Deutschland vor Wasserkrise: 201 Landkreise kämpfen um Grundwasser!

Deutschland vor Wasserkrise: 201 Landkreise kämpfen um Grundwasser!
Wasser ist ein kostbares Gut, und in Deutschland steht es zunehmend auf der Kippe. Eine neue Studie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt alarmierende Zahlen zur Grundwasserknappheit. Wie lokalkompass.de berichtet, sind 201 von insgesamt 401 Landkreisen und kreisfreien Städten betroffen, was bedeutet, dass mehr Grundwasser entnommen wird, als durch Niederschläge wieder aufgefüllt werden kann.
Besonders betroffen sind Regionen wie die Trockenländer im Osten, die Rheinschiene und Teile Niedersachsens. In 94 Landkreisen ist der Grundwasserstress so akut, dass die Wasserspiegel in den vergangenen Jahren merklich gesunken sind. Auch die Grundwassermessstellen in nahezu jedem Bundesland verzeichnen neue Tiefststände. Über 50% des gesamten Grundwassers wird für die Trinkwasserversorgung verwendet, was manchmal bedeutet, dass das Wasser über hunderte Kilometer transportiert werden muss.
Ursachen und Regionalität der Wasserkrise
Die Ursachen für diese besorgniserregende Entwicklung sind vielfältig und reichen von einer hohen Wasserentnahme in der Landwirtschaft und Industrie bis hin zu einem anhaltenden Bevölkerungswachstum und dem anschließenden Ausbau von Siedlungsflächen. Am stärksten betroffen sind landwirtschaftlich intensive Regionen, vor allem in Nord- und Ostdeutschland, wo sinkende Pegelstände besonders durch Bewässerung und industrielle Nutzung entstehen. Der Klimawandel hat die Problematik weiter verschärft, insbesondere in Brandenburg und Sachsen-Anhalt, wo bereits im Hitzesommer 2023 über 80 Landkreise die Wasserentnahme einschränken mussten.
Der BUND fordert daher, dass die Bundesregierung dringend Maßnahmen zur Regulierung der Grundwasserentnahme ergreift. Laut der Organisation ist eine faire und transparente Preisgestaltung für die Wasserentnahme notwendig, um die Nutzung nachhaltiger zu gestalten. Aktuell sei es so, dass die Entgelte oftmals in die Zuständigkeit der einzelnen Bundesländer fallen, was zu erheblichen Ungleichheiten führt.
Folgen für Umwelt und Bevölkerung
Die Auswirkungen der Grundwasserknappheit sind bereits deutlich spürbar: Die Böden trocknen aus, die Flüsse weisen niedrige Wasserstände auf, und die Ernten in der Landwirtschaft bleiben oftmals hinter den Erwartungen zurück. Dies gefährdet nicht nur die Nahrungsmittelversorgung, sondern beeinträchtigt auch die Artenvielfalt, da Feuchtgebiete und Moore, die wichtige Lebensräume für viele Tiere und Pflanzen darstellen, austrocknen. Regionale Unterschiede verdeutlichen diesen Wasserstress weiter. So kämpft Niedersachsens Landwirtschaft mit sinkenden Grundwasserständen, während in Rheinlands-Pfalz und Nordrhein-Westfalen die Industrie zur Problematik beiträgt.
Die von der Bundesregierung vorgestellte nationale Wasserstrategie sieht zwar Maßnahmen zur Reduzierung des Wasserverbrauchs vor, dennoch bleibt abzuwarten, ob diese auch greifen werden. Der BUND schlägt unter anderem vor, den Ausbau wassersparender Technologien in den Bereichen Landwirtschaft und Industrie voranzutreiben sowie die Bevölkerung für den sparsamen Umgang mit Wasser zu sensibilisieren. Ziel muss es sein, unsere Wasserressourcen nachhaltig zu nutzen und zukünftigen Generationen ein ausreichendes Angebot an frischem Wasser zu sichern.
In einer Zeit, in der die natürlichen Wasserressourcen immer mehr unter Druck geraten, ist es wichtig, nicht nur die Politik in die Pflicht zu nehmen, sondern auch jede:r Einzelne von uns trägt Verantwortung. Der Schutz und die nachhaltige Nutzung unserer Wasserressourcen können maßgeblich zur Lösung der Krise beitragen.