Schuhhaus schuhplus in Dörverden schließt: Große Räumungsaktion gestartet!

Schuhgeschäft „schuhplus“ in Dörverden schließt nach 15 Jahren. Gründe: Online-Konkurrenz, verändertes Kaufverhalten.

Schuhgeschäft „schuhplus“ in Dörverden schließt nach 15 Jahren. Gründe: Online-Konkurrenz, verändertes Kaufverhalten.
Schuhgeschäft „schuhplus“ in Dörverden schließt nach 15 Jahren. Gründe: Online-Konkurrenz, verändertes Kaufverhalten.

Schuhhaus schuhplus in Dörverden schließt: Große Räumungsaktion gestartet!

In Dörverden schließt ein lokales Traditionsgeschäft seine Türen: Nach über 15 Jahren endet für das Schuhgeschäft „schuhplus“ unter der Leitung von Kay Zimmer ein Kapitel. Mit dem Räumungsverkauf, der bereits mit einem satten Rabatt von 30% auf alle Artikel läuft, gibt es für die Kunden die letzte Chance, die beliebten Übergrößen-Schuhe zu ergattern. Leider müssen die meisten der elf Mitarbeiter das Geschäft verlassen, da sie Kündigungen erhalten haben. Der Grund für diese herbe Entscheidung sind mehrere Faktoren, die das Geschäft in den letzten Jahren stark unter Druck gesetzt haben.

Besonders das veränderte Kaufverhalten der Kunden, das sich durch den Trend zum Online-Shopping zeigt, wird als Hauptursache genannt. Diese Entwicklung hat den Konkurrenzdruck durch große Online-Anbieter wie Temu und Zalando verstärkt. Auch die hohen Retourenkosten sind nicht zu unterschätzen. Kay Zimmer stellt fest, dass die Bequemlichkeit der Kunden stark zugenommen hat, was das stationäre Einzelhandelsgeschäft erschwert. Die Entscheidung zur Schließung wurde schon vor zwei Jahren getroffen, um der finanziellen Belastung durch Sanierungskosten zuvorzukommen.

Die Herausforderungen des Schuhmarkts

Die Probleme von „schuhplus“ sind nicht die einzigen in der Branche. Viele Schuhläden, insbesondere kleinere Marken, kämpfen mit den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sowie dem Ukraine-Krieg und der Energiekrise. Diese Ereignisse haben dazu geführt, dass Verbraucher weniger ausgeben, was den Kauf von Schuhen oft als Luxus erscheinen lässt. Während Traditionsunternehmen wie Görtz und Salamander bereits Insolvenz anmelden mussten und zahlreiche Filialen schließen mussten, hat der Discounter Deichmann zwar ebenfalls Herausforderungen, sieht jedoch seine Zukunft positiver. Der Händler hat sein Sortiment durch die Marke Snipes erweitert und versucht, mit den großen Online-Anbietern mitzuhalten. Ruhr24 berichtet, dass insbesondere die Rücksendekosten im Online-Shop großen Druck auf die stationären Händler ausüben.

Die Zukunft des Schuhmarkts bleibt unsicher, doch eine Erholung des Umsatzniveaus aus dem Jahr 2019 wird erst für 2025 erwartet. IPH-Gruppe schildert, dass der stationäre Handel inmitten dieser Herausforderungen trotzdem vom Nachholeffekt profitiert, da der Umsatz im Jahr 2022 um 10,3% gewachsen ist. Dennoch sinkt das Wachstum des Onlinehandels vorerst, und viele Händler müssen gezielt lernen, die Vorzüge von stationärem Verkauf mit digitalen Angeboten zu kombinieren, um im harten Wettbewerb zu bestehen.

Neue Wege für „schuhplus“

Obwohl „schuhplus“ seine Pforten schließt, gibt es von Kay Zimmer bereits neue Pläne im Gepäck. Die Inhaber möchten in Saterland, Ostfriesland, mit einem neuen Konzept namens „Trude Kuh“ die online Sichtbarkeit für Unternehmen erhöhen und lokalen Vereinen eine Plattform bieten. Auch wenn die letzte Verkaufsperiode für „schuhplus“ nun eingeläutet wird, gibt es Hoffnung auf einen positiven Neuanfang in einer veränderten Geschäftswelt.

Insgesamt zeigt die Entwicklung der Schuhbranche, dass die Zeit, in der stationäre Geschäfte unbestrittene Königsklasse waren, vorbei ist. Die Anpassungsfähigkeit an die neuen Rahmenbedingungen wird entscheidend sein, um die steigende Konkurrenz durch Online-Plattformen in den Griff zu bekommen.