Schwarz auf Weiß: Mozarts Don Giovanni mit neuem Bühnenkonzept in Hannover
Die Staatsoper Hannover inszeniert Mozarts "Don Giovanni" mit innovativen Elementen und starken Darstellungen. Aufführungen: 15., 21., 25., 29. Oktober und 1. November 2025.

Schwarz auf Weiß: Mozarts Don Giovanni mit neuem Bühnenkonzept in Hannover
In der Staatsoper Hannover feierte Mozarts „Don Giovanni“ ein beeindruckendes Comeback. Inszeniert von Bastian Kraft, zeichnet sich die Aufführung durch ein aufregendes Bühnenkonzept aus, das von Künstlerin Anni von Bergen live umgesetzt wird. Mit schwarzer Farbe und Video-Projektionen erschafft sie ein Bühnenbild, das den symbolischen Gegensatz zwischen Weiß und Schwarz verkörpert – Koloritäten, die für Unheil und Reinheit stehen. Die Vorstellung begann mit einer leeren Bühne und Sängerinnen und Sängern in weißen Ganzkörperanzügen, die von dichtem Theaternebel umhüllt waren. Concerti.de berichtet, dass die Produktion überwiegend mit künftigen Mitgliedern des Ensembles der Staatsoper besetzt ist.
Der Bariton Matteo Guerzè feierte sein Rollendebüt als Don Giovanni. Er verkörpert den Frauenhelden und Verführer mit vollem Elan und einer beeindruckenden Präsenz. Besondere Aufmerksamkeit erhielt auch Serhii Moskalchuk in der Rolle des Leporello – seine Mimik und Slapstick-Ironie trugen erheblich zur lebendigen Aufführung bei. Ebenfalls hervorzuheben ist SeungJick Kim, der als Don Ottavio mit lyrischen Akzenten in seiner Arie glänzte. Die starken Frauenfiguren in der Produktion sind Olga Jelínková als Donna Anna, Cassandra Doyle als Donna Elvira und Ketevan Chuntishvili als Zerlina.
Musikalische Leitung und kreative Einfälle
Mario Hartmuth, der Erste Kapellmeister, leitete die musikalischen Geschicke der Aufführung mit kontrollierten und differenzierten musikalischen Schüben. Seine Interpretation in der Ouvertüre ist gewagt, da sie auf große romantische Bögen verzichtet. Ein besonderer Regieeinfall von Bastian Kraft ist die herabgelassene Zeichenwand, die die Schicksale zeigt, die ohne das Wirken Don Giovannis glücklicher verlaufen wären. Die finale Szene, in der Don Giovanni in die Hölle hinabstürzt, lässt die Zuschauer ohne nachgereichte Schlussmoral zurück, was dem Werk eine beunruhigende Tiefe verleiht.
Die Inszenierung bietet auch neue musikalische Ansätze: Der zweite Kapellmeister Masaru Kumakura erklärte, dass Don Giovannis Auftritte nach dem Tod des Commendatore durch den Einsatz von Lautsprechern, Mikrofonen und elektronischen Effekten akzentuiert werden. Das alles soll dazu beitragen, die chaotische Natur des Charakters musikalisch zu untermalen, insbesondere im ersten Finale des Sextetts. Laut NDR wird Don Giovanni hier als eine Figur dargestellt, die ständig neue Stimulationen benötigt, um sich selbst zu spüren.
Ausblick auf die kommenden Aufführungen
Die beeindruckende Produktion wird noch an mehreren Abenden aufgeführt: Am 15., 21., 25., 29. Oktober sowie am 1. November 2025 jeweils um 19:30 Uhr. Die Staatsoper Hannover und das Schauspiel Hannover bilden gemeinsam das Staatstheater Hannover, und mit neuen Ideen unter Intendant Bodo Busse sollen noch mehr Menschen für die Oper begeistert werden.
Ein Vorhang für die Kunst der Oper: Dieses eindrucksvolle Erlebnis lädt ein zum Staunen und Genießen – also nicht verpassen!