Medizinische Hilfe für 4.000 Bremer ohne Papiere – So klappt’s!

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In Oldenburg erhalten Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Hilfe durch verschiedene Initiativen und Organisationen.

In Oldenburg erhalten Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Hilfe durch verschiedene Initiativen und Organisationen.
In Oldenburg erhalten Menschen ohne Krankenversicherung medizinische Hilfe durch verschiedene Initiativen und Organisationen.

Medizinische Hilfe für 4.000 Bremer ohne Papiere – So klappt’s!

Die Gesundheitsversorgung für Menschen ohne Krankenversicherung stellt ein großes Problem in Deutschland dar. Schätzungen zufolge leben hierzulande zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Menschen ohne gültige Dokumente oder Krankenversicherung. Der Stern berichtet, dass insbesondere Menschen ohne Wohnung, Arbeit oder Papiere in Deutschland oft keine adäquate medizinische Versorgung erhalten. Allein in Bremen sollen mehr als 4.000 Menschen ohne Aufenthaltsstatus leben. Um diesen Menschen zu helfen, gibt es in der Hansestadt verschiedene Initiativen, die sich ihrer Gesundheit annehmen.

Eine zentrale Anlaufstelle ist das Medizinische Behandlungszentrum für papierlose und nichtversicherte Menschen (MVP), das 2022 ins Leben gerufen wurde. Mit einer jährlichen Förderung von 1,2 Millionen Euro durch das Bremer Gesundheitsressort unterstützt das MVP die medizinische Versorgung von Menschen ohne Krankenversicherung. Ein Bericht der Tagesschau erklärt, dass das MVP drei Tage in der Woche geöffnet ist und neben allgemeinen medizinischen Behandlungen auch Beratungen anbietet, um den Zugang zu einem Versichertenstatus zu erleichtern. Bislang haben etwa 1.000 Menschen aus 76 Ländern die Hilfe in Anspruch genommen, wobei 168 von ihnen in einen Versichertenstatus vermittelt werden konnten.

Medizinische Initiativen und deren Bedeutung

Die Malteser, die in Deutschland mit 19 Standorten vertreten sind, bieten ebenfalls umfassende Unterstützung für Menschen ohne Krankenversicherung an. Unter anderem haben sie eine Praxis in Berlin-Wilmersdorf eingerichtet, die kostenfreie Behandlungen in verschiedenen medizinischen Fachgebieten offeriert. Auch hier sind es vor allem Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus, die auf die Hilfe angewiesen sind. Das Ärzteblatt hebt hervor, dass solche ehrenamtlichen Praxen wertvolle Übergangslösungen bieten, obwohl die Finanzierung oft unzureichend bleibt.

Doch reicht das nicht aus. Die Behandlungsmöglichkeiten sind nicht flächendeckend verfügbar, und die existierenden Strukturen können die grundlegenden Probleme nicht lösen. Viele Organisationen fordern deshalb eine umfassendere Gesundheitsversorgung und eine Einführung einer Bürgerversicherung, um den Zugang zu Gesundheitsleistungen für alle rechtlich zu sichern. Tatsächlich plant die Bundesregierung, den Versicherungsschutz für Menschen mit ungeklärtem Status zu prüfen, konkrete Maßnahmen bleiben aber bislang aus.

Die Ansätze in Bremen und anderen Städten sind wichtig, um nicht nur akute Notlagen zu lindern, sondern auch langfristig die Versorgungsstrukturen im Gesundheitssystem zu entlasten. Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard betont, dass Herkunft und soziale Umstände bei der gesundheitlichen Versorgung keine Rolle spielen sollten. Besondere Anstrengungen sind notwendig, um sicherzustellen, dass auch die verletzlichsten Mitglieder unserer Gesellschaft Zugang zu medizinischer Versorgung haben.