Insolvenzschock: DRK Braunschweig kämpft um Zukunft und 450 Jobs!

Insolvenzschock: DRK Braunschweig kämpft um Zukunft und 450 Jobs!
In einer besorgniserregenden Wende musste das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Braunschweig/Salzgitter Insolvenz anmelden. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch, dem 18. Juni 2025, bekannt gegeben und betrifft mehr als 450 Mitarbeiter. Der Vorstand des Kreisverbandes, Nico Seefeldt Kazazi, ist jedoch optimistisch und sieht gute Chancen für eine nachhaltige Sanierung, denn die Geschäfte sollen vorerst unter der Aufsicht eines Sachverwalters weiterlaufen, während ein Sanierungskonzept bereits in Arbeit ist. Die Insolvenzanmeldung war notwendig geworden, nachdem wirtschaftliche Belastungen durch die Corona-Pandemie und die gestiegenen Energiekosten infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine dem DRK schwer zu schaffen gemacht hatten.
Das Amtsgericht hat die Insolvenz in Eigenverwaltung angeordnet, was dem Unternehmen die Möglichkeit gibt, unter seiner eigenen Geschäftsführung und unter Aufsicht eines Sachverwalters zu sanieren. Die Gehälter der Angestellten sind durch Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert, sodass die Belegschaft nicht sofort um ihre Existenz bangen muss. Das DRK erweist sich damit als stabiler Arbeitgeber, der in den letzten Jahren rund 20 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftete und eine Vielzahl an Einrichtungen betreibt, darunter Beratungs- und Jugendzentren, Pflegeeinrichtungen und Kindertagesstätten.
Hintergründe zur Insolvenz
Die vorherrschenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten des DRK resultieren aus mehreren Faktoren. Ein geplanter Verkauf einer großen Immobilie, der frisches Geld in die Kasse bringen sollte, verzögerte sich unerwartet. Zudem hatte die Schließung eines Pflegeheims im Jahr 2023 bereits erste finanzielle Schwierigkeiten offengelegt. In der Region gibt es nicht nur unter dem DRK leidende Unternehmen; 2023 wurden in Deutschland insgesamt rund 110.200 Insolvenzen verzeichnet, was einen beachtlichen Anstieg im Vergleich zu den Vorjahren darstellt, insbesondere im Dienstleistungssektor, der mit 59% die größte Anzahl an Insolvenzen aufwies. In Nordrhein-Westfalen, wo sich der DRK-Kreisverband befindet, meldete man die höchste Zahl an Unternehmensinsolvenzen, was die lokale Wirtschaft zusätzlich belastet.
Zu den betroffenen Tochtergesellschaften des DRK gehören unter anderem die Bereiche „Pflege und Betreuung“ sowie das Projekt „Sprungbrett“. Das DRK, gegründet im Jahr 1948, steht somit nicht alleine da – der Druck auf viele soziale und gemeinnützige Organisationen steigt. Dennoch bleibt die Geschäftsführung im Amt und ist eng in die geplanten Sanierungsmaßnahmen eingebunden, um das Unternehmen wieder in die ordentlichen Bahnen zu lenken und die Betroffenen zu unterstützen.
Ein Ausblick auf die Zukunft
Die angespannten finanziellen Rahmenbedingungen machen deutlich, dass der Weg zurück zur Stabilität keineswegs einfach sein wird. Der Vorstand Kazazi hebt jedoch hervor, dass die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Sanierung besteht. Das DRK erwartet von der Abwicklung in Eigenverwaltung eine ordentliche Chance, die notwendigen Schritte zur wirtschaftlichen Gesundung zu gehen. Die engagierte Unterstützung der Mitarbeiter ist in diesen Zeiten wichtig, um das soziale Gefüge, das über viele Jahre hinweg in der Region aufgebaut wurde, nicht untergehen zu lassen.
Ob das DRK beim Überwinden dieser Krisen die erforderlichen Schritte ergreifen kann, bleibt abzuwarten. Doch die Entscheidung zur Sanierung in Eigenverwaltung könnte der Schlüssel zur Wiederbelebung des sozial Verantwortlichen in der Region sein. Die Hoffnung bleibt, dass die vielfältigen Leistungen des DRK, die für viele in der Region von großer Bedeutung sind, auch in Zukunft aufrechterhalten werden können.
Für weitere Informationen zur Insolvenz und ihrer Entwicklung besuchen Sie bitte:
NDR, Bild und Statista.