Sanierung statt Insolvenz: Verden rettet Caritasstift St. Josef!

Im Caritasstift St. Josef in Verden wurde ein Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt, um Insolvenz zu vermeiden.

Im Caritasstift St. Josef in Verden wurde ein Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt, um Insolvenz zu vermeiden.
Im Caritasstift St. Josef in Verden wurde ein Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung gestellt, um Insolvenz zu vermeiden.

Sanierung statt Insolvenz: Verden rettet Caritasstift St. Josef!

In der letzten Zeit haben zahlreiche Pflegeeinrichtungen mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen. Ein aktuelles Beispiel ist das Caritasstift St. Josef in Verden. Hier wurde ein Antrag auf Sanierung in Eigenverwaltung beim Amtsgericht gestellt, um ein Insolvenzverfahren zu vermeiden und die notwendige Restrukturierung voranzutreiben. Das Amtsgericht hat dem Antrag stattgegeben und eine vorläufige Eigenverwaltung angeordnet, was bedeutet, dass die bisherige Geschäftsführung im Amt bleibt, unterstützt von Restrukturierungsexperten.

Rund 100 Mitarbeiter und 85 Bewohner sind in der Einrichtung tätig, die trotz der finanziellen Widrigkeiten weiterhin eine optimale Pflege und Versorgung der Senioren sicherstellt. Hintergrund des Antrags sind die schwierigen Marktbedingungen im Pflegesektor, die zu drohenden Liquiditätsengpässen geführt haben. Dr. Hans-Joachim Berner, Berater der Geschäftsführung von der Kanzlei Willmer-Köster, betont, dass die Einrichtung im Grunde tragfähig ist und positive Erträge erwirtschaftet hat.

Herausforderungen im Pflegesektor

Das St. Josefs Stift Eisingen, eine weitere Pflegeeinrichtung, sieht sich ebenfalls mit ernsten Problemen konfrontiert. Dort leben 56 Menschen mit Behinderungen, die über mögliche Schließungen informiert wurden, sollte es nicht gelingen, die notwendigen 300.000 Euro für Badsanierungen aufzubringen. Diese Gelder wurden bereits beantragt, doch die Bewilligung steht noch aus. Der Bezirk Unterfranken hat bislang nicht die zugesagten Mittel bereitgestellt, was zur Gefahr von Zwangsgeldern in Höhe von 125.000 Euro führen könnte.

Die Sprecherin des St. Josefs Stifts hebt hervor, dass die Unterfinanzierung und die hohen gesetzlichen Anforderungen die Herausforderungen verschärfen. In sechs Wohngruppen entsprechen die Bäder nicht den erforderlichen Normen hinsichtlich Barrierefreiheit und Sichtschutz. Bis Ende März 2025 muss die Sanierung abgeschlossen sein, andernfalls drohen schwerwiegende Folgen für die Bewohner.

Insolvenzen im Pflegebereich

Diese Situationen sind nicht allein. Die Insolvenzen in der Pflegebranche haben in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere seit Anfang 2023. Große Betreiber haben Insolvenz beantragt, was verheerende Folgen für Mitarbeiter und die betreuten Personen hat. Eine Vielzahl an Einrichtungen steht unter Druck aufgrund steigender Kosten und zunehmender Schwierigkeiten bei der Fachkräftegewinnung.

Bisherige Insolvenzen betreffen zahlreiche Pflegeheime und erfordern eine besondere Betrachtung. Zum Beispiel meldete die CURATA Care Holding GmbH zu Jahresbeginn Insolvenz an, ebenso Convivo Holding und DOREA GmbH, die allesamt mit strukturellen Herausforderungen und finanziellen Belastungen zu kämpfen haben.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Entwicklungen im Pflegebereich fortsetzen werden. Fest steht, dass die Sicherstellung einer nachhaltigen Pflegeversorgung vor großen Herausforderungen steht und dringendes Handeln erforderlich ist, um die Einrichtungen und ihre Bewohner zu schützen.