Spiekeroog vor dem Untergang: Klimawandel bedroht unsere Nordseeinsel!
Uelzen informiert über die Auswirkungen des Klimawandels auf Nordseeinseln, insbesondere Spiekeroog, und zukünftige Risiken.

Spiekeroog vor dem Untergang: Klimawandel bedroht unsere Nordseeinsel!
In den letzten Jahren wird das Thema Klimawandel zunehmend drängender, und aktuelle Studien zeigen drastische Prognosen für die Zukunft unserer Nordseeinseln auf. Die HafenCity Universität Hamburg hat Simulationen durchgeführt, die verdeutlichen, dass die Ostfriesische Insel Spiekeroog als erste dem steigenden Meeresspiegel zum Opfer fallen könnte. In einem Bericht von az-online wird erläutert, dass selbst im gemäßigten Szenario mit einem Anstieg des Meeresspiegels um 47 cm, die Insel erhebliche Landflächen verlieren würde. Und der worst-case Fall sieht sogar einen Anstieg von 140 cm vor, was dazu führen würde, dass von der Insel kaum noch etwas übrigbleibt.
Besonders kritisch ist die Lage von Spiekeroog, denn viele Bereiche der Insel liegen tiefer als die benachbarten Inseln wie Langeoog. Bereits bei einer Erhöhung der globalen Temperaturen um 1,8 Grad Celsius könnten Teile der Insel überflutet werden, selbst wenn Küstenschutzmaßnahmen ergriffen werden. Laut den Prognosen könnten bald nur noch der Inselort und der historische Bahnhof mit der Pferdebahn über das Wasser ragen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat bereits von Rekordwerten bei den Wassertemperaturen in der Nordsee berichtet, die im Sommer 2023 einen neuen Höchstwert seit 1969 von 15,8 Grad erreichten, was die Situation zusätzlich verschärft.
Interactive Sea Level Map
Um die Auswirkungen des Meeresspiegelanstiegs noch verständlicher zu machen, haben Wissenschaftler:innen der Geodäsie und Geoinformatik eine interaktive Webkarte entwickelt. Diese visualisiert die Ergebnisse des Meeresspiegelanstiegs und ist unter sealevelrise.hcu-hamburg.de verfügbar. Sie bildet verschiedene Klimaszenarien des Weltklimarates IPCC ab und zeigt die Anzahl betroffener Personen in Norddeutschland. Die Karte verfolgt das Ziel, einen Überblick über die Risiken und die Auswirkungen des klimawandelbedingten Anstiegs zu geben, und wird von Forscher:innen wie Caroline Schuldt, Güren Tan Dinga sowie dem ehemaligen HCU-Mitarbeiter Philipp Loose betreut.
Die Simulationen prognostizieren einen besorgniserregenden Meeresspiegelanstieg bis zum Jahr 2100. Dabei werden nicht nur die ökologischen Aspekte, sondern auch die sozioökonomischen Auswirkungen auf die Küstenlebensräume in den Vordergrund gerückt. Die Forschung an der HCU zeigt bereits Differenzen zwischen den Nord- und Ostseeküsten sowie zwischen verschiedenen Klimaszenarien auf, was eine differenzierte Betrachtung dieser Herausforderungen notwendig macht. Der Klimawandel betrifft bereits jetzt viele Küstenlandschaften und deren Ökosystemleistungen.
Die Interaktivität der Karte ermöglicht es den Nutzer:innen auch, Landnutzungsklassen zu identifizieren, die von Überflutungen bedroht sind, wie Wohngebiete, Industrie und Agrarflächen. Das Forschungsteam wird weiterhin an der Aktualisierung dieser Daten arbeiten, um die Prognosen zu verfeinern und die Öffentlichkeit über diese lebenswichtigen Themen zu informieren.
Insgesamt zeigt sich, dass der Klimawandel und der ansteigende Meeresspiegel ernsthafte Bedrohungen für unsere Küstenregionen darstellen. Die Situation in Spiekeroog ist hierbei symptomatisch für die Herausforderungen, die uns in den kommenden Jahrzehnten erwarten. Es gibt dringenden Handlungsbedarf, um die Küsten zu schützen und die betroffenen Gebiete zu stabilisieren.