeizigen Initiative ist es, die Lebensbedingungen für die bestehenden Populationen zu optimieren und Platz für weitere Arten zu schaffen. Auch das gefährdete Vorkommen seltener Amphibienarten wie der Knoblauchkröte, Kreuzkröte und dem Kammmolch steht auf der Agenda. Ein innovativer Ansatz, der von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung unterstützt wird, zielt darauf ab, die Populationen in der Grafschaft dauerhaft zu vernetzen und unbesiedelte Lebensräume ökologisch aufzuwerten.

Amphibien: Vielfalt in Gefahr

Amphibien sind nicht nur vielfältig, sondern auch stark an Feuchtbiotope gebunden. Hierzulande leben 21 Arten, von Salamandern über Molche bis hin zu Fröschen und Kröten. Diese Lebewesen verbringen ihre erste Lebensphase als Larven im Wasser und kehren meistens nur zur Fortpflanzung zurück. Ihre empfindliche Haut, die kaum verhornet ist, macht sie anfällig für Umweltveränderungen, und das hat verheerende Folgen: Innerhalb der letzten 50 Jahre sind die Bestände vieler Amphibienarten drastisch zurückgegangen, nicht zuletzt durch die Zerstörung ihrer Lebensräume. Laut dem NABU ist über 80 % der Kleingewässer in Deutschland verschwunden. Zusätzlich führt erhöhter Verkehr dazu, dass viele Erdkröten bei ihrer Wanderung über Straßen getötet werden – bei einer Dichte von 60 Fahrzeugen pro Stunde kann dies bis zu 90 % der Tiere betreffen.

Der Zusammenbruch der Lebensräume ist nicht der einzige Feind der Amphibien. Die Bedrohung durch Krankheiten, wie den Chytridpilz, gefährdet seit den 1990er-Jahren zahlreiche Arten. Dieser Pilz verursacht eine tödliche Hauterkrankung und hat bereits in vielen Ländern, darunter Deutschland, für erhebliche Rückgänge gesorgt. bund-naturschutz.de berichtet von den schrecklichen Folgen, die der Pilz aus Afrika für die heimischen Amphibien hat. Zudem bedroht eine weitere Art des Chytridpilzes, der aus Asien stammt, vor allem Feuersalamander und Molche. Hier besteht dringender Forschungsbedarf, um geeignete Heilungsmethoden zu entwickeln.

Maßnahmen für eine gesunde Zukunft

Um den Amphibienpopulationen etwas Gutes zu tun, können nicht nur Naturschutzorganisationen, sondern auch Grundstücksbesitzer aktiv werden. Ein naturnaher Gartenteich ohne Fischbesatz und das gezielte Verwildern ungenutzter Gartenflächen können bereits einen Beitrag zum Erhalt der Amphibien leisten. Auch der Verzicht auf Kunstdünger und sprichwörtliche „Fressalien“ aus der Chemiekiste ist sinnvoll. nabu.de empfiehlt zusätzlich Krötenzaunaktionen in der Frühjahrssaison, die helfen, die wandernden Amphibien sicher über Straßen zu transportieren.

Die fortwährenden Pflegemaßnahmen und die Möglichkeiten zur Schaffung neuer Lebensräume zeigen, dass es einen aktiven Ansatz zur Rettung der Amphibien braucht. Jeder kann dazu beitragen, indem wir die kleinen Grünlinge unterstützen – denn nur gemeinsam lassen sich die Herausforderungen meistern, vor denen unsere heimischen Amphibien stehen.