Afghanische Familien: Deutschland sorgt endlich für ihre Einreise!
Am 31.08.2025 kommen 47 Afghanen nach Hannover, um Zusagen für den Schutz in Deutschland umzusetzen. Situation bleibt kritisch.

Afghanische Familien: Deutschland sorgt endlich für ihre Einreise!
Was geht in der Welt der Afghanen, die auf eine sichere Ausreise nach Deutschland hoffen? Aktuell sitzen etwa 2.000 Afghanen mit Aufnahmezusage in Pakistan fest und bangen um ihre Zukunft. Am Montag wird es endlich für sechs afghanische Familien die Möglichkeit zur Einreise nach Deutschland geben, da insgesamt 47 Menschen von Islamabad über Istanbul nach Hannover ausgeflogen werden. Diese Personen zählen zu den rund 2.300, denen Deutschland nach der Machtübernahme der Taliban im August 2021 Schutz zugesagt hat. Dabei handelt es sich häufig um Ortskräfte, Übersetzerinnen und Menschenrechtsaktivisten, die für deutsche Organisationen gearbeitet haben und nun in akuter Gefahr leben. NDR berichtet, dass viele von ihnen bereits vor deutschen Gerichten geklagt haben, um ihre Einreise zu ermöglichen.
Die Situation für die Afghanen ist prekär. In den letzten Wochen wurden rund 450 Afghaninnen und Afghanen mit zugesagtem Aufnahmeplatz von pakistanischen Behörden festgenommen. Schockierend ist, dass mehr als 200 von ihnen ohne Dokumente nach Afghanistan abgeschoben wurden. Unter den Wartenden ist auch eine Gynäkologin mit ihren vier Kindern, die in Pakistan Deutsch gelernt hat, während sie auf ihre Gelegenheit zur Einreise wartete. Das deutsche Auswärtige Amt sieht sich daher vermehrt rechtlichen Druckmitteln gegenüber, denn mehrere Verwaltungsgerichte drohen mit Zwangsgeldern, sollten die Visa nicht bis Anfang September erteilt werden. Tagesschau hat berichtet, dass es bereits zahlreiche kritische Stimmen zur langsamen Umsetzung der Aufnahmezusagen gibt.
Bessere Perspektiven für Schutzbedürftige
Eine positive Entwicklung gibt es auch: Deutschland hat den monatelangen Aufnahmestopp für schutzbedürftige Afghanen beendet. Das DW bestätigt, dass die Verfahren nun direkt in Pakistan durchgeführt werden sollen. Die betroffenen Familien wurden über das Wiederaufleben des Programms informiert und es stehen Sicherheitsprüfungen an, die vor der Einreise erfolgreich durchlaufen werden müssen. Der Druck auf die Bundesregierung wächst, die Zusagen rechtzeitig umzusetzen.
Doch die Herausforderungen sind enorm. Die pakistanischen Behörden haben angekündigt, afghanische Flüchtlinge bis September abzuschieben, wenn sie nicht freiwillig zurückkehren. Die Kritik wird lauter, und Stimmen wie die von Lea Reisner von der Linkspartei mahnen längst überfällige Maßnahmen an. Auch Friedrich Merz, der mittlerweile Bundeskanzler ist, hatte sich für den Schutz von Ortskräften und gefährdeten Frauen ausgesprochen. Während über 35.000 Menschen seit der Rückkehr der Taliban nach Deutschland geflüchtet sind, bleibt die Lage vieler zurückgebliebener Afghanen in der Region zwischen Islamabad und Kabul angespannt.
Insgesamt sind bisher bereits 860 Menschen über das Bundesaufnahmeprogramm nach Deutschland eingereist. Das hat zwar Licht am Ende des Tunnels gebracht, doch die akute Notlage von noch etwa 2.000 Afghanen, die auf einen Platz in Deutschland hoffen, zeigt, dass noch viel zu tun ist. Der rechtliche Druck auf die Bundesregierung wird weiter zunehmen, während die Angst vor Festnahmen und Abschiebungen in Pakistan weiter wächst.