Himmelsteiche: Rettung für Tiere in der Dürre!

Himmelsteiche: Rettung für Tiere in der Dürre!
In der ersten Jahreshälfte 2025 bleibt uns das Thema Wasserknappheit nicht erspart. Besonders im Landkreis Northeim, wo die Temperaturen in die Höhe schnellen und der Niederschlag auf der Strecke bleibt, leidet nicht nur die Natur, sondern auch die heimischen Wildtiere. Die Trockenheit hat bereits massive Auswirkungen auf die Biodiversität, wobei viele Felder entwässert werden. In dieser Zeit sind Bienen, Vögel und Säugetiere besonders auf Wasser angewiesen, um zu trinken, zu baden und sich abzukühlen. Um dem entgegenzuwirken, hat man im Landkreis die Initiative „Himmelsteiche“ ins Leben gerufen. Laut HNA wurden in den letzten zwei Jahren bereits rund zwei Dutzend dieser Stillgewässer angelegt, die nicht nur die Tierwelt unterstützen, sondern auch eine essentielle Wasserquelle für die Region darstellen.
Diese „Himmelsteiche“, die durch Niederschläge und Grundwasser gespeist werden, bieten einen wichtigen Lebensraum in einer Zeit, in der der Wasserhaushalt der Landschaft aus dem Gleichgewicht gerät. Der Kreisnaturschutzbeauftragte Gert Habermann ruft alle Grundeigentümer dazu auf, weitere Flächen für diese Stillgewässer zu schaffen. Solche Maßnahmen könnten entscheidend sein, um ein funktionierendes Ökosystem zu erhalten und die Widerstandsfähigkeit gegenüber klimatischen Extremereignissen zu stärken.
Wildtiere und ihre Überlebensstrategien
Natürlich macht die Trockenheit auch vor den Wildtieren nicht halt. Angesichts der Wasserknappheit entwickeln viele Tiere, darunter auch Wildschweine und Feldhasen, spezielle Ernährungsstrategien. Wie Jagdfakten berichtet, weichen diese Tiere während trockener Phasen auf eine pflanzliche Kost aus, die höhere Flüssigkeitsanteile aufweist. So fressen Wildschweine vermehrt Blätter und Knospen, die oft vom Morgentau benetzt sind. Das gibt ihnen die dringend benötigte Feuchtigkeit, ohne dass sie sich auf die anstrengende Suche nach Schnecken oder Würmern konzentrieren müssen.
Feldhasen hingegen suchen in Rübenäckern nach saftigen Pflanzen und lecken reichlich Pflanzenjuice – eine Überlebensstrategie, die sich in Zeiten extremer Wetterbedingungen bewährt.
Die Bedeutung des Wasserhaushalts
Doch nicht nur die unmittelbaren Wasserquellen sind von zentraler Bedeutung. Ein funktionierender Landschaftswasserhaushalt ist für das Klima, die Biodiversität und den Menschen essenziell. Das Umweltbundesamt hebt hervor, dass in Deutschland nur neun Prozent der Flüsse und Seen in einem guten ökologischen Zustand sind. Dies ist alarmierend, gerade angesichts der bevorstehenden höheren Dürreperioden und Starkregenereignisse, die der Klimawandel mit sich bringt.
Die Renaturierung von Flüssen und Auen sowie die Schaffung von Überschwemmungsflächen sind nur einige Beispiele für notwendige Maßnahmen. Diese helfen nicht nur, den Wasserhaushalt zu stabilisieren, sondern fördern auch gesunde Ökosysteme. Außerdem sollten Landwirtschaft und Forstwirtschaft so angepasst werden, dass sie klimaresilient sind. Nur so können wir der Zukunft des Wassers gerecht werden und gleichzeitig eine nachhaltige Umwelt für Flora und Fauna sichern.
Die augenblickliche Situation im Landkreis ist also eine klare Aufforderung an uns und die Gesellschaft: mehr Bewusstsein für den wertvollen Lebensraum Wasser zu schaffen und aktiv dessen Schutz zu fördern. Mit ein wenig Zusammenarbeit und Engagement können wir viel erreichen.