Kunstreise durch Niedersachsen: Kunst, Architektur und Gärten entdecken!
Entdecken Sie Hildesheims Geschichte von Zerstörung und Wiederaufbau, die UNESCO-Weltkulturerbe-Stätte und Kunstgeschichte vereint.

Kunstreise durch Niedersachsen: Kunst, Architektur und Gärten entdecken!
Es gibt Orte, die erzählen Geschichten, und Hildesheim, Hannover und Celle sind solche Geschichtenerzähler. Aktuell präsentiert der Kunstkreis 84 Riedlingen unter der Leitung von Barbara Bulander und Waltraut Jerger eine spannende Reise durch diese geschichtsträchtigen Städte. Begleitet von Berno Kirchhoff stehen Kunst, Architektur und Gärten im Fokus dieser Jahresfahrt.
Am Programm stehen Stationen, die die Zerstörung und den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg lebendig werden lassen. Über 95% von Hannover wurden während des Krieges zerstört, was die Stadt in ihrer heutigen Form prägt. Stadtmodelle im Neuen Rathaus illustrieren, wie sich Hannover über die Jahrhunderte entwickelt hat. Während eines geführten Rundgangs können die Teilnehmenden die historisch rekonstruierten Gebäude der mittelalterlichen Altstadt erkunden und erkennen, wie der Wiederaufbau bis heute das Stadtbild beeinflusst.
Das Erbe von Hildesheim
Hildesheim ist nicht nur für seine UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten bekannt, sondern auch für die tragischen Erinnerungen an die Bombardierung am 22. März 1945, die große Teile der Stadt, besonders die historische Altstadt, verwüstete. Diese Zäsur hat sich tief ins Gedächtnis der Bevölkerung eingegraben. Die Eröffnung einer bemerkenswerten Videoinstallation im Roemer- und Pelizaeus-Museum am 26. März, die anlässlich des 80. Jahrestages der Zerstörung stattfindet, wird von Zeitzeugenberichten ergänzt. Dabei stehen Katharina und Karl Scheide im Mittelpunkt, die diese dunkle Zeit miterlebten rpmuseum.de.
Die Installation gibt nicht nur Einblick in die Zerstörung, sondern auch in den Wiederaufbau und die Herausforderungen, die der Alltag der Menschen in der kriegsversehrten Stadt mit sich brachte. Über 60 Exponate aus der Stadtgeschichte sowie ein museumspädagogisches Begleitprogramm für Schulklassen bieten eine umfassende Auseinandersetzung mit den Themen rund um Hildesheims Geschichte, die von der Blütezeit bis zur Nachkriegszeit reicht.
Architektur und Kunst in Hannover und Celle
Die Reise führt auch in die Lüneburger Heide und zu den prachtvollen Gärten von Hannover, wo die beeindruckenden Nanas von Niki de Saint Phalle ein absoluter Blickfang sind. Der Besuch im Wilhelm Busch-Museum und dem Sprengel-Museum zeigt eine besondere Auswahl an humoristischer und zeitgenössischer Kunst. Unternehmen Sie einen Spaziergang durch die stilvollen Grünflächen Hannovers, die etwa 40% der Stadtfläche ausmachen und den Rahmen für künstlerische Projekte bieten. Neben diesen Highlights begeistert Celle mit einem der größten Fachwerkensembles Europas, das weitgehend unbeschädigt aus den Wirren des Krieges hervorgegangen ist.
Insgesamt ist diese Reise eine Gelegenheit, nicht nur die Schönheit der betroffenen Städte zu entdecken, sondern auch deren Geschichten zu erleben. Es ist eine Erinnerung daran, wie stark der Wiederaufbau und die Rekonstruktion die Identität dieser Orte geprägt haben, in einer Zeit, in der mehr als ein Drittel der Bevölkerung in Notunterkünften lebte und die Stadtplaner und Architekten vor der großen Herausforderung standen, eine zerstörte Infrastruktur neu zu gestalten planet-wissen.de.
Die Jahresfahrt des Kunstkreises 84 Riedlingen erfüllt damit nicht nur den kulturellen Anspruch, sondern leistet auch einen wertvollen Beitrag zum geschichtlichen Bewusstsein der Teilnehmer:innen. Eine Reise, bei der Geschichte lebendig wird und die Schönheit des Wiederaufbaus gefeiert werden kann.