Feminizid in Montreux: 18 Jahre Haft für kaltblütigen Mörder?

Prozessauftakt in Vevey: Ein Mann wird wegen des Mordes an seiner Frau mit 38 Messerstichen angeklagt. Detailreiche Hintergründe zur Beziehung und den Geschehnissen.

Prozessauftakt in Vevey: Ein Mann wird wegen des Mordes an seiner Frau mit 38 Messerstichen angeklagt. Detailreiche Hintergründe zur Beziehung und den Geschehnissen.
Prozessauftakt in Vevey: Ein Mann wird wegen des Mordes an seiner Frau mit 38 Messerstichen angeklagt. Detailreiche Hintergründe zur Beziehung und den Geschehnissen.

Feminizid in Montreux: 18 Jahre Haft für kaltblütigen Mörder?

Am Dienstag, den 15. Juli 2025, fand im Bezirksgericht Vevey ein beunruhigender Prozess statt. Ein 32-jähriger Amerikaner steht wegen des Mordes an seiner 23-jährigen Frau, der im Jahr 2020 in einem Park in Montreux verübt wurde, auf der Anklagebank. Die Beziehung des Paares war von zahlreichen Vorfällen häuslicher Gewalt geprägt, was die Tat umso tragischer macht. Der Staatsanwalt hat eine Haftstrafe von 18 Jahren gefordert, die in einem geschlossenen Gefängnis verbüßt werden soll. Dies würde sich in einem Rahmen von 10 bis 20 Jahren bewegen, jedoch könnte die Strafe ausgesetzt werden, wenn psychische Probleme als ausschlaggebend anerkannt werden, so berichtet RTS.

Das Paar war Ende 2017 in die Schweiz gezogen, und ab 2019 gab es mehrere dokumentierte Vorfälle von Gewalt. Die Waadtländer Polizei musste in dieser Zeit mindestens zwei Mal am Wohnsitz des Paares intervenieren. Am Tag des Mordes hatte der Angeklagte einen Termin im Zentrum für Gewaltprävention in Lausanne, zu dem er jedoch nicht erschien. Laut Aussagen der Frau hatte sie ihm bereits mehrfach durch Nachrichten nach dem Termin gefragt. Sie hatte zudem angedeutet, eine Trennung in Erwägung zu ziehen, da sie unter der Beziehung litt. In einem letzten verzweifelten Versuch, ihre Beziehung zu klären, lud der Angeklagte sie zu einem Treffen in Montreux ein, wo er sie mit 38 Messerstichen ermordete.

Die Tat im Kontext von Femiziden

Der Fall wirft auch ein Schlaglicht auf ein tiefgehendes Problem: die zunehmende Zahl an Femiziden in der Schweiz. Im Jahr 2024 wurden bereits mehrere Frauen ermordet, viele dieser Taten geschehen im vertrauten Umfeld, wie die Daten von StopFeminicide zeigen. Im laufenden Jahr 2024 sind unter anderem im Januar und im März mehrere Frauen in verschiedenen Kantonen getötet worden, was die Besorgnis über die Sicherheit von Frauen in der Gesellschaft verstärkt.

Die Vorfälle aus den letzten Jahren sind alarmierend: In der Schweiz wurden allein im Jahr 2023 zahlreiche Femizide verzeichnet, darunter auch Morde an jungen Frauen. Auch im Jahr 2022 und 2021 war die Zahl der Femizide alarmierend hoch. Diese erschreckenden Statistiken drängen darauf, das Bewusstsein für häusliche Gewalt zu schärfen und präventive Maßnahmen zu verstärken. Es bleibt zu hoffen, dass Prozesse wie dieser, so schmerzhaft sie auch sind, dazu beitragen, ein Umdenken in der Gesellschaft in Gang zu setzen.

Im Prozess selbst war die Atmosphäre angespannt, und viele Angehörige der Opfer waren anwesend. Der Angeklagte wurde von vier Polizisten begleitet, und seine nervösen Aussagen während der Anhörung wurden vom Vorsitzenden des Gerichts als verworren und wenig glaubwürdig eingestuft. Zudem führte der Angeklagte sein gewalttätiges Verhalten auf einen hohen Konsum von Psychopharmaka zurück.

Der Mord an der jungen Frau und die Umstände, die zu dieser Tragödie führten, verdeutlichen auf eindringliche Weise, wie wichtig es ist, sowohl über häusliche Gewalt aufzuklären als auch die Unterstützung für Betroffene sicherzustellen. Nur so können wir gemeinsam gegen diese erschreckenden Entwicklungen angehen und dem Teufelskreis der Gewalt entkommen.

Für weiterführende Informationen zu Femiziden und Präventionsansätzen lohnt sich ein Besuch der Website von StopFeminicide, wo detaillierte Statistiken und Aufklärungsarbeit zu finden sind.