Hitzefrei für die Oberstufen: Niedersachsen reagiert auf Sommerhitze!

Hitzefrei für die Oberstufen: Niedersachsen reagiert auf Sommerhitze!
Die Sommerhitze über Niedersachsen macht den Schulbetrieb zu einer Herausforderung. Ab sofort haben auch die Schülerinnen und Schüler der Oberstufen Anspruch auf Hitzefrei. Diese Neuerung trat am 27. Juni 2025 in Kraft und bedeutet einen wichtigen Schritt in der Anpassung des Schulbetriebs an die steigenden Temperaturen. Vorher war Hitzefrei ausschließlich Grundschülern und den Klassen der Sekundarstufe I vorbehalten, nun sind auch Gymnasien wie das „Gymnasium in der Wüste“ in Osnabrück und das Viktoria-Luise-Gymnasium in Hameln betroffen. Am Montag sind dort die Klassen nach der sechsten Stunde nach Hause geschickt worden und auch am Dienstag endete der Unterricht teilweise schon nach der vierten Stunde.
Schulleiter Nils Fischer vom Gymnasium in der Wüste betonte, dass die Klassenräume aufgrund der vorangegangenen heißen Tage stark aufgeheizt waren. Die Regelungen wurden vom Kultusministerium angepasst, um der Realität immer extremerer Hitzewellen Rechnung zu tragen. Die Entscheidung über Hitzefrei liegt jedoch weiterhin im Ermessen der Schulleitungen, wobei keine konkreten Außentemperaturen vorgegeben werden. Vor der Verkündung von Hitzefrei müssen Schulen jedoch zuerst alternative Maßnahmen zur Kühlung der Räume ergreifen. Das bedeutet, dass etwa regelmäßige Trinkpausen eingeführt oder Räumlichkeiten nachts durchlüftet werden müssen, um die Temperaturen erträglich zu halten. Belastende Temperaturen im Klassenraum sind somit ein Thema, dem gezielt begegnet werden muss.
Neues Hitzefrei-Konzept und Schulleitungen
Der runderlass des Niedersächsischen Kultusministeriums vom 18. Januar 2021 wurde aktualisiert, um das Hitzefrei für den Primarbereich und den Sekundarbereich I zu regeln. Neu in der aktuellen Regelung ist die Einbeziehung der Sekundarstufe II, die auch in beruflichen Bildungsgängen gilt, sofern diese nicht zu einem Berufsschulabschluss führen. Der Landesschülerrat Niedersachsen hat diese Entscheidung begrüßt, nachdem viele Schüler zuvor ein neues Konzept für Hitzefrei gefordert hatten. Der Unterricht wurde in der Oberstufe oft trotz hohen Temperaturen fortgesetzt, was nun der Vergangenheit angehört.
Um diese neuen Regelungen erfolgreich umzusetzen, müssen auch die Träger der Schülerbeförderung über vorzeitige Unterrichtsende informiert werden. Verletzungen der Aufsichtspflichten, insbesondere für Schülerinnen und Schüler, die trotz Unterrichtsausfalls zur Schule kommen, müssen vermieden werden. Hierießen dann zum Beispiel eine Notbetreuung im Falle eines Hitzefreies oder klare Informationen für Eltern und Schüler.
Gesundheitliche Gefahren und Hitzeschutz
Der Schutz von Kindern und Beschäftigten in Schulen vor den gesundheitlichen Folgen von Hitze spielt eine zentrale Rolle. Gemäß den Empfehlungen ist eine Anpassung des Schulbetriebs während Hitzewellen unerlässlich. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) liefert dabei wichtige Hitzewarnungen, die binnen kürzester Zeit an die Schulgemeinschaft weitergeleitet werden sollten. Zu den empfohlenen Maßnahmen zählen die Anpassung von Pausenzeiten und das Schaffen kühler Aufenthaltsbereiche im Freien – etwa durch die Entsiegelung und Begrünung von Schulhöfen.
Insgesamt ist klar, dass der Schulbetrieb an die Herausforderungen der Sommerhitze angepasst werden muss. Mit der neuen Hitzefrei-Regelung zeigt Niedersachsen einen Schritt in die richtige Richtung, um Schüler, Eltern und Lehrer zu schützen und zugleich den Unterrichtsstoff sinnvoll zu vermitteln. Doch auch zukünftige Maßnahmen sind nötig, um den Endspurt in der Schuljahreszeit erfolgreich zu gestalten.
Für weitere Details zur Regelung des Hitzefreis in Niedersachsen informiert das NDR, während das Bildungsportal Niedersachsen umfassende Informationen zur Schulorganisation bereitstellt. Wer sich für den Hitzeschutz in Schulen interessiert, findet wertvolle Tipps auf Hitzeservice.de.