Politik in Salzgitter: Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz der Igel!
Salzgitter diskutiert ein Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz bedrohter Igel. Antrag der Grünen im Rat am 10. Dezember.

Politik in Salzgitter: Nachtfahrverbot für Mähroboter zum Schutz der Igel!
In Salzgitter kommt die Politik dem Schutz der heimischen Igel ein Stück näher. Die Ratsgruppe Grüne – Die PARTEI hat einen Antrag eingereicht, der darauf abzielt, die Nutzung von Mährobotern im Stadtgebiet zeitlich einzuschränken. Ziel dieser Initiative ist es, den Igeln und anderen Kleintieren zu helfen, deren Bestände in den letzten Jahren alarmierend zurückgegangen sind. Ein zentrales Anliegen: ein Nachtfahrverbot für Mähroboter.
Wie regionalheute.de berichtet, soll die Stadtverwaltung beauftragt werden, die Umsetzung eines solchen Verbots zu prüfen. Dafür könnte eine Allgemeinverfügung, basierend auf dem Bundesnaturschutzgesetz, erlassen werden. Dies wurde bereits in Nachbargemeinden wie Göttingen und Hildesheim erfolgreich umgesetzt. In Köln beispielsweise zeigt man, dass es auch anders geht. Darüber hinaus ist eine Aufklärungskampagne vorgesehen, um die Bürger über die Gefahren von Mährobotern für Wildtiere zu informieren.
Die bedrohte Spezies Igel
Der Braunbrustigel, der im Jahr 2024 zum „Tier des Jahres“ gekürt wurde, steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Säugetiere. Dies ist keine isolierte Angelegenheit – der NABU Niedersachsen schlägt Alarm: Immer mehr heimische Igel sind durch Mähroboter in ihren eigenen Gärten gefährdet. Der NABU fordert ein bundesweites Nachtfahrverbot für diese Geräte, da Igel vor allem in der Dämmerung und nachts aktiv sind, was sie besonders verletzlich macht.
Laut ndr.de wurden im Jahr 2024 im Artenschutzzentrum Leiferde über 500 verletzte oder geschwächte Igel aufgenommen, von denen viele durch Mähroboter verletzt oder sogar getötet wurden. In zahlreichen deutschen Städten, darunter Göttingen und Hildesheim, gibt es bereits Nachtfahrverbote. Diese Verbote können bei Verstößen mit empfindlichen Bußgeldern geahndet werden.
Die Gefahren durch Mähroboter
Ein bahnbrechender Bericht auf bund.net stellt klar, dass die scharfen, rotierenden Klingen der Mähroboter für Igel ein erheblicher Risikofaktor sind. Die kleinen Tiere sind keine Fluchttiere und reagieren in Gefahrensituationen mit Zusammenrollen, was sie zu leichten Opfern macht. Wenn diese Geräte nachts eingesetzt werden, ist das besonders fatal, weil die Igel aktiv nach Nahrung suchen.
Darüber hinaus führen Mähroboter auch zu einem Rückgang der Biodiversität, indem sie Pflanzen und Nahrungsquellen für Insekten plattmachen. Dies hat auch zur Folge, dass Igel auf andere Nahrungsquellen zurückgreifen, die möglicherweise gesundheitliche Risiken in sich bergen, wie zum Beispiel Schnecken, die Parasiten übertragen können.
Schutzmaßnahmen für Igel
Um das Überleben der Igel zu sichern, geben Umweltschützer Tipps für igelfreundliche Gärten. Dazu gehört, einheimische Pflanzen zu fördern, auf chemische Mittel zu verzichten und alternative Mähmethoden in Betracht zu ziehen. Auch die Kommunikation mit den Nachbarn über die Gefahren von Mährobotern kann einen wertvollen Beitrag leisten.
Die Entscheidung über den Antrag der Grünen wird am 10. Dezember im Rat der Stadt Salzgitter getroffen. Es bleibt zu hoffen, dass die Politik den dringend benötigten Schutz für unsere Igel nicht nur in Worten, sondern auch in Taten umsetzt.