Bremen gedenkt der Opfer der Reichspogromnacht mit emotionalen Zeremonien

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Gedenken an die Reichspogromnacht: In Oldenburg erinnern am 10.11.2025 rund 1.000 Menschen an die jüdischen Opfer.

Gedenken an die Reichspogromnacht: In Oldenburg erinnern am 10.11.2025 rund 1.000 Menschen an die jüdischen Opfer.
Gedenken an die Reichspogromnacht: In Oldenburg erinnern am 10.11.2025 rund 1.000 Menschen an die jüdischen Opfer.

Bremen gedenkt der Opfer der Reichspogromnacht mit emotionalen Zeremonien

Am heutigen 10. November 2025 wird in ganz Deutschland an die Gräueltaten der Reichspogromnacht erinnert, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 stattfanden. Auch in Bremen wird eine zentrale Gedenkveranstaltung abgehalten, die am Vormittag an der alten Synagoge an der Kolpingstraße beginnt. Die dortige Zusammenkunft ist besonders bedeutend, da aufgrund von Bauarbeiten das Gedenken nicht am Mahnmal stattfinden kann, sondern erneut zurück an diesen historischen Ort verlegt wurde. Bei den Pogromen wurden in ganz Deutschland synagogale Einrichtungen angezündet und jüdische Geschäfte verwüstet, was konsequent von der nationalsozialistischen Regierung organisiert wurde und zahlreiche Opfer forderte. In Bremen wurden während dieser brutalen Nacht von der SA fünf Menschen getötet, und viele andere wurden deportiert oder ermordet. Für eine umfassende Erinnerung an die Opfer wurde auch eine Veranstaltung in Oldenburg organisiert, wo man rechnet, dass rund 1.000 Menschen zum traditionellen Erinnerungsgang erwartet werden.

Der Schweigemarsch in Oldenburg entlang der Route, wo Betroffene damals durch die Stadt getrieben wurden, soll nicht nur den Opfern Respekt zollen, sondern auch Solidarität mit den heutigen Jüdinnen und Juden zeigen. Der Landesrabbiner Netanel Teitelbaum hatte bereits am Sonntag in Bremerhaven an der Alten Synagoge das Totengebet Kaddisch gesprochen, um der Verstorbenen zu gedenken. Laut der Geschichtsschreibung wurde die Reichspogromnacht, auch bekannt als Kristallnacht, durch die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath durch den polnischen Juden Herschel Grynszpan ausgelöst, was als Vorwand für die brutalen Angriffe auf die jüdische Gemeinschaft diente.

Die Ereignisse der Kristallnacht

Die Nacht des 9. auf den 10. November 1938 stellt einen Wendepunkt in der Geschichte dar. Über 1.400 Synagogen wurden in dieser Nacht zerstört, und mehr als 7.000 jüdische Geschäfte verwüstet. Die Gewalt blieb weitgehend ungeahndet von den deutschen Behörden und führte dazu, dass rund 30.000 jüdische Männer festgenommen und in Konzentrationslager geschickt wurden. Über 91 Juden wurden direkt in dieser Nacht getötet, und die Trauer um die Opfer und Opfer dieser systematischen Verfolgung geht bis heute weiter. Die brutalen Ereignisse in Deutschland, einschließlich Österreich und dem Sudetenland, markieren nicht nur einen schrecklichen Moment in der deutschen Geschichte, sondern auch eine Vorahnung dessen, was folgen sollte – die systematische Ausrottung von sechs Millionen Juden während des Holocausts.

Erinnerung und Reflexion

Die internationale Reaktion auf die Vorkommnisse war klar: Die Welt verurteilte die Gewalt, und Initiativen wie das Kindertransport-Programm in Großbritannien wurden ins Leben gerufen, um jüdischen Kindern zu helfen. Die amerikanische Regierung zog ihren Botschafter aus Deutschland zurück und die jüdische Gemeinschaft wurde mit einer kollektiven Strafe von einer Milliarde Reichsmark belegt. Diese gewalttätigen Ausschreitungen wurden zu einem entscheidenden Moment, der die internationale Gemeinschaft mobilisierte und die Sicht auf jüdisches Leben in Europa veränderte.

Jedes Jahr erinnern Gedenkveranstaltungen nicht nur an die vergangenen Schrecken, sondern stellen auch die Frage nach der Verantwortung der heutigen Gesellschaft, gegen Antisemitismus und andere Formen der Diskriminierung einzutreten. Es wird von allen gefordert, dass die Gräueltaten der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten und die Stimmen der Überlebenden auch im jetzigen gesellschaftlichen Diskurs gehört werden. Denn die Erinnerung an die Reichspogromnacht ist nicht nur ein Rückblick auf das, was war, sondern auch ein notwendiger Schritt in die Zukunft.

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Berichterstattung auf buten un binnen oder lesen Sie mehr in der Wikipedia.