Sommerferien-Streit: Niedersachsen fordert Fairness von Bayern und BW!

Sommerferien-Streit: Niedersachsen fordert Fairness von Bayern und BW!
Die Diskussion um den Beginn der Sommerferien in Deutschland zeigt sich erneut von ihrer emotionalen Seite. Während Bayern und Baden-Württemberg die spätesten Sommerferien im ganzen Land haben, schlägt der Unmut in Niedersachsen hohe Wellen. Ein Sprecher von Ministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) äußerte sich kritisch und forderte die beiden traditionsbewussten Länder auf, ihr Ferienverhalten zu überdenken. Dabei wird deutlich: Eine Änderung des Ferienplans nach 2030 ist für Niedersachsen nicht in Sicht. Immerhin, das bestehende System hat sich hier als schlüssig erwiesen, Kritik oder Änderungswünsche bleiben derweil die Ausnahme, wie die Süddeutsche berichtet.
Den Gründen für die Sommerferienregelungliegenden jedoch andere Überlegungen zugrunde. Die Ferienzeiten werden nicht nur nach den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, sondern auch aus pädagogischen Gesichtspunkten und den Erfordernissen von Tourismus und Verkehr festgelegt. Niedersachsen, das in der Regel zu den Forderungen aus Bayern und Baden-Württemberg nicht aufschaut, hat seine eigenen Interessen fest im Blick. Die Kultusministerkonferenz hat auf ein rollierendes System gesetzt, um eine gleichmäßige Verteilung der Urlauber zu gewährleisten und um Nachteile für Verkehr und Quartierbedarfe in den Feriengebieten zu vermeiden.
Ein Blick auf die Gruppen der Sommerferien
Um die verschiedenen Interessen der Bundesländer zu bündeln, wurde ein System mit fünf Ländergruppen etabliert. Diese Gruppen werden für die Festlegung der Sommerferientermine herangezogen. Dabei steht Niedersachsen in Gruppe II, das gemeinsam mit Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen die Sommerferienzeit plant. Die Länder Bayern und Baden-Württemberg hingegen befinden sich in Gruppe V und haben somit ihre Ferientermine am spätesten angesetzt. Laut den Informationen der Kultusministerkonferenz ist dies unter anderem der Sinn und Zweck des langen Zeitrahmens: Um ausreichend Lern- und Prüfungszeit zwischen den Pfingst- und Sommerferien zu gewähren.
Ein weiterer Voice in dieser Debatte ist Dorothee Feller, die Bildungsministerin von Nordrhein-Westfalen. Sie setzt sich energisch für einen späteren Ferienstart in ihrer Region ein. Doch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bleibt auf seiner Position, dass der Ferienrhythmus in Bayern fest verankert ist und der Druck zur Veränderung nichts bewirken wird. Eine gänzliche Anpassung der Sommerferienregelung wäre frühestens zum Schuljahr 2030/31 vorstellbar, wie die Spiegel informiert.
So zeigt sich, dass die Diskussion um die Sommerferien auch weiterhin ein heißes Eisen unter den Bundesländern bleibt. Es geht nicht nur um Urlaubstage, sondern auch um die pädagogische und wirtschaftliche Ausrichtung, die für die verschiedenen Regionen wichtig ist. Ob es in den kommenden Jahren zu einer Einigung kommen kann, bleibt abzuwarten.