Sohn zeigt Vater wegen Mordversuchs an Schwester an – Familienehre in Gefahr!
Ein 17-Jähriger aus Cuxhaven zeigt seinen Vater an, der ihn zur Ermordung seiner Schwester angestiftet haben soll. Dieser Fall wirft Fragen zur Familienehre auf.

Sohn zeigt Vater wegen Mordversuchs an Schwester an – Familienehre in Gefahr!
Ein schockierender Vorfall hat kürzlich in der Gemeinde Wurster Nordseeküste für Aufsehen gesorgt. Ein 17-jähriger Jugendlicher hat seinen 46-jährigen Vater angezeigt, weil dieser angeblich versucht hat, ihn zu einem verhängnisvollen Verbrechen zu bewegen. Der Vater soll seinen Sohn beauftragt haben, die 19-jährige Schwester zu töten – und das in einem Akt, der mutmaßlich auf eine Verletzung der Familienehre abzielt. Laut NDR erstattete der Jugendliche am 9. September 2025 Anzeige bei der Polizei in Cuxhaven.
Der junge Mann, der gegen die Anweisungen seines Vaters handelte, zeigte für seinen Mut, die Polizei zu informieren. Am Dienstagnachmittag trat er an die Wache heran und berichtete von dem Vorfall. Der Altersunterschied zwischen den beiden macht die Situation umso tragischer. Der Vater wurde noch am gleichen Abend vorläufig festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Stade hat bereits den Antrag auf Untersuchungshaft genehmigt, da der Verdacht der Anstiftung zum Mord besteht.
Familienkonflikt und häusliche Gewalt
Es ist nicht der erste Vorfall von familiärer Gewalt in dieser Familie. Eine Woche vor der Anzeige gab es bereits einen Polizeieinsatz wegen häuslicher Gewalt, bei dem der Vater aus der gemeinsamen Wohnung verwiesen wurde. Diese Dynamik zeigt, wie gefährlich familiäre Konflikte werden können. Der Hintergrund des mutmaßlichen Mordauftrags – die angebliche Wahrung der Familienehre – lässt darauf schließen, dass tiefere gesellschaftliche Erwartungen eine Rolle spielen könnten. In vielen patriarchalisch geprägten Kulturen hängt die Familienehre stark vom Verhalten aller Angehörigen ab, häufig vor allem von dem der Frauen, wie Wikipedia zum Thema Ehrenmord erklärt.
Der 17-Jährige wird aktuell von Verwandten betreut, da die Polizei keine direkte Gefahr für ihn sieht und keinen Polizeischutz bereitstellt. Sollte sich die Situation nicht ändern, könnte der Vater durch eine mögliche Verurteilung eine Haftstrafe von mindestens drei Jahren erwarten. Das Risiko, das in solch familiären Auseinandersetzungen lauert, ist gravierend. Ehrenmorde, die häufig als „Familiensache“ angesehen werden, betreffen meist Frauen und werden von männlichen Verwandten ausgeführt, so wie im vorliegenden Fall.
Ein unverhofftes Licht auf Ehrenmorde
In Deutschland wurden in der Vergangenheit bereits etliche Ehrenmorde dokumentiert – eine abscheuliche Realität, die viel zu oft im Verborgenen bleibt. Die meisten Täter sind männliche Angehörige, und der Druck zur „Wiederherstellung“ der Familienehre führt nicht selten zu schrecklichen Verbrechen. Der Fall des 17-jährigen mutigen Jugendlichen spiegelt einen schockierenden Aspekt dieser gesellschaftlichen Normen wider. Es ist unerlässlich, solche Themen offen zu diskutieren und eine gesellschaftliche Sensibilisierung zu fördern, um weiteren tragischen Vorfällen entgegenzuwirken.
Insgesamt lässt dieser Vorfall sowohl Fragen über familiäre Dynamiken als auch über die schockierenden Gründe hinter Ehrenmorden aufkommen. Während der juristische Prozess nun beginnt, bleibt es zu hoffen, dass die Wahrheit ans Licht kommt und der Schutz der Opfer an erster Stelle steht.