Mahnwache in Osnabrück: Trauer um Getötete und Forderung nach Schutz für Frauen

Transparenz: Redaktionell erstellt und geprüft.
Veröffentlicht am

Am 25.06.2025 erschoss ein Ex-Partner eine Frau in Osnabrück. Mahnwache geplant, Politiker fordern Schutz vor Gewalt.

Am 25.06.2025 erschoss ein Ex-Partner eine Frau in Osnabrück. Mahnwache geplant, Politiker fordern Schutz vor Gewalt.
Am 25.06.2025 erschoss ein Ex-Partner eine Frau in Osnabrück. Mahnwache geplant, Politiker fordern Schutz vor Gewalt.

Mahnwache in Osnabrück: Trauer um Getötete und Forderung nach Schutz für Frauen

In einem tragischen Vorfall wurde am 25. Juni 2025 eine 43-jährige Frau im Stadtteil Schinkel in Osnabrück von ihrem Ex-Partner erschossen. Nach der Tat nahm sich der 41-jährige mutmaßliche Täter selbst das Leben. Beide hinterließen drei Kinder, die nun ohne ihre Eltern zurückbleiben. Diese schrecklichen Ereignisse haben in der Region für Bestürzung gesorgt.

Politik und Gemeinschaft zeigen sich betroffen. Mitglieder des SPD-Ortsvereins Schinkel fordern konsequenten Schutz für Frauen, mehr Aufklärung und politische Verantwortung im Kampf gegen Gewalt. Die Bundestagsabgeordnete Filiz Polat von den Grünen hat ebenfalls politische Konsequenzen im Hinblick auf strukturelle Gewalt gegen Frauen gefordert. Eine Mahnwache für die Getötete und alle von Gewalt betroffenen Frauen ist für Donnerstagnachmittag vor dem Theater Osnabrück geplant. Die Gemeinschaft mobilisiert sich, um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen.

Hintergrund zu Femiziden

Der Begriff Femizid bezeichnet die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts und ist häufig durch hierarchische Geschlechterverhältnisse motiviert. Solche Taten können sowohl in (Ex-)Partnerschaften als auch außerhalb dieser stattfinden. Laut einer Untersuchung des Bundeskriminalamts wurden im Jahr 2023 in Deutschland 155 Frauen durch ihre (Ex-)Partner getötet, was die drängende Notwendigkeit verdeutlicht, sich gegen solche Gewalt zu wappnen. Zudem gibt es keine einheitliche Definition von Femizid, was die Problematik weiter verkompliziert, wie die Bundeszentrale für politische Bildung herausstellt.

Wie die Antidiskriminierungsstelle des Bundes betont, sind Femizide sowie Gewalt gegen Frauen ein gesamtgesellschaftliches Problem, das alle teile der Bevölkerung betrifft. Es ist entscheidend, die Ursachen und die gesellschaftliche Verantwortung zu reflektieren, um einer solchen Gewalt wirksam entgegenzuwirken. Gewalt gegen Frauen kann viele Formen annehmen, sei es psychisch, körperlich oder wirtschaftlich. Besonders alarmierend ist der Anstieg solcher Fälle, der laut dem BKA dokumentiert ist.

Initiativen und Aktionen zur Unterstützung

Ein Nachbar und CDU-Ratsmitglied hat bereits eine Spendenaktion für die minderjährigen Kinder der Getöteten gestartet, um ihnen in dieser schweren Zeit unter die Arme zu greifen. Ein weiteres Zeichen der Solidarität und des Engagements für eine gewaltfreie Zukunft wird die geplante Mahnwache sein. Hier sind alle eingeladen, um gemeinsam den Opfern von Gewalt zu gedenken und sich für einen respektvollen Umgang miteinander einzusetzen.

Die Entwicklungen der letzten Tage zeigen einmal mehr, dass das Thema Gewalt gegen Frauen nicht nur ein individuelles, sondern ein gesellschaftliches Problem darstellt, das entschieden angegangen werden muss. Die Politik ist gefordert, die Strukturen zu überdenken und umfassende Maßnahmen zum Schutz von Frauen zu ergreifen, um solche Tragödien in Zukunft zu verhindern. Die Bundesstiftung Gleichstellung hat ebenfalls darauf hingewiesen, dass es an der Zeit ist, die Gefahren ernst zu nehmen und präventiv tätig zu werden.

Es bleibt zu hoffen, dass diese schreckliche Tat nicht nur für Trauer, sondern auch für einen tiefgreifenden Wandel im Umgang mit Gewalt gegen Frauen sorgt.