Wesermarsch kämpft um Barrierefreiheit: Gemeinden setzen neue Maßstäbe!

Wesermarsch kämpft um Barrierefreiheit: Gemeinden setzen neue Maßstäbe!
In der Wesermarsch gibt es entschlossene Bestrebungen, Barrierefreiheit voranzutreiben, auch wenn die finanziellen Mittel oft knapp sind. Die Kommunen setzen sich aktiv für ein inklusives Umfeld ein, wie Albert Mumme, der Vorsitzende des Kreisbehindertenbeirats, betont. Trotz ungeplanter Ausgaben und schwankender Einnahmen steuern die Gemeinden entschlossen in Richtung einer Modellregion für Barrierefreiheit, wie nwzonline berichtet.
Während die Herausforderungen groß sind, ist die Inklusion in Ratsversammlungen mittlerweile zu einem selbstverständlichen Thema geworden. Positives Beispiel ist die Stadt Elsfleth, die gerade einen barrierefreien Spielplatz ins Leben gerufen hat. Auch in der Gemeinde Jade wurden 35 barrierefreie Wohnungen geschaffen, mit neuen Plänen für weitere 35. Ein Rollstuhllift ermöglicht es beeinträchtigten Künstlern, die Bühnen in der größten Wesermarschkommune zu betreten, was einen wertvollen Schritt für die Teilhabe darstellt.
Engagement und Herausforderungen
In Ovelgönne wurde ein eigener Behindertenbeirat gegründet, der bereits über 30 Projekte plant. Mumme zeigt sich optimistisch und empfiehlt, dass jede Kommune seinen eigenen Beirat etabliert, um die Bedingungen für Menschen mit Behinderungen kontinuierlich zu verbessern. Trotzdem gibt es noch reichlich Handlungsbedarf, insbesondere im Bereich Tourismus. Beispielsweise haben viele Regionen mit unzureichend ausgestatteten Fußgängerwegen oder unzugänglichen Radwegen zu kämpfen, wie der schiefer Fußgängerweg in Fedderwadersiel und der nicht zugängliche Radweg zwischen Elsfleth und Berne zeigen.
Die Ausstattung von Pensionen und Hotels in der Wesermarsch könnte ebenfalls optimiert werden. Mehr Informationen über die laufenden Projekte und Initiativen finden interessierte Leser auf der Webseite der Wesermarsch unter dieser Adresse.
Relevanz der UN-Behindertenrechtskonvention
Die Wichtigkeit der Thematik wird auch durch die Untersuchungsergebnisse des Forschungsprojekts „UN-Behindertenrechtskonvention in den Kommunen“ deutlich, wie auf presseportal.de berichtet. Ziel ist, dass bis 2029 barrierefreie Wohnungen, zugängliche Ämter und Schulen sowie flexible Unterstützungsdienste entstehen, damit jeder selbstbestimmt leben kann. Die UN-Behindertenrechtskonvention ist seit 2009 in Deutschland gültig, doch nur 41 % der Städte mit über 50.000 Einwohnern haben bereits Maßnahmen zur Umsetzung in Arbeit oder abgeschlossen.
Eine systematische Planung von Anfang an und die Einbindung von Menschen mit Behinderungen sind entscheidend für den Erfolg. Bedauerlicherweise zögern viele Kommunen aufgrund knapper Kassen bei den notwendigen Investitionen in Infrastruktur. Partizipative Planungsprozesse, bei denen Betroffene aktiv eingebunden sind, könnten nicht nur praktikable Lösungen fördern, sondern auch den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärken.
Es ist wichtig, dass Barrierefreiheit nicht als nachträgliche Maßnahme betrachtet wird, denn Kosten für nachträgliche Anpassungen übersteigen die Ausgaben, die bei der ursprünglichen Planung entstanden wären. Der gesellschaftliche Druck, da aktiv am Leben teilzunehmen, wächst, und je schneller die Wesermarsch hier Fortschritte macht, desto mehr profitieren alle Bürgerinnen und Bürger.