Historisches Treffen: Syriens Präsident al-Scharaa zu Besuch bei Trump
Am 10.11.2025 trifft der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa Donald Trump in Washington zu einem historischen Gespräch.

Historisches Treffen: Syriens Präsident al-Scharaa zu Besuch bei Trump
Ein historischer Tag für Syrien und die USA: Am 10. November 2025 traf der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa im Weißen Haus auf US-Präsident Donald Trump. Dies ist das erste Mal, dass ein syrischer Präsident seit der Unabhängigkeit Syriens 1946 in Washington empfangen wurde. In Syrien und in Regierungsvierteln wird das Treffen als „historisch“ angesehen. Al-Scharaa, der sich mit einem reformorientierten und weltgewandten Image präsentiert, plant, die Teilnahme Syriens an der US-geführten Koalition gegen den Islamischen Staat (IS) anzukündigen. Kreiszeitung berichtet, dass Trump die Fortschritte in der Zusammenarbeit lobt und das Weiße Haus die seit 2013 bestehenden Sanktionen gegen al-Scharaa aufhebt.
Ein weiterer bemerkenswerter Punkt ist, dass das UN-Sicherheitsrat ebenfalls entschieden hat, die Sanktionen gegen al-Scharaa und Innenminister Anas Hasan Khattab aufzuheben. Diese Resolution wurde mit 14 Stimmen angenommen, während sich China enthielt. Al-Scharaa hatte zuvor ein Kopfgeld von 10 Millionen US-Dollar auf sich ausgesetzt, welches jedoch nach seinem Amtsantritt zurückgezogen wurde.
IS und regionale Zusammenarbeit
Al-Scharaa wird sich auch mit der Herausforderung beschäftigen, die noch etwa 2.500 aktiven IS-Kämpfer zu bekämpfen, während Zehntausende ehemalige IS-Anhänger in Lagern im Nordosten Syriens festgehalten werden. Der IS hatte 2014 große Gebiete in Syrien und dem Irak kontrolliert, gilt aber inzwischen als militärisch besiegt. Trump strebt zudem eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Syrien und Israel an, was in Anbetracht der angespannten Geschichte beider Länder nicht ohne Schwierigkeiten sein wird.
Die Aussichten auf eine Normalisierung wurden jedoch schnell von Al-Scharaa relativiert. Er unterstrich, dass ein mögliches Abkommen mit Israel nicht zwingend eine Normalisierung der Beziehungen bedeutet. Der Konflikt zwischen Israel und Syrien besteht seit 1948, und Israel hält nach wie vor die Golanhöhen besetzt. Zudem führt Israel regelmäßig Luftschläge auf militärische Ziele in Syrien durch, um zu verhindern, dass Waffen in die Hände von Extremisten gelangen. Al-Scharaa verurteilte diese Angriffe auf syrisches Gebiet und sprach sich für eine friedliche Lösung aus.
Ein Blick nach vorne
Die Entwicklungen in Washington stellen einen potenziellen Wendepunkt in den Beziehungen zwischen Syrien und den USA dar. Die Worte von al-Scharaa über Terrorismusbekämpfung und die Auffindung vermisster US-Amerikaner könnten die Basis für eine neue Kooperation bilden. Tatsächlich hoffen viele Beobachter, dass dies der Beginn einer Vielzahl von Reformen und eine Stärkung der diplomatischen Bemühungen auf beiden Seiten sein könnte.
Diese Ereignisse werfen nicht nur ein Licht auf die internationale Politik, sondern erinnern uns auch daran, wie verzweigt und kompliziert die Beziehungen zwischen den Ländern im Nahen Osten sind. Es bleibt abzuwarten, welche Schritte diese historischen Gespräche nach sich ziehen werden, und ob sie tatsächlich einen Beitrag zur Stabilität in der Region leisten können.