Kreis Northeim: Automobilbranche vor radikaler Wende zur Elektromobilität!
Der Artikel beleuchtet den Wandel der Automobilwirtschaft im Landkreis Northeim, der am stärksten von der Elektromobilität beeinflusst wird.

Kreis Northeim: Automobilbranche vor radikaler Wende zur Elektromobilität!
Im Landkreis Northeim steht die Automobilwirtschaft vor einer Bewährungsprobe. Die Region, stark abhängig von der Verbrenner-Technologie, sieht sich mit den Herausforderungen der Elektromobilität konfrontiert. Aktuelle Studien zeigen, dass Northeim unter den 116 deutschen Regionen mit einer überdurchschnittlichen Präsenz der produktionsnahen Automobilwirtschaft rangiert und auf Platz 1 der am stärksten herausgeforderten Regionen in diesem Sektor gelistet ist. Laut HNA beträgt der Anteil der im Automobilsektor Beschäftigten 7,2 % der Gesamtbeschäftigten, während der bundesweite Durchschnitt bei 3,4 % liegt.
Diese bemerkenswerte Abhängigkeit birgt Risiken, aber auch Chancen, wie Stefan Schäfer, Geschäftsführer des Jobcenters Northeim, erklärt. Besonders betroffen sind viele Beschäftigte, die nach wie vor auf konventionelle Antriebsstränge angewiesen sind. Mit Northeim auf der Liste der 36 besonders betroffenen Regionen in Deutschland ist die Notwendigkeit eines Wandels unverkennbar.
Transformationsnetzwerk für die Zukunft
Die spanenden Entwicklungen in der Automobilbranche erfordern individuelle Maßnahmen, um eine erfolgreiche Transformation zu gewährleisten. Hier kommt das Transformationsnetzwerk ins Spiel. Dieses Netzwerk, das bereits im Jahr 2025 aktiv ist, fördert Unternehmen der Fahrzeug- und Zulieferindustrie bei der Umstellung auf emissionsminimierte und ressourcenschonende Produkte und Prozesse. Bei diesem Projekt, unterstützt von der Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung der Region Hannover, wird es vor allem darum gehen, neue Wertschöpfungsnetzwerke zu schaffen, anstelle der traditionellen Lieferketten.
Ein zentraler Aspekt des Transformationsprozesses ist die Notwendigkeit geeigneter Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen für die Beschäftigten. Denn nur mit dem richtigen Wissen und Können können die Herausforderungen gemeistert werden, die die Digitalisierung und der Wechsel zu elektrischen Antrieben mit sich bringen.
Zukunftsausblick: Beschäftigungseffekte und Qualifikationen
Eine Studie des Fraunhofer IAO gibt Einblicke in die Zukunft der Beschäftigung in der Automobilindustrie bis 2030. Die Ergebnisse zeigen, dass der befürchtete Abbau von Arbeitsplätzen nicht so gravierend ausfallen könnte wie zunächst gedacht. Fraunhofer IAO stellt fest, dass strategische Maßnahmen, wie die Erschließung neuer Geschäftsfelder, dazu beitragen werden, Beschäftigungseffekte im Bereich Elektromobilität abzufedern.
Bisher fehlten wissenschaftlich fundierte Prognosen zu den Auswirkungen dieser Veränderungen. Doch die Zusammenarbeit mit Unternehmen wie Volkswagen, die konkrete Daten für die Studie bereitstellten, könnte entscheidend sein. Ein zentrales Ergebnis ist, dass der Verlust von Arbeitsplätzen in der Fahrzeugfertigung durch den Umstieg auf Elektromobilität geringer ausfällt als befürchtet. Stärker betroffen ist die Komponentenfertigung, da hier der Arbeitsaufwand für elektrische Antriebe rückläufig ist.
Zusammengefasst steht der Landkreis Northeim vor einer bedeutenden Transformationsaufgabe. Doch mit aktiver Gestaltung und einem Fokus auf Weiterbildung kann der Wandel nicht nur bewältigt, sondern auch als Chance genutzt werden. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Region die Weichen richtig stellt und in der neuen Automobilwelt bestehen kann.