Waschbären in Niedersachsen: Jagdstart wegen Überpopulation und Schäden!

Waschbären in Niedersachsen: Jagdstart wegen Überpopulation und Schäden!
Ab dem 16. Juli 2025 dürfen in Niedersachsen wieder ausgewachsene Waschbären bejagt werden. Dieser Schritt ist notwendig geworden, da die Waschbärenpopulation in den letzten Jahren stark gewachsen ist und erhebliche Schäden verursacht, wie das niedersächsische Nachrichtenportal NDR berichtet. Besonders die Region Northeim hat mit einer hohen Dichte dieser Tiere zu kämpfen. Im Jagdjahr 2023/2024 wurden dort allein 2.354 Waschbären erlegt.
Einwohner beklagen vor allem Schäden an ihren Wohnhäusern, wie etwa zerstörte Teiche, beschädigte Dachböden und umgewühlte Mülltonnen. Zudem stellen diese Tiere eine Bedrohung für Schutzarten dar, indem sie unter anderem Jungvögel fressen. Waschbären gelten in Niedersachsen als invasive Art, und laut Bundesnaturschutzgesetz sind Maßnahmen zu ihrer Eindämmung vorgeschrieben.
Der Rahmen und die Zahlen
Laut pirsch.de sind Waschbären im Jahr 2023 mehr als 25.000 Mal von Jägern geschossen worden. Das zeigt ein Anstieg von 9,4 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch bei den Nutrias, die sich in Niedersachsen stark verbreiten, gab es eine Steigerung – hier wurden 44.961 Tiere erlegt, was einem Zuwachs von 29,4 % entspricht.
Der Landesjagdbericht des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums hebt hervor, dass die Herausforderungen durch invasive Arten wie Waschbären und Nutrias zunehmend zunehmen. Die Jägerschaft sieht die Bejagung dieser Arten als notwendig an, um infrastrukturelle Schäden und Konflikte mit der Bevölkerung zu minimieren.
Besondere Herausforderungen und Maßnahmen
Die Waschbären haben sich vor allem in städtischen und suburbanen Gebieten niedergelassen, während die Nutrias, ursprünglich aus Südamerika, vor allem in feuchten Wiesen vorkommen. Hochwasserbedingungen haben dazu beigetragen, dass sich Nutrias noch weiter ausbreiten konnten, da sie in den letzten Jahren etwa 150 Tiere mehr in der Region Celle erlegt wurden. Das bedeutet, dass die Jägerschaft auch hier gefordert ist, um die entsprechenden Risiken zu reduzieren. Wenn sie ihre Höhlen in Deichen graben, erhöht das das Hochwasserrisiko erheblich.
Während in Niedersachsen eine Schonzeit für Waschbären vom 1. April bis 15. Juli gilt, haben andere Bundesländer wie Brandenburg, Bayern und Sachsen bereits diese Einschränkungen aufgehoben. Momentan plant Niedersachsen keinerlei Ausweitung der Jagdzeit für Waschbären. Im Landkreis Northeim wurde mittlerweile eine Taskforce ins Leben gerufen, um die Bejagung von Waschbären noch zielgerichteter zu gestalten.
Die Herausforderungen durch invasive Arten, die einen direkten Einfluss auf die Wohnqualität und Natur haben, stehen im Fokus der Jägerschaft. Es sind nicht nur Jagdmaßnahmen erforderlich, sondern auch effektive Präventionsmaßnahmen zur Minimierung der Schäden, wie die Stabilisierung von Deichen und das Schützen von Abfallbehältern. Hier sind alle Akteure gefordert, um nachhaltig mit der Situation umzugehen.