Salzgitter zeigt Flagge: Regenbogenbänke für Vielfalt und Toleranz!

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Der Salzgitter Stadtrat beschloss am 1. Oktober 2025, Regenbogenbänke zur Förderung von Vielfalt und Toleranz aufzustellen.

Der Salzgitter Stadtrat beschloss am 1. Oktober 2025, Regenbogenbänke zur Förderung von Vielfalt und Toleranz aufzustellen.
Der Salzgitter Stadtrat beschloss am 1. Oktober 2025, Regenbogenbänke zur Förderung von Vielfalt und Toleranz aufzustellen.

Salzgitter zeigt Flagge: Regenbogenbänke für Vielfalt und Toleranz!

In einer lebhaften Sitzung hat der Rat der Stadt Salzgitter am 1. Oktober 2025 beschlossen, zwei Regenbogenbänke aufzustellen. Dies geschah im Rahmen der 40. Ratssitzung, in der das Anliegen von Ratsmitglied Michel Letter (SPD) vorgestellt wurde. Die Entscheidung fiel mit 25 Ja-Stimmen, 7 Nein-Stimmen und 6 Enthaltungen. Die Bänke sollen vor den Rathäusern in Salzgitter-Lebenstedt und Salzgitter-Bad platziert werden und als Zeichen für Vielfalt, Respekt und Toleranz im öffentlichen Raum dienen. Hierbei wird nicht nur die Integration der LGBTIQ+-Community thematisiert, sondern auch ein wichtiges Zeichen gegen den Anstieg von Gewalt gegen queere Menschen gesetzt.

Wenngleich die Entscheidung auf breite Zustimmung stößt, gibt es auch Kritik. Mitglieder von AfD und FDP stellen in Frage, ob die Bänke tatsächlich dazu beitragen, die Anliegen der Bürger zu adressieren. So äußerte die AfD, die Bänke würden nicht dazu beitragen, dass die Probleme der Bürger wahrgenommen werden. Die FDP warnt gar vor einem möglichen Verstoß gegen das staatliche Neutralitätsgesetz. Zunehmende Kritik wurde auch in sozialen Medien geäußert, was Letter dazu veranlasst hat, auf einen alarmierenden Anstieg von 200 Prozent an Gewalt gegen queere Personen in den letzten zwei Jahren hinzuweisen, die häufig aus rechten Kreisen stammt.

Ein Symbol der Solidarität

Die Idee für Regenbogenbänke hat mittlerweile auch in anderen Städten Fuß gefasst. In Augsburg beispielsweise wurden im Juni, während des „Pride Months“, drei Bänke in Regenbogenfarben aufgestellt. Bürgermeister Reiner Erben wollte damit ein klares Zeichen für Akzeptanz und Solidarität mit der queeren Gemeinschaft setzen. Die Samt-überstrichenen Bänke stehen in mehreren Parks der Stadt und sollen die Vielfalt der LGBTIQ+-Identitäten sichtbar machen. Die Regenbogenflagge, ein Symbol für die Bewegung, wurde in den 1970er Jahren von Gilbert Baker entworfen und hat seither in ihrer Bedeutung nicht nachgelassen.

Im Kontext einer umfassenden Umfrage zur Einstellung der deutschen Bevölkerung gegenüber LGBTIQ+-Rechten zeigt sich ein breiter Konsens. Laut einer aktuellen Studie unterstützen 78 Prozent der Deutschen den Schutz von Lesben, Schwulen und Bisexuellen vor Diskriminierung. Die Werte steigen sogar bei der Unterstützung für die Rechte von Transpersonen auf 75 Prozent. Zusätzlich plädieren 74 Prozent der Befragten für gleiche Adoptionsrechte gleichgeschlechtlicher Paare. Dennoch wird der globale Trend angezeigt, dass die Akzeptanz für LGBTQIA+ weltweit abnimmt, was besonders in den USA stark spürbar ist. In Deutschland registriert die Ipsos-Umfrage einen Anstieg an Akzeptanz, was ein positives Zeichen für die Gesellschaft darstellt.

Die Bedeutung von Sichtbarkeit

Die Sichtbarkeit und Sicherheit für LGBTIQ+-Personen bleibt ein zentrales Thema – nicht nur in Augsburg und Salzgitter, sondern weltweit. Die Besorgnis ist berechtigt: In Europa fühlen sich viele queere Menschen unwohl, ihre Identität öffentlich zu zeigen. Eine Umfrage der EU-Grundrechteagentur (FRA) hat ergeben, dass 21 Prozent der Befragten Orte meiden, weil sie Angst vor Gewalt haben. Dies verdeutlicht, wie wichtig solche Initiativen sind, um ein Umfeld zu schaffen, in dem Toleranz und Respekt jedem zustehen.

In diesem Sinne sind die Regenbogenbänke in Salzgitter nicht nur ein schöner Anblick, sondern auch ein starkes Zeichen für die Gleichstellung und Akzeptanz. Sie sollen dazu beitragen, dass jeder seine Identität in der Öffentlichkeit feiern kann und dass respektvolle Dialoge gefördert werden.