Alarmstufe Rot: Asiatische Hornisse bedroht Niedersachsen und Imker!

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Die Asiatische Hornisse breitet sich in Niedersachsen aus. Informieren Sie sich über die Bedrohung, Managementmaßnahmen und Sichtungsmeldungen.

Die Asiatische Hornisse breitet sich in Niedersachsen aus. Informieren Sie sich über die Bedrohung, Managementmaßnahmen und Sichtungsmeldungen.
Die Asiatische Hornisse breitet sich in Niedersachsen aus. Informieren Sie sich über die Bedrohung, Managementmaßnahmen und Sichtungsmeldungen.

Alarmstufe Rot: Asiatische Hornisse bedroht Niedersachsen und Imker!

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina), die 2004 über Importwaren nach Frankreich gelangte, breitet sich zunehmend in Deutschland aus. Ihr erster Nachweis in Niedersachsen datiert auf 2023. Bereits 2024 wurden über 100 Sichtungen an den NLWKN gemeldet. Sowohl Imker als auch Umweltschützer sind besorgt über die Ausbreitung dieser invasiven Art, die eine ernsthafte Bedrohung für die heimische Honigbienenvorstellungen darstellt. Tatsächlich wird geschätzt, dass bis zu 80 Prozent ihrer Beute aus Honigbienen bestehen, was das Überleben der Bienen gefährdet, so LueneburgAktuell.

Die Hornisse ist seit 2016 auf der EU-Liste invasiver Arten (EU-VO 1143/2014) und wurde 2025 von der Pflicht zur sofortigen Beseitigung auf ein Management-System umgestellt. Es gibt mittlerweile keine Aussicht auf vollständige Ausrottung; Prävention und Informationen sind nun die Schlüssel zum Umgang mit der Situation. Umarktverbände rufen zur Mithilfe auf: Imker sollen Sichtungen und Nester melden, damit geeignete Managementmaßnahmen ergriffen werden können.

Verbreitung und Managementmaßnahmen

Mit einer rasanten Verbreitung zieht die Asiatische Hornisse immer mehr Aufmerksamkeit auf sich. In Niedersachsen wurden die ersten Bestätigungen in Landkreisen wie Diepholz und Northeim registriert. Auch in Hamburg fand man die Hornisse erstmals 2019 und konnte deren Ansiedlung in Norddeutschland durch Nestfunde 2020 und 2021 bestätigen, so NLWKN.

Das Monitoringprogramm „AHlert-Nord“ sorgt dafür, dass Funde überwacht und Meldungen effizient gesammelt werden. Eine spezielle Meldeplattform für invasive Arten, erreichbar über IASNI oder www.AHlert-nord.de, funktioniert als Schnittstelle für Bürger, um ihre Sichtungen zu melden. Die Merkmale zur Identifikation sind leicht nachvollziehbar: Die Hornisse hat schwarz-gelb gestreifte Beine sowie eine liebevoll dunklen Hinterleib und erreicht eine Körperlänge von bis zu 3 cm für Königinnen.

Mythen und Fakten

Im Zusammenhang mit der Hornisse kursieren viele Mythen, insbesondere die über die berüchtigten „Killer-Hornissen“. Wissenschaftliche Studien haben jedoch diese Ängste nicht bestätigt. Hornissen sind nicht aggressiver als heimische Schwesternarten und stechen in der Regel nur zur Verteidigung. Allergiker sollten jedoch vorsichtig sein, denn deren Stiche können gefährlich werden, wie das Umweltbundesamt feststellt.

Die Asiatische Hornisse hat im Vergleich zur Europäischen Hornisse eine dunklere Färbung und beginnt ihr Jahr mit der Nestplatzsuche im Frühjahr. Gründungsnester findet man oft in geschützten Bereichen. Wenn die ersten Arbeiterinnen heranreifen, vergrößern sich diese Nester schnell und können beträchtliche Ausmaße annehmen. Ein Sekundärnest kann bis zu einem Meter Durchmesser erreichen und mehrere Tausend Hornissen beherbergen.

Was lernen wir also aus diesem neuen Kapitel der heimischen Fauna? Am wichtigsten ist es, ruhig zu bleiben und die Fakten zu kennen. Imkerverbände und Umweltschutzorganisationen appellieren an die Bürger, aktiv am Monitoring-Prozess teilzunehmen und Sichtungen zu melden. Gemeinsam lässt sich vielleicht die Tragweite der Problematik besser einschätzen und im Zaum halten.