Faszination Geschichte: 130 Darsteller begeistern in Dörverden!

Am 29. Juni 2025 begeisterte die vierte „Zeitinseln“-Veranstaltung in Dörverden mit lebendigem Geschichtsunterricht und authentischen Darstellungen.

Am 29. Juni 2025 begeisterte die vierte „Zeitinseln“-Veranstaltung in Dörverden mit lebendigem Geschichtsunterricht und authentischen Darstellungen.
Am 29. Juni 2025 begeisterte die vierte „Zeitinseln“-Veranstaltung in Dörverden mit lebendigem Geschichtsunterricht und authentischen Darstellungen.

Faszination Geschichte: 130 Darsteller begeistern in Dörverden!

In Dörverden blieb am vergangenen Wochenende die moderne Technik außen vor – die vierte Ausgabe der „Zeitinseln“ verwandelte das Kulturgut Ehmken Hoff in eine lebendige Geschichtsschreibung. Rund 130 Mitwirkende präsentierten epochenübergreifende Darstellungen von 100 v. Chr. bis ins 19. Jahrhundert. Die Veranstaltung fand vom 29. Juni 2025 statt und zog Teilnehmer aus ganz Deutschland sowie den Niederlanden an. „Wir möchten Geschichte erlebbar machen und die Besucher in eine andere Zeit eintauchen lassen“, so die Organisatoren Michael Tjarks und Stefan Okrongli von der Arbeitsgemeinschaft Zeitinseln.

Die Begeisterung für vergangene Epochen zeigte sich in den steigenden Teilnehmerzahlen der letzten Jahre. Begann alles im ersten Jahr mit 22 Mitwirkenden, waren es im dritten Jahr bereits 94 und nun 130, was die wachsende Beliebtheit der Veranstaltung unterstreicht. Besucher lobten die positive Atmosphäre, die authentische Darstellung sowie die geringfügige Präsenz moderner Technik.

Faszination historische Darstellungen

Ein Highlight der Veranstaltung war die Darbietung der „Braunschweiger Jäger 1776“. Diese Gruppe stellt eine historische Infanterieeinheit dar, die im Jahr 1776 für den Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zur Unterstützung der britischen Truppen aufgestellt wurde. Mit ihrer Leidenschaft für die Geschichte und intensiven Quellenstudien gelingt es den Jägern, das Leben jener Zeit originalgetreu nachzustellen. Der Verein beschäftigt sich zudem mit den Jagdbräuchen des 18. Jahrhunderts und der allgemeinen Zivilbevölkerung der damaligen Zeit.

Die Darsteller der Jägergruppe versetzten die Besucher in die Zeit der amerikanischen Rebellion und des Siebenjährigen Krieges. Diese Konflikte sind nicht nur Geschichtsstoff, sondern auch Teil regionaler Identität. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel an der Seite Preußens und Großbritanniens und stellte zahlreiche Jägereinheiten auf. Diese Einheiten rekrutierten sich mehrheitlich aus Forstleuten und nahmen an verschiedenen Schlachten teil, wie unter anderem bei der Verteidigung Kanadas.

Ein erlebnisreiches Rahmenprogramm

Abgerundet wurde das Programm durch Gefechtsdarstellungen, Waffenvorführungen, spannende Zweikämpfe und Kanonenschüsse. Die musikalische Umrahmung übernahm die Gruppe „Schalk & Rausch“ aus Bremen, während Mode-Darbietungen einen weiteren Blick in die Vergangenheit boten. Der Dalmatiner „Byron“ von Eike und Insa Harstick sorgte nicht nur für Aufsehen, sondern bildete auch einen kuriosen Teil der Geschichtserzählung, da diese Rasse im 18. Jahrhundert sehr beliebt war.

Die positive Resonanz bei den Besuchern zeigt, dass die „Zeitinseln“ ein fester Bestandteil der regionalen Kultur geworden sind. Mit dem Blick auf die Zukunft ist für 2026 zudem eine Erweiterung um die Bronzezeit von 2200 bis 800 v. Chr. geplant. Denn die Faszination für Geschichte endet nicht, sondern entwickelt sich weiter, um noch tiefere Einblicke in unsere kulturellen Wurzeln zu ermöglichen.

Für jene, die mehr über die Zeit der Braunschweiger Soldaten während der Amerikanischen Revolution erfahren möchten, stellte das Niedersächsische Landesarchiv Wolfenbüttel im Rahmen einer Ausstellung relevante Informationen und Originalquellen zusammen. Diese Veranstaltung ist nicht nur für Geschichtsinteressierte spannend, sondern zeigt auch die enge Verbindung unserer Geschichte zur internationalen Ereignissen. Wie nla.niedersachsen.de verdeutlicht, kämpften viele Braunschweiger Soldaten in Nordamerika, was einen tiefen Einfluss auf die lokale Geschichte hatte.

Besonders in einer Zeit, in der digitale Geräte omnipräsent sind, zeigen die „Zeitinseln“, dass der Mensch die Geschichte durch direkte Erfahrungen erlebbarer machen kann. Hier bleibt das Handy in der Tasche – und das macht den Charme dieser Veranstaltung aus.