Caritasstift Sankt Josef in Verden: Insolvenzverfahren begonnen!

Das Caritasstift Sankt Josef in Verden beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Das Caritasstift Sankt Josef in Verden beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.
Das Caritasstift Sankt Josef in Verden beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung, um wirtschaftliche Herausforderungen zu bewältigen.

Caritasstift Sankt Josef in Verden: Insolvenzverfahren begonnen!

In Verden steht das Caritasstift Sankt Josef aktuell vor Herausforderungen, die viele in der Pflegebranche betreffen. Seit Jahrzehnten bietet die Einrichtung ein Zuhause für rund 85 Senioren und gibt circa 100 Mitarbeitenden einen Platz zum Arbeiten. Doch wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten wurde ein Antrag auf Einleitung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt, wie der Weser-Kurier berichtet.

Die Eigenverwaltung bedeutet, dass die bestehende Geschäftsführung weiterhin im Amt bleibt, jedoch Unterstützung durch einen Restrukturierungsexperten erhält. In diesem Fall berät Hans-Joachim Berner die Geschäftsführung. „Das Caritasstift ist ein tragfähiges Unternehmen“, betont Berner und verweist auf die positiven Erträge in der vergangenen Zeit. Das Ziel des Verfahrens sind eine Beschleunigung der Restrukturierung und die Sicherung wirtschaftlich tragfähiger Perspektiven.

Schwierige Marktbedingungen

Das Management sieht sich mit schwierigen Marktbedingungen konfrontiert, die nicht nur das Caritasstift betreffen. Die steigende Zahl von Insolvenzen bei Pflegeeinrichtungen ist ein alarmierendes Zeichen für die Branche. Faktoren wie politische Vorgaben, Mindestlohnerhöhungen, steigende Energie- und Lebensmittelkosten sowie ein akuter Fachkräftemangel verschärfen die Lage. Laut Buchalik Brömmekamp haben gemeinnützige Einrichtungen oft nur begrenzte Rücklagen, sodass Einnahmeausfälle schnell zur Insolvenz führen können.

Statistiken zeigen einen besorgniserregenden Trend: Von Januar bis September 2023 meldeten bereits 112 Unternehmen in der Pflegebranche Insolvenz an. Darunter sind 300 Pflegeheime sowie etliche Pflegedienste, die insgesamt 22.000 Pflegeplätze und 10.500 Versorgungen betreuen. Vor allem im ambulanten Sektor sind zahlreiche Einrichtungen betroffen, was die Herausforderungen für Pflegekräfte und Patienten nur noch vergrößert. Der Pflegemarkt weist darauf hin, dass schleppende Verhandlungen mit den Pflegekassen, steigende Kosten und eine sinkende Belegung häufig die Ursachen für Liquiditätsprobleme sind.

Die Zukunft des Caritasstifts

Während das Insolvenzverfahren vorläufig von Amtsgericht Verden angeordnet wurde, suchen die Verantwortlichen aktiv Gespräche mit kirchlichen und kommunalen Trägern. „Wir möchten eine neue Trägerschaft erarbeiten“, erklärt Berner und betont die Wichtigkeit dieser Gespräche für die Zukunft des Caritasstifts. Die Vor-Ort-Bewohner, die weiterhin an Aktivitäten wie Seniorengymnastik und Festen teilnehmen möchten, sind vorerst beruhigt, da der Betrieb uneingeschränkt weiterläuft.

Die Entwicklung im Caritasstift spiegelt die allgemeinen Probleme der Branche wider. Die Bundesregierung sieht trotz der steigenden Insolvenzzahlen keine drohende Schließungswelle, dennoch fordert die Situation schnelles Handeln. Eine frühzeitige und professionelle Sanierungsberatung, so Buchalik Brömmekamp, ist entscheidend, um eine mögliche Liquidation zu vermeiden und lasting changes for future generations zu gewährleisten.

Ob das Caritasstift Sankt Josef diese Phase der Unsicherheit übersteht und als starkes Unternehmen daraus hervorgeht, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass die Herausforderungen in der Pflege viele dazu bewegen, eine offene Diskussion auf politischer und gesellschaftlicher Ebene zu führen.